Oft mangelnde Beratung bei Schwindelgefühl

Das TV-Verbrauchermagazin Markt schickte eine Testkundin mit Schwindelgefühlen in Apotheken. In sieben von zehn Apotheken wurden ihr sofort Medikamente verkauft, statt die Patientin zum Arzt zu schicken. Dies könne je nach Ursache des Schwindelgefühls –  zum Beispiel bei einem Gehirntumor – lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Daher lautet das Fazit des TV-Magazin: „Wer wegen Schwindelgefühls in die Apotheke geht, wird teilweise gar nicht oder häufig unzureichend beraten.“

Gerd Glaeske, Pharmakologe und Leiter der Abteilung für Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung an der Universität Bremen, hält das Ergebnis der Stichprobe für nicht akzeptabel. Die Wirkung der rezeptfreien Medikamente gegen Schwindel, die die Apotheker versprächen, sei in den meisten Fällen nicht durch Studien belegt. „In manchen Situationen, wo eigentlich die Beratung im Vordergrund steht, machen sie trotzdem Kasse“, kritisiert Glaeske nach Angaben des NDR. Tatsächlich sei das teuerste der Medikamente in der Stichprobe am häufigsten verkauft worden.

Auf Anfrage von Markt äußerte sich die Apothekervereinigung ABDA dazu schriftlich: „Welche Rolle der Preis bei der Auswahl eines Produkts spielt, lässt sich nicht pauschal beurteilen." Man nehme die Kritik an der Beratungsleistung ernst.

Die Sendung „Markt“ läuft am 2. November um 20:15 Uhr im NDR.