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Berufspolitik
Deutschsprachige Apotheker suchen ihre Rolle
Nicht nur in Deutschland ist Bewegung im Berufsbild der Apotheker. In der Schweiz hat sich der Beruf bereits stark geändert, auch Österreichs Apotheker haben sich auf den Weg gemacht. Das wurde bei einer Diskussion der „Apotheker-Präsidenten“ aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf dem Pharmacon klar.
Über die Herausforderungen für die Apotheker in ihren Ländern und die Lösungsansätze dafür ging es in der „berufspolitischen Veranstaltung“ auf dem Pharmacon-Kongress. Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, diskutierte am Donnerstag mit seinem Amtskollegen aus Österreich, Max Wellan, dem ehemaligen Präsidenten des Schweizer Apothekerverbands PharmaSuisse, Dominique Jordan, und dem Präsidenten der Apothekerkammer Südtirol/Bozen, Dr. Maximin Liebl.
Unterschiedliche Fortschritte bei der Kompetenzerweiterung
Trotz der unterschiedlichen Ausgangssituation in den deutschsprachigen Ländern war sich die Runde einig, dass die Zukunft des Apothekerberufs in der Kompetenzerweiterung und im Angebot neuer Dienstleistungen liegt. In Österreich haben nach Wellans Angaben bereits über 1000 der 6000 Apotheker die Fortbildung zum Medikationsmanagement absolviert. Es sei in Österreich keine Frage, dass das Medikationsmanagement eine apothekerliche Aufgabe sei. Allerdings sei man von einer Vergütung noch weit entfernt.
Schweizer Apotheker können bereits seit einigen Jahren einen Polymedikations-Check mit den Krankenkassen abrechnen. Doch damit ist die Kompetenzerweiterung nicht abgeschlossen. Mit dem Mitte 2015 verabschiedeten neuen Medizinalberufsgesetz dürfen Apotheker nun – nach einer Schulung – impfen, und sie dürfen bestimmte häufige Krankheiten diagnostizieren. Die für 2016 erwartete Revision des Heilmittelgesetzes soll laut Jordan den Apothekern die Möglichkeit einräumen, bestimmte Arzneimittel zu verschreiben.
Auch in Italien steht das Medikationsmanagement auf dem Plan, wie Liebl berichtete. Außerdem könnten neuerdings alle Heilberufe außer verschreibenden Ärzten ihre Tätigkeit auch in Apotheken ausüben. Es gebe bereits Pläne für eine Kooperation mit Psychotherapeuten, einige Apotheker stellten Krankenschwestern ein, um beispielsweise Injektionen verabreichen zu können.
Das Kreuz mit den Ärzten
Ein großes Thema war auch die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker. Für Kiefer ist das vor allem eine Frage des persönlichen Vertrauens, das sich entwickeln müsse. Jordan appellierte, sich nicht von Bedenken der Ärzteschaft bremsen zu lassen: „Wie kann man akzeptieren, dass die Ärzteschaft entscheidet, was die Apotheker in Zukunft machen? Wir entscheiden auch nicht, was die Ärzte machen sollen“. Die Apotheker sollten aufhören, sich mit den Ärzten messen zu wollen, so Wellan. Es handle sich um verschiedene Berufe mit ganz unterschiedlichen Aufgaben.
Optimistischer Blick nach vorne
Einig waren sich die vier Präsidenten, dass der Apothekerberuf bei allen aktuellen Problemen eine Zukunft hat. Dafür müsse man aber die Herausforderungen aktiv angehen. „Vergessen Sie nicht, die Zukunft vorzubereiten“, appellierte Jordan. Für ihn sei klar, dass diese Zukunft nicht in der Rolle als „reiner Verteiler von Medikamenten“ liege. Auch für Kiefer ist der Ansatz, die Berufsausübung und die Rolle der Apotheker weiterzuentwickeln, „genau der richtige“. Dazu sei eine weiterhin enge Zusammenarbeit mit den europäischen Kollegen wichtig.
3 Kommentare
Wer das falsche Ziel hat....
von Reinhard Rodiger am 22.01.2016 um 22:10 Uhr
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AW: Aufmerksamkeit
von Tilman Hecht am 24.01.2016 um 16:26 Uhr
Dann sucht 'mal schön ..........
von Gunnar Müller, Detmold am 22.01.2016 um 19:57 Uhr
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