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DAZ-Wochenschau
Aus Kühlsalbe wird Kühlcreme und aus 140 wird 120
Was Creme ist, wird künftig auch als Creme bezeichnet – zumindest im Deutschen Arzneibuch, eine aggressivere Blutdrucksenkung auf einen Wert von unter 120 mmHg scheint bei bestimmten Patienten der bisherigen Therapieempfehlung (Zielwert <140 mmHg) überlegen zu sein und die FDA sieht Interaktionspotenzial zwischen der „Pille danach“ und der „normalen“ Pille. Mehr dazu sowie weitere News aus der Apothekerwelt lesen Sie in der Wochenschau.
Cremes heißen jetzt auch Cremes
Pharmazeutisch-technologisch sind die Kühlsalbe, die wasserhaltige Wollwachsalkoholsalbe und die wasserhaltige hydrophile Salbe, wie sie im Deutschen Arzneibuch monographiert sind, immer schon Cremes und keine Salben. Denn sie enthalten eine lipophile und eine wässrige Phase. In Zukunft wird dem auch bei der Bezeichnung Rechnung getragen. Im neuen Deutschen Arzneibuch 2015 werden einige Rezeptur-Grundlagen neue deutsche Namen tragen. Die lateinischen Bezeichnungen ändern sich aber nicht.
120 ist das neue 140
Die Leitlinien zur Hypertonie-Behandlung sind gerade mal zwei Jahre alt. Trotzdem werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit demnächst überarbeitet. Die Hinweise für Risikopatienten werden sich wohl ändern. Schuld ist die SPRINT-Studie. Sie war konzipiert worden, um weitere Erkenntnisse für die Empfehlung eines geeigneten Zielblutdruckes für Hochdruckpatienten mit hohem kardiovaskulärem Gesamtrisiko zu gewinnen. Es wurde eine intensive Behandlung mit einem Zielwert von unter 120 mmHg mit einer Standardbehandlung verglichen. Bei Letzterer wurde ein systolischer Blutdruck – wie bisher empfohlen – unter 140 mmHg angestrebt. Die Studie wurde wegen großer Überlegenheit der Intensivbehandlung vorzeitig gestoppt.
Fünf Tage Sicherheitsabstand zur „Pille danach“
Nehmen Frauen Ulipristal zur Notfallkontrazeption ein und beginnen direkt im Anschluss mit der Einnahme einer „normalen“ Pille, könnte die Wirksamkeit der „Pille danach“ beeinträchtigt sein. Dieser Auffassung ist die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA. In den USA muss ellaOne®-Hersteller HRA-Pharma daher darauf hinweisen, dass ein Sicherheitsabstand zwischen Routine- und Notfallkontrazeption eingehalten werden soll. Die europäischen Behörden sehen das anders.
Antioxidanzien als Wundermittel entzaubert
Aktuellen Studien zufolge haben Vitaminpräparate mit Spurenelementen nicht nur keinen nachgewiesenen Nutzen beim Schutz vor schwerwiegenden Erkrankungen, sie können in manchen Fällen sogar schädlich sein. So legen beispielsweise Tierstudien nahe, dass zusätzlich aufgenommene Antioxidanzien beim Schwarzen Hautkrebs die Bildung von Metastasen fördern.
Erhöhtes Krebsrisiko durch Glibenclamid
Im Vergleich zu anderen Sulfonylharnstoffen könnte Glibenclamid das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken. Das legt eine populationsbasierte Kohortenstudie mit Daten von 52.600 Typ-2-Diabetikern nahe. Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, sind unter anderem die kumulative Gesamtdosis und die Art des Tumors.
Papier mit sieben Siegeln
Beipackzettel sind nicht nur schwer wieder zusammenzufalten, sondern auch schwer zu verstehen. Dass viele Patienten, wenn sie einen Beipackzettel lesen, oft eher verunsichert werden, als dass ihnen die Lektüre in irgendeiner Weise weiterhilft, ist bereits bekannt. Eine Studie bringt nun aber Erschreckendes zutage: auch Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte verstehen den Beipackzettel oft nicht.
Kein Zusatznutzen für Akynzeo®
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen sieht für die Wirkstoffkombination aus Netupitant/Palonosetron (Akynzeo®) zur Prävention von Übelkeit nach einer Chemotherapie keinen Zusatznutzen.
Ausgezeichnete Arbeit
Die WestGem-Studie, eine der ersten interprofessionellen Studien zum Nutzen von Medikationsanalyse und Medikationsmanagement, wurde mit dem bergischen Wissenschaftstransferpreis als bestes Forschungsprojekt des Jahres ausgezeichnet.
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