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Pro Generika wirbt für eine konsequente Umsetzung der Ergebnisse des Pharmadialogs. Am 27. Mai startet der Branchenverband eine Informationskampagne. Die Botschaft: Die günstige Versorgung mit Generika ist nicht selbstverständlich. Um sie zu sichern, muss der Gesetzgeber aktiv werden.
Generika bestimmen die Arzneimittelversorgung in
Deutschland: Sie decken 77 Prozent des Arzneimittelbedarfs. Dabei verursachen
sie nur zehn Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben. Generika sorgen also für
eine preisgünstige Grundversorgung der Patienten – und damit auch dafür, dass
es finanziellen Spielraum für Innovationen gibt. So weit so gut.
Doch es gibt auch eine Schattenseite: Seit einiger Zeit kommt es immer wieder zu Lieferengpässen bei Generika. Zwar ist die Versorgung in der Regel nicht gefährdet, weil es Ausweichpräparate gibt – doch Probleme bereiten die Engpässe allemal, nicht zuletzt in der Apotheke. Auch die Hersteller selbst wollen natürlich lieber liefern können als mit Ausfällen in Verbindung gebracht zu werden.
Und so wurde das Thema Engpässe auch im Pharmadialog aufgegriffen. Im kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht gibt es auch einige Vereinbarungen hierzu. Aber: „Das Papier ist in vielen Punkten sehr weich gehalten und damit Grundlage für weitere konkretisierende Arbeit – diese starten wir jetzt mit unserer Kampagne“, erklärt Wolfgang Späth, Vorsitzender von Pro Generika. Die Kampagne richtet sich damit vor allem an die politischen Entscheider.
7 Cent am Tag
Zwei Wochen lang wird daher auf Plakaten in Berlin und anderen Orten – etwa dort, wo Generika hergestellt werden – ein Motiv zu sehen sein: Eine Hand, auf der zwei Brötchen in Pillen-Größe liegen, und ein Glas Wasser. Darüber heißt es: „Für ein paar Cent täglich können Sie nicht satt werden. Aber gesund.“ In kleinerer Schrift ist zu lesen: „Eine Generikabehandlung kostet nur 7 Cent am Tag – doch die kostengünstigen Medikamente sind nicht selbstverständlich“. Ein Sternchenhinweis erklärt die Berechnung dieser 7 Cent, mit denen nur der durchschnittliche Herstelleranteil gemeint ist. Wer dann wissen will, wie die Versorgung auch in Zukunft zu sichern ist, wird aufs Internet verwiesen: Unter siebencent.de sollen ab Kampagnenbeginn mehr Informationen finden zu sein. Den ganzen Juni über werden die Plakate zudem in den Gateways am Flughafen Berlin-Tegel zu sehen sein und auch bei Twitter ist die Kampagne miteingebunden.
Ansatzpunkt Rabattverträge
Auf der Kampagnenwebsite werden dann die drei Lösungsansätze aus dem Abschlussbericht des Pharmadialogs vorgestellt – und wie sie aus Pro-Generika-Sicht mithilfe des Gesetzgebers umzusetzen sind.
- Künftig wird es eine Liste mit versorgungsrelevanten und engpassgefährdeten Arzneimitteln geben. Für diese darf es keine Rabattverträge geben.
- Um etwaige Lieferausfälle zu kompensieren, sind Rabattverträge immer mit drei Vertragspartnern pro Wirkstoff abzuschließen.
- Mit einer Übergangsfrist von sechs Monaten vom Zuschlag bis zum Start eines Rabattvertrags ist sicherzustellen, dass künftige Rabattpartner ausreichend Zeit für die Produktion haben.
Info-Flyer auch für Apotheken
Pro Generika wünscht sich auch Unterstützung von den Apotheken. Vom Deutschen Apothekerverband hat er diese bereits – schließlich ist es auch im Sinne der Pharmazeuten, wenn es weniger Probleme bei der Umsetzung von Rabattverträgen gibt. Apotheken, die die Kampagne unterstützen möchten, können sich über siebencent.de Infoflyer zum Auslegen bestellen.
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