E-Zigaretten

Krebsexpertin warnt vor Aromastoffen

Berlin - 02.12.2015, 13:29 Uhr

E-Zigarette: "Die ganze Fülle von Geschmacksrichtungen sei eine permanente Versuchung." (Foto: tunedin/Fotolia)

E-Zigarette: "Die ganze Fülle von Geschmacksrichtungen sei eine permanente Versuchung." (Foto: tunedin/Fotolia)


 E-Zigaretten und E-Shishas gelten bei vielen Verbrauchern als schmackhafte Alternative zur Zigarette. Doch sie sind nicht so harmlos, wie sie scheinen, sagt Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum - und fordert strikte Maßnahmen.

Die Heidelberger Krebsexpertin Martina Pötschke-Langer hat ein generelles Verbot von Aromastoffen in Tabak, E-Zigaretten und E-Shishas gefordert. Der Gesetzgeber sollte einzig und allein den Tabakgeschmack zulassen, sagte die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg der Deutschen Presse-Agentur.

Dies sei insbesondere nötig, um Kinder und Jugendliche zu schützen. Für sie seien E-Zigaretten und E-Shishas mit Schokoladen- oder Gummibärchengeschmack sehr attraktiv. Die ganze Fülle von Geschmacksrichtungen sei eine permanente Versuchung. Dabei seien elektrische Inhalationsprodukte keinesfalls harmlos, selbst wenn sie kein Nikotin enthielten.

E-Zigaretten und E-Shishas erst ab 18

Am 4. November hatte vor diesem Hintergrund bereits das Bundeskabinett einen von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas beschlossen.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die für Tabakwaren geltenden Abgabe- und Konsumverbote des Jugendschutzgesetzes und des Jugendarbeitsschutzgesetzes für auf E-Zigaretten und E-Shishas ausgedehnt werden. Zudem wird klargestellt, dass die Abgabeverbote an Kinder und Jugendliche auch im Wege des Versandhandels gelten.

Während Jugendliche immer seltener zu Zigaretten greifen, wird die elektrische Variante derzeit immer beliebter. Nach einer aktuellen Auswertung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat in der Altersgruppe der zwölf- bis 17-Jährigen bereits jeder Fünfte schon einmal eine E-Shisha probiert und jede siebte eine E-Zigarette.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, hatte Ministerin Schwesig in ihrem Tun zugestimmt. Der vom Kabinett beschlossene Gesetzentwurf war eng mit ihr abgestimmt. Mortler erklärte dazu: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bundestag das Gesetzgebungsverfahren schnell abschließt und die neuen Regeln frühestmöglich in 2016 in Kraft treten.“

Der Verband des eZigarettenhandels war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.


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