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Private Fachhochschule
Neuer Studiengang zur Pharmaökonomie startet in Köln
Ab dem Wintersemester will die private Rheinische Fachhochschule Köln einen Bachelor-Studiengang Pharmaökonomie anbieten und auch Apotheker ansprechen: Für sie sei es eine Win-Win-Situation, wenn sie ihre PTAs bei der Ausbildung unterstützen. Doch die Lehre in kleinen Gruppen hat einen recht hohen Preis.
Da ökonomische Erwägungen in allen Bereichen der Pharmazie immer wichtiger werden, will die Fachhochschule Köln zukünftig einen Bachelor in Pharmaökonomie anbieten. Der schon seit einigen Jahren laufende Studiengang Medizinökonomie stieß auf reges Interesse und wurde im Laufe der Zeit ausgeweitet, so Stefanie Clemen von der Fachhochschule, die den neuen Studiengang zusammen mit der Justiziarin der Apothekerkammer Nordrhein, Bettina Mecking, leitet.
Die Akkreditierung ist erfolgt, nun wird er beworben. „Bisher haben wir sehr gutes Feedback bekommen und ich bin zuversichtlich, ihn zum Wintersemester starten zu können“, sagt Clemen.
Vollzeit oder auch nebenberuflich
Studenten können sich sowohl für ein dreijähriges Vollzeitstudium oder ein 3,5-jähriges nebenberufliches Studium einschreiben, bei dem die Vorlesungen abends oder samstags stattfinden. Im ersten Studienabschnitt werden rechtliche, betriebs- und volkswirtschaftliche sowie medizinische Grundlagen des Gesundheitswesens gelehrt, im zweiten geht es um die Pharmakologie – Analytik-Praktikum oder Pharmakoepidemiologie inklusive. Im dritten Abschnitt sollen die erworbenen Kenntnisse in Fallstudien angewandt werden, abgeschlossen wird das Studium mit einer Bachelor-Arbeit.
„Die Pharmakoökonomie ist der einzig rationale und ethisch sowie sozial vertretbare Ausweg des deutschen Gesundheitssystems aus seiner gegenwärtigen Kostenmisere“, zitiert Clemen die Leiterin des Referats Arzneimittel der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Köln, Susanne Dietrich. Berufsfelder für Absolventen des Studiengangs seien einerseits Tätigkeiten in der Pharmaindustrie, wo beispielsweise Nutzennachweise auszuarbeiten sind – oder andererseits Krankenkassen, kassenärztliche Vereinigungen oder auch das IQWiG, wo die entsprechenden Kosten-Nutzen-Analysen zu erstellen sind.
Analyse der Arzneimittelausgaben von Krankenhäusern
Auch bei Krankenhäusern seien Pharmaökonomen zur Beratung beim Arzneimittel-Budget sowie zur monatlichen Kosten-Nutzen-Analyse gefragt. „Dort können sie nicht so viele approbierte Apotheker einstellen, wie es nötig wäre“, sagt Clemen. Hier könnten PTAs, die nach ihrer Ausbildung noch das Studium zum ausgebildeten Pharmaökonom absolvieren, tätig werden.
Doch sie will auch PTAs aus Apotheken ansprechen – und ihre Chefs. „Der Pharmaökonomie-Studiengang ist gerade für Menschen, die in Apotheken arbeiten, sehr interessant“, so Clemen. Apothekeninhaber könnten über den Studiengang ihr Personal weiterentwickeln, als „Employer Branding“, wie sie es nennt: Arbeitgeber könnten so ihre Attraktivität erhöhen. Anschließend wären ausgebildete Pharmaökonomen in der Lage, bei allen Aspekten der Gesundheitswirtschaft zu beraten. „Apotheker müssen durch den Dschungel der Rabattverträge hindurchfinden, Patienten beraten, Quotenregeln beachten und mit der GKV abrechnen“, sagt Clemen.
Hoher Preis für intensives Studium
Daher sei das Studium für Arbeitgeber wie Angestellte gewinnbringend. Doch der Studiengang mit seinen kleinen Gruppengrößen von 20 bis 25 Studenten ist mit einigen Kosten verbunden: Studenten müssen mit Studiengebühren von mindestens 15.000 Euro rechnen.
Voraussetzung für das Studium ist die Fachhochschulreife – oder eine Ausbildung zur PTA sowie mindestens dreijährige Berufserfahrung. Clemen verspricht, dass die mit der Industrie gut vernetzte Fachhochschule ihre Studenten für Projekt- und Bachelorarbeiten leicht in Unternehmen vermitteln könne, für die es wiederum auch eine „super Win-Win-Situation“ sei.
Am 13. April findet um 18 Uhr ein Informationsabend über den neuen Bachelor-Studiengang Pharmaökonomie statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
2 Kommentare
Klingt ...
von gabriela aures am 08.04.2016 um 11:23 Uhr
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AW: unrichtige Vermutung
von Kathrin Storch am 11.04.2016 um 16:25 Uhr
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