Landesapothekerkammer Hessen

"Paracetamol ist ein probates Mittel mit Tücken"

Stuttgart - 10.02.2016, 16:18 Uhr

Unkritische Paracetamol-Einnahme kann fatale Folgen habem, warnt die LAK Hessen (Foto: Denis Ovcharenko/Fotolia)

Unkritische Paracetamol-Einnahme kann fatale Folgen habem, warnt die LAK Hessen (Foto: Denis Ovcharenko/Fotolia)


Viele Patienten nehmen Paracetamol zu unkritisch ein. Oft überschreiten sie die Höchstdosis oder verwenden es zu lange. Das kann gefährliche Folgen haben kann, warnt Ursula Funke, die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen.

Paracetamol ist ein allgemein gut verträgliches Arzneimittel. Es wird bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und zur Fiebersenkung bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt wird. Patienten können zwischen Tabletten, Saft oder Zäpfchen wählen, die einmalig oder in drei bis vier Einzeldosen pro Tag anzuwenden sind. Zwischen den einzelnen Gaben sollten sechs bis acht Stunden liegen. Doch nicht immer wird Paracetamol korrekt eingenommen, wie Ursula Funke jetzt erklärt. Die Landesapothekerkammer Hessen hat daher am Mittwoch eine eigene kleine Information veröffentlicht. 

Kein Alkohol während der Einnahme

Wie alle Schmerzmittel in der Selbstmedikation sollte Paracetamol nur kurzfristig eigenommen werden. Von Arzneimittelmissbrauch spricht man, wenn Betroffene dauerhaft Paracetamol konsumieren, ohne die Ursachen ihrer Schmerzen abzuklären.

Für Erwachsene gilt eine  tägliche Höchstdosis von vier Gramm. Die sollten sie nicht überschreiten und während der Anwendung auf Alkohol verzichten. Beide Stoffe werden über dasselbe Enzymsystem abgebaut, daher kann die Einnahme zu einer verstärkten Bildung von leberschädlichen Stoffen führen. Bei Kindern muss die Dosierung von Zäpfchen oder Saft an das Körpergewicht angepasst werden.

Schwangere sollten Paracetamol nur nach vorheriger Absprache mit dem Arzt einnehmen. Dasselbe gilt für Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen. Bei ihnen ist eine Dosisanpassung notwendig. Gegebenenfalls müssen die Betroffenen auch auf andere Schmerzmittel ausweichen.

Vorsicht Kombipräparate

Besonders tückisch: Viele Kombinationspräparate gegen Erkältungen oder Schmerzen enthalten Paracetamol. Das ist den Patienten aber nicht immer bewusst. Daher sollte in der Apotheke unbedingt darauf hingewiesen werden. Im Idealfall verzichten sie auf die gleichzeitige Einnahme von Paracetamol und Paracetamol-haltigen Kombis. Ist das nicht möglich, muss das in der Kombination enthaltene Paracetamol unbedingt bei der Tagesdosis berücksichtigt werden.


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die Top-12-Kinderarzneistoffe

Paracetamol: Besser Säfte als Zäpfchen?

Wegen anhaltender Lieferengpässe

Paracetamol für Kinder: Hilfe aus der Rezeptur

Ohrenschmerzen bei Kindern

Aua, meine Ohren!

Ist die Notfallversorgung mit Paracetamol- und Ibuprofen-Rezepturarzneimitteln eine Lösung?

Lieferschwierigkeiten bei Fiebersäften und Co.

Ohrenschmerzen bei Kindern – nur begrenzt ein Fall für die Selbstmedikation

Aua, meine Ohren!

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.