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Ausbildung
Ein vierter Standort fürs Pharmazie-Studium in Österreich
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg will ab Herbst einen Pharmazie-Studiengang anbieten. Das Studium soll schneller als in Graz, Innsbruck und Wien sein und einen Schwerpunkt auch auf betriebswirtschaftliche Aspekte legen.
Bislang gibt es in Österreich mit Wien, Graz und Innsbruck drei Universitäten, an denen ein Bachelor-Studiengang Pharmazie angeboten wird. Mit der privaten Paracelsus Medizinischen Universität (PMU) in Salzburg soll ab Herbst 2016 nun ein vierter Standort hinzukommen.
Für die private Uni wäre es der dritte Studiengang. Bislang werden dort Humanmediziner und Pflegewissenschaftler ausgebildet. Für das geplante Institut für Pharmazie soll es Platz in den Räumen einer ehemaligen Druckerei geben, die die Universität bereits gekauft hat. Bis der Umbau im Herbst 2017 dort abgeschlossen ist, kommen die angehenden Pharmazeuten aber in den bisherigen Räumen der Universität unter. Die Bauarbeiten sollen noch im Frühjahr starten.
50 Studienplätze pro Jahr
Sieben Anmeldungen gebe es bereits, berichte die Leitung der PMU, die am 1. Januar die Anmeldephase für den neuen Studiengang eröffnet hat. Geplant sind pro Jahr 50 Studienplätze. Die Mindeststudienzeit für das Fach beträgt an den drei bisherigen Standorten fünf Jahre, allerdings benötigten die Studenten dort in der Regel viel länger, heißt es von der PMU. An der privaten Uni will man dagegen die Mindeststudiendauer zur Regel machen und so mit einer kurzen Ausbildungsdauer werben.
Auch solle das neue Fach einen modernen Lehrplan erhalten, der nicht so „chemielastig“ sei, sondern stattdessen einen Schwerpunkt auf betriebswirtschaftliche Kenntnisse lege, erklärt der stellvertretende Kanzler der PMU, Gottfried Stienen, gegenüber den Salzburger Nachrichten. In diesem Bereich wird es eine Kooperation mit der Privatuniversität Schloss Seeburg in Seekirchen geben.
Forschungstrimester und Praktikum gehören zur Ausbildung
Weitere Schwerpunkte seien Kommunikation und Präsentation. Ein Forschungstrimester, das auch im Ausland oder bei einem Pharmaunternehmen absolviert werden kann, sowie ein 14-tägiges Praktikum in einer Apotheke oder der Industrie sollen die Ausbildung in Salzburg abrunden. Neben dem Bachelor-Studiengang, der mit dem Bachelor of Science (BSc) abschließt, soll es auch ein Masterstudium geben, an dessen Abschluss der Titel Magister der Pharmazie steht.
Als private Universität werden an der PMU allerdings Studiengebühren fällig. Pro Jahr schlägt das mit 14.200 Euro zu Buche. Die gesamte Ausbildung verschlingt demnach mindestens 71.000 Euro. Allerdings gebe es die Möglichkeit, ein Stipendium sowie staatliche Studienbeihilfen zu erhalten.
Geldgeber aus der Pharmabranche gesucht
Mit dem neuen Studiengang im Aufbau gibt es auch neue Arbeitsplätze für Dozenten. Bis zu 20 Lehrende sollen in dem noch zu gründenden Institut in Zukunft arbeiten.
Bislang steht die Genehmigung des neuen Studiengangs durch die Österreichische Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung aus, Stienen ist sich aber sicher, diese zu erhalten. Weiterhin fehlt es auch noch an Geldgebern. Die Mäzene der bisherigen zwei Studiengänge der PMU seien laut Stienen nicht bereit, das Fach Pharmazie ebenfalls zu unterstützen. Nun wolle man sich nach Sponsoren aus der Pharmabranche umsehen.
Die PMU wurde als private Universität 2002 gegründet. Sie kooperiert unter anderem mit den Universitätskliniken Salzburg. Seit Februar 2014 gibt es einen zweiten Standort der Uni in Nürnberg. In Kooperation mit der dortigen Uniklinik werden dort bislang angehende Ärzte ausgebildet. Der Studiengang Pharmazie soll am Standort Salzburg starten.
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