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Über 50 neue Rabattverträge
AOK schreibt Metformin und Metoprolol aus
Die AOK hat 58 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 59 Fachlosen ausgeschrieben. Darunter auch Metformin und Metoprolol, die in der Vergangenheit wegen Lieferschwierigkeiten für Ärger gesorgt hatten. Die Verträge sollen am 1. Oktober 2016 starten.
Die AOK-Gemeinschaft hat im Europäischen Amtsblatt die neueste Ausschreibung der bundesweiten Rabattverträge für Generika veröffentlicht. Das ist bereits die 17. Tranche. Insgesamt umfasst die neue Runde einen AOK-Umsatz von zuletzt rund 1,1 Milliarden Euro/Jahr.
Dabei werden vier Fachlose für besonders häufig verordnete
Medikamente im „Drei-Partner-Modell“ ausgeschrieben. Zu den Wirkstoffen, für
die jeweils drei Partnerunternehmen gesucht werden, gehören der Blutdrucksenker
Metoprolol und das Diabetes-Präparat Metformin. Damit will man in puncto
Lieferfähigkeit auf Nummer sicher gehen, so der Vorstandsvorsitzende der AOK
Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge,
Dr. Christopher Hermann. Weitere ausgeschriebene Wirkstoffe sind zum Beispiel Aciclovir, Candesartan und Quetiapin. Die vollständige Liste finden Sie hier.
"Zuverlässigkeit ist ein wichtiges Kriterium"
Bei der Auswahl der Vertragspartner gehe es laut Hermann beileibe nicht nur um den Preis, sondern insbesondere um eine sichere Versorgung der Versicherten. Die Zuverlässigkeit eines Unternehmens sei deshalb ein entscheidendes Auswahlkriterium.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Probleme mit der Lieferbarkeit von Rabattartikeln gegegben. 2012 war der Vertrag für Metformin mit der Firma Dexcel wegen anhaltender Lieferengpässe kurzfristig gekündigt worden. Im Jahr davor war der Rabattartikel für Metoprololsuccinat von betapharm beim Start der Rabattveträge noch gar nicht im Markt. Der Fall hatte vor allem deswegen für Aufsehen gesorgt, weil Apotheken das Präparat trotzdem abgerechnet hatten, worauf die AOK den betreffenden Apothekern Strafen und Anzeigen wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei der Staatsanwaltschaft androhte.
In den Augen von Hermann sind die Arzneimittelverträge für
die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung weiterhin von
zentraler Bedeutung. Während einzelne Pharmaunternehmen mit ihren Preisen für
neu zugelassene Arzneimittel offenbar die Grenzen der Belastungsfähigkeit der
Beitragszahler austesten wollten, seien die Verträge eine sichere Bank in puncto
wirksamer Ausgabensteuerung, so Hermann weiter.
Rabattverträge sparen den Kassen Milliarden
Die jüngsten Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums geben Hermann recht: Danach haben die Krankenkassen dank der Rabattverträge von Januar bis einschließlich September 2015 rund 2,54 Milliarden Euro weniger für Medikamente ausgeben müssen. Die Effekte der Verträge lagen damit nochmals 13 Prozent über denen der ersten drei Quartale 2014.
Die Verträge, die vor allem die 13.Tranche ablösen, sollen am 1. Oktober 2016 starten und bis zum 30. September 2018 laufen. Die pharmazeutischen Unternehmen können bis zum 7. April 2016 Angebote für einzelne oder alle der acht regionalen Gebietslose abgeben
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