Impfstoff-Ausschreibungen

SPD kritisiert Michalk-Vorstoß

Berlin - 20.10.2015, 14:25 Uhr

Hilde Mattheis und Martina Stamm-Fibich wollen den Pharma-Dialog abwarten, ehe sie Versprechen abgeben. (Foto: Sket/Knoll, Montage: DAZ)

Hilde Mattheis und Martina Stamm-Fibich wollen den Pharma-Dialog abwarten, ehe sie Versprechen abgeben. (Foto: Sket/Knoll, Montage: DAZ)


In der SPD sieht man den Vorstoß der gesundheitspolitischen Sprecherin der Union, Maria Michalk, zu Impfstoffausschreibungen kritisch. Statt arzneimittelpolitische Schnellschüsse zu feuern, sollte man zunächst das Ende des Pharma-Dialogs abwarten.

Letzte Woche überraschte Maria Michalk (CDU)  mit ihrer Aussage, es sei sinnvoll, Impfstoff-Ausschreibungen zu stoppen. Denn sie seien ein Grund für Lieferengpässe. Nachdem die Apotheker Zeitung hierüber berichtetet hatte, melden sich jetzt auch die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Hilde Mattheis, und die Berichterstatterin der Fraktion für Arzneimittel, Martina Stamm-Fibich, zu Wort.

Sie halten von dem Vorstoß aus den Reihen des Koalitionspartners nichts: „Das Ende des Pharma-Dialogs rückt näher und in vorauseilendem Gehorsam werden bereits Ankündigungen in die Welt gesetzt, was als Ergebnis im Gesetz geändert werden müsse. Für die pharmazeutische Industrie sind das verfrühte Weihnachtsgeschenke“, erklärten die SPD-Politikerinnen in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Es sei  „kein Geheimnis“, dass über die Ausschreibungspraxis nachgedacht werde. Dennoch sei Michals „Ankündigung“ bemerkenswert. Schließlich seien sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und die Spitzen der Koalitionsfraktionen einig, mit Forderungen nach Erleichterungen für die Industrie bis zum Abschluss des Pharma-Dialogs zu warten. „Vorzeitige Versprechungen erschweren den Beteiligten unnötigerweise die Verhandlungen. Ob ihr Vorstoß zum jetzigen Zeitpunkt besonders hilfreich war, muss Frau Michalk mit Minister Gröhe klären“, so Mattheis und Stamm-Fibich. Sie selbst halten überstürzte Handlungen nicht für nötig – „denn die Impfstoffversorgung der Bevölkerung ist in vollem Umfang gesichert“.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Viele neue Gesichter im Ausschuss – ABDA ab April mit neuem Pressesprecher

Neustart in der Gesundheitspolitik

Politiker setzen auf Securpharm / Kein Zusammenhang mit Importen?

Kaum Handlungsbedarf bei Arzneimittelfälschungen

Rezepturvergütung: Union diskutiert über Apothekenhonorar

Bleibt es bei der angekündigten Erhöhung?

BMG bereitet Rx-Versandverbot vor – Koalitionspartner SPD lehnt das ab

Gröhe will Versand verbieten – SPD nicht

Politiker: Großes Wohlwollen für Apotheker / Keine Rabattverträge mehr bei Impfstoffen?

Viel Harmonie, wenig Diskussion

DAV WirtschaftsForum Berlin

Die positive Seite des BMWi-Gutachtens

Diskussionsrunde mit Gesundheitspolitikerinnen auf dem Wirtschaftsforum

Keine eindeutigen Zu- oder Absagen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.