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- K ist nicht gleich K
Für Apotheken, in denen häufig Vitamin K-Präparate nachgefragt werden, lohnt sich eine ausführlichere Beschäftigung mit diesem Vitamin. Denn noch fehlen beispielsweise sichere Daten zu der Frage, ob eine Supplementation überhaupt Sinn macht.
Bekannt ist, dass Vitamin K bei vielen wichtigen Stoffwechselprozessen eine Rolle spielt, beispielsweise bei der Synthese der Blutgerinnungsfaktoren, im Knochenstoffwechsel und beim Erhalt der Integrität von Gefäßen.
Doch Vitamin K ist keine einheitliche Substanz, sondern eine Gruppe strukturell verwandter Derivate mit einem Naphthochinon-Grundgerüst. Die einzelnen Substanzen werden auch als K-Vitamere bezeichnet und unterscheiden sich durch die Länge und Sättigung der Seitenketten.
Vitamin K1 (Phyllochinon) kommt als Teil des Photosynthese-Apparates in grünen Pflanzen vor, Vitamin K2 (Menachinon) wird von Darmbakterien gebildet.
- In Nahrungsergänzungsmitteln ist vor allem K1 und das K2-Vitamer Menachinon-7 (MK-7) enthalten. Letzteres ist nach bisherigen Erkenntnissen besser bioverfügbar, daher besteht auch ein höheres Risiko für pharmakodynamische Interaktionen mit Vitamin-K-Antagonisten. In Studien wurde eine INR-Senkung (von 2 auf 1,5) bei Einnahme von Vitamin K1 von > 300 µg täglich beobachtet, bei MK-7 trat diese bereits bei > 100 µg auf. Die derzeit auf dem Markt befindlichen Nahrungsergänzungsmittel beinhalten 45 µg MK-7 und mehr pro Tagesdosierung. Weitere Studien, die den Einfluss unterschiedlicher Tagesdosen auf die gerinnungshemmenden Eigenschaften von Vitamin-K-Antagonisten untersucht hatten, zeigen, dass sogar bereits unter der täglichen Supplementierung von < 10 µg MK-7 eine signifikante Störung der Einstellung der Blutgerinnung auftreten kann, berichten Uwe Gröber und Prof. Dr. med. Klaus Kisters in einem Beitrag für die DAZ (21/2014).
Das neue „Wundervitamin“?
Prof. Dr. Martin Smollich, Münster, verweist in seinem DAZ-Beitrag „Vitamin K2 – das neue ,Wundervitamin?‘ ( 42/2015) darauf, dass nach bisheriger Studienlage keine akute Gesundheitsgefahr zu bestehen scheint, da selbst bei hohen Dosierungen weder bei Phyllochinon noch bei Menachinon Toxizitäten bekannt geworden sind. Seiner Ansicht nach sollte jedoch auf eine unspezifische Substitution mit Vitamin K2-Präparaten, vor allem in Verbindung mit nicht belegten Gesundheitsversprechen, aufgrund der bislang nicht nachgewiesenen Wirksamkeit verzichtet werden.
In Antwort auf einen Leserbrief (48/2015) gibt er einen Einblick in die aus seiner Sicht kontroverse Studienlage. Das Problem sei vor allem, so Smollich, dass Studien häufig mit kleinen sehr spezifischen Probandengruppen gemacht wurden, die nicht verallgemeinert werden können. Ob eine Supplementation von Nutzen ist und wenn ja, mit welcher der K-Substanzen vorzugsweise, muss also noch durch viele weitere und umfangreichere Studien geklärt werden.
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