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Geringe Reimportquoten
Preise für neue Arzneimittel gleichen sich europaweit an
Bei neuen Arzneimitteln spielt das Reimportgeschäft kaum eine Rolle mehr, so eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherungen. Dies zeige, dass die Preise in Deutschland auf EU-Niveau sind. Die Packungspreise seien aber in den letzten Jahren stark gestiegen.
Aufgrund hochpreisiger Neuzulassungen insbesondere zur
Behandlung von Hepatitis-C, Multipler Sklerose und von Krebserkrankungen stiegen
die Preise neuer Arzneimittel in den vergangenen Jahren stark, so eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherungen (PKV). Bezogen auf
einzelne Packungen stiegen die durchschnittlichen Kosten neuer Wirkstoffe von
556 Euro im Jahr 2012 auf 1087 Euro im Jahr 2013 – und auf 1526 Euro im Jahr
2014, schreibt das Institut in seiner Studie, welche am gestrigen
Dienstag vorgestellt wurde.
Auch wenn fraglich ist, wieviel der durchschnittliche Preis pro Packung aussagt, zeigt dies laut dem Leiter des Wissenschaftlichen Instituts Frank Wild, dass Kostenträger mit höheren Ausgaben zu rechnen haben. „Man kann ganz gut sehen, dass die neuen Medikamente im Durchschnitte deutlich teurer sind als früher – aber wir konnten auch feststellen, dass in anderen EU-Ländern ähnliche Effekte zu beobachten sind“, sagt Wild. Die Studie belege darüber hinaus aber auch, dass dies kein nationales Phänomen ist: „Wir konnten feststellen, dass es in anderen EU-Ländern ähnliche Effekte gibt“, sagt er.
Weniger Reimporte als bei älteren Wirkstoffen
Das Institut hat hierzu das Reimportgeschäft verschiedener Arzneimittel analyisiert. „Man sieht ganz gut, dass es bei Wirkstoffen jüngeren Datums kaum noch einen Reimport gibt, bei älteren hingegen schon“, erklärt Wild. Die Reimportquoten bei Medikamenten jüngeren Jahrgangs seien auch einige Jahre nach der Zulassung noch niedriger als bei älteren Wirkstoffen. „Viele neueren Arzneimittel werden gar nicht mehr von Reimporteuren angeboten, was wir als Indiz sehen, dass es sich nicht mehr rentiert“, sagt Wild. Bei älteren sei dies noch anders.
Ähnliche Ergebnisse zeigt offenbar die noch laufende Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen. „Es gibt mittlerweile auch Präparate, die in Deutschland billiger als in anderen Ländern sind“, sagte Reinhard Busse, Leiter des Fachgebietes Management im Gesundheitswesen der Technischen Universität Berlin. Auch Ulrich Schwabe, emeritierter Professor des Pharmakologischen Instituts der Universität Heidelberg, und Dieter Paffrath kommen im jährlichen Arzneiverordnungsreport zu einem ähnlichen Ergebnis. So waren bei den meisten deutschen Neueinführungen nach Inkrafttreten des AMNOG die Nettokosten beispielsweise niedriger als die die mehrwertsteuerfreien Nettokosten in Frankreich.
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