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FLÜCHTLINGSLAGER LEBACH
Saarländische Apotheken spenden Arzneimittel
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Das gilt auch für Apotheker, die sich in der Versorgung von Flüchtlingen engangieren. Die Apothekerkammer des Saarlandes hat jetzt mit einer ungewöhnlichen Spendenaktion die Arzneimittelversorgung in einem Flüchtlingslager sichergestellt.
In einer einmaligen Aktion haben die Apotheken des Saarlandes den im Flüchtlingslager Lebach ankommenden Flüchtlingen mit Arzneimittelspenden geholfen. Auf unbürokratische Art und Weise wurden im August Arzneimittel im Wert von 27.400 Euro bereitgestellt.
Weil auch im Saarland viele Flüchtlinge versorgt werden müssen, waren im Lager Lebach bereits im August Arzneimitteln knapp geworden. Vorschriften wurden zudem ignoriert, um im Lager eine dringend benötigte Arztpraxis zu schaffen. Parallel dazu organisierte die Apothekerkammer des Saarlandes in Zusammenarbeit mit dem saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie eine Arzneimittel-Spendenkampagne. Die für drei bis vier Tage im Lager lebenden Flüchtlinge, vor allem Kinder, sollten dort unmittelbar mit Arzneimitteln versorgt werden.
27.400 Euro Arzneimittelspende
Über Dispensierrecht und arzneimittelrechtliche Vorschriften wurden kurzerhand in Absprache mit den Aufsichtsbehörden hinweggesehen. Mitarbeiter des Ministeriums sammelten die Arzneimittel persönlich in den spendenbereiten Apotheken ein und transportierten sie ins Lebacher Flüchtlingslager. Nach Angaben der Apothekerkammer handelte es sich vor allem um Kinderarzneimittel und Antibiotika.
Jetzt hat das Deutsche Rote Kreuz für die einmalige Aktion Spendenquittungen erstellt und den Wert der Arzneimittelspenden ermittelt: „Dank dieser Spendenaktion und der hervorragenden Spendenbereitschaft der saarländischen Apotheken konnten so dem Flüchtlingslager Lebach Arzneimittel im Wert von 27.400 Euro zur Verfügung gestellt werden“, teilte jetzt die Apothekerkammer des Saarlandes mit.
„Die saarländischen Apotheken übernehmen damit Verantwortung auch für Flüchtlinge im Saarland", erklärte Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes. Dieses Engagement sei ein wichtiger Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung eines Apothekers als Freiberufler. Mit dieser Spendenaktion haben die Apotheker schnelle und unbürokratische Hilfe leisten können, um die Not der ankommenden Flüchtlinge zumindest ein bisschen zu lindern.“
Inzwischen folgt die medizinische und Arzneimittelversorgung in Flüchtlingslager Lebach wieder den „normalen“ Regeln. Die Kassenärztliche Vereinigung des Saarlandes hat eine Arztpraxis eingerichtet. Die Arzneimittelversorgung läuft wieder über die ortsansässigen Apotheken.
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