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Umfrage zur Neudefinition des Apothekerberufs
Die Sorge überwiegt
Die geplante Neudefinition ihres Berufes sehen viele Apotheker mit Sorge – das zeigt das Ergebnis unserer DAZ.online-Umfrage. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden glaubt, dahinter stehe der Versuch, die freien Berufe zu dezimieren.
Gesundheitsminister Hermann Gröhe will nach der Vorgabe einer EU-Richtlinie die Bundes-Apothekerordnung ändern und den Apothekerberuf neu definieren. Im Kabinettsentwurf finden sich zehn Punkte, die diese pharmazeutischen Tätigkeiten „insbesondere umfassen“. Die ABDA hatte in ihrer Stellungnahme kritisiert, dass sich in dieser Definition Apotheker außerhalb der Offizin und Krankenhausapotheke nur unzureichend wiederfinden.
Auch bei DAZ.online-Lesern hat die neue Definition für rege Diskussionen gesorgt. In unserer Umfrage wollten wir daher von Ihnen wissen, was sie von der geplanten Änderung halten.
Die meisten der 197 Umfrageteilnehmer (52 %) zeigten sich im Zusammenhang mit den Deregulierungsbestrebungen der EU auf dem Gebiet der „regulierten Berufe“ über diese „eher einengende Definition“ besorgt. Es werde versucht, die Freien Berufe zu dezimieren. 33 Prozent haben kein Verständnis, dass die Politik hier überhaupt definiert. Sie wählten die Antwort: „Völlig unabhängig vom Inhalt: Wir sind ein Freier Beruf, die Definition unseres Berufs und unserer Tätigkeiten obliegt uns und nicht der Politik, schon gar nicht der europäischen“.
Lediglich 15 Prozent sind unbesorgt und können mit der Definition leben: Neun Prozent sehen in den zehn Punkten alle wesentlichen apothekerlichen Tätigkeiten aufgeführt. Die Formulierung „insbesondere“ zeige zudem, dass die Aufzählung nicht abschließend ist. Drei Prozent sagen, das Bundesgesundheitsministerium habe lediglich eine EU-Richtlinie umgesetzt – auf die tägliche Arbeit der Apotheken werde dies keine Auswirkungen haben. Die Aufregung ist ihnen daher unverständlich. Weitere drei Prozent stimmten der Aussage zu, die Definition sei „gut und ausreichend. Wer in andere (lukrative) pharmazeutische Arbeitsfelder geht, muss eben damit leben, dass er nicht mehr als Apotheker arbeitet (und in die gesetzliche Rente einzahlen muss)“.
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