Was ist passiert?

Die Apotheken-Woche in Bildern

11.06.2016, 08:00 Uhr

Nachrichten, WhatsApp, Fotos. Wohin führt Maps? Der Screenshot der DAZ.online-Woche. (Foto: DAZ.online)

Nachrichten, WhatsApp, Fotos. Wohin führt Maps? Der Screenshot der DAZ.online-Woche. (Foto: DAZ.online)


Zwischen Chancen und moralischer Gefahr bewegte sich DAZ.online diese Woche. Arzneimittel über WhatsApp bestellen oder auch geplante Studien an Demenzkranken sahen sich Forderungen nach Datenschutz und Ethik konfrontiert. Therapeutisch Hand in Hand gehen auch Clarithromycin und Simvastatin nicht. Und die Diskussionen um die Vereinbarkeit der DocMorris-Preisgestaltung bei Rx-Arzneimitteln auf deutschem Versandboden spalten deutsches und europäisches Recht. Eine spannende, abwechslungsreiche Woche liegt hinter uns. Selbst das Wetter war aufregend beim morgendlichen Blick aus dem Fenster – heute Regenschirm oder Flipflops?

Arzneimittel via WhatsApp - Datenschützer warnen

Flinke Finger flitzen über das Smartphone-Display – ge-WhatsApped wird überall: Am Bahnsteig, während der Einkaufstour durch den Supermarkt, zwischen Hauptspeise und Dessert. Warum also nicht auch den praktischen Arzneimittel-Bestellservice einiger Apotheken über diese App nutzen? Datenschutzbeauftragte Marit Hansen vom schleswig-holsteinischen Landeszentrum für Datenschutz warnt davor. WhatsApp sei nicht für die Apotheke gemacht worden, sagt sie im Gespräch mit DAZ.online. Gehe es um sensible medizinische Daten, seien Apotheker in der Pflicht, dass das Datenschutzrecht eingehalten würde. WhatsApp hingegen fühle sich hier nicht in der Verantwortung. Als „unethisch” und „bedenklich” stuft Hansen das kommerzielle Datenanalyse-Geschäftsmodell des Messenger-Service ein – in den falschen Händen könnten krankheitsbezogene Informationen nicht zuletzt mißbräuchlich zum Nachteil von Versicherungsnehmern bei Vertragsabschlüssen eingesetzt werden.

Ethisch ja oder nein – Arzneimittelstudien an Demenzkranken

Rechtfertigt das hohe Ziel des wissenschaftlichen Fortschritts auch Arzneimitteluntersuchungen bei nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten wie schwerst Dementen? Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe befürwortet dies und will diese Lösung unter bestimmten Voraussetzungen künftig auch so im Arzneimittelgesetz verankert sehen. Kritik erntet er hierbei von seinen eigenen Fraktionskollegen – diese hegen große ethische Bedenken. Von Verhältnissen des Dritten Reichs ist die Rede. DAZ.online hat den Experten Wolfgang Maier dazu befragt. Vergleiche mit den Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus seien absurd, konstatiert der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Bonn. Er sieht hingegen eine Gefährdung des Gemeinwohls, würden diese notwendigen Daten nicht erhoben: „Der Verzicht auf Studien zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten in schweren Demenzstadien ist langfristig schädlich für die Gesamtgruppe der heute oder später demenziell erkrankten Menschen.”

Sie sind weg!

Betäubungsmittel verschwinden. Obwohl das Betäubungsmittelgesetz strenge Vorschriften für deren Aufbewahrung vorsieht, gelingt es Betäubungsmittel-Dieben immer wieder, sich die berauschende Ware unter den Nagel zu reißen. Apotheken, Arztpraxen, Krankenhäuser: Wo schlagen die Langfinger zu? Und was sind Gründe für die steigende Kriminalstatistik? 

Kein Baby-Boom 

Die Verhütung ist gesichert. Treffender: Der Pharmaunternehmer Mibe will sich – durch exklusive Rabattverträgen mit der AOK – langfristig treue Anwenderinnen und somit den Absatz seiner Anti-Baby-Pille sichern. Dafür ist der Arzneimittelhersteller wohl sogar bereit, der AOK „Gratis-Angebote” zu unterbreiten, heißt es seitens der Krankenkasse. Sonst erfreut über jegliche Sparoptionen, will die AOK diese „Schenkung von Arzneimitteln” in diesem Fall nicht. „Wie wir uns dagegen noch rechtlich wehren können, müssen wir jetzt genauestens prüfen“, kündigte Dr. Christopher Hermann in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg an.

ABDA-Haushalt: Bald News per Newsroom

Das erregte diese Woche ebenfalls die Gemüter: Eine neue Vollzeitstelle, der Ausbau der Online-Präsenz und ein „Newsroom“, der tagesaktuell über die Arbeit der Organisation berichtet: Die ABDA will ihre Öffentlichkeitsarbeit deutlich verstärken. Das geht aus dem Entwurf für den ABDA-Haushalt 2017 hervor.

Kein Arzneimittel-Dreamteam – Makrolid und Statin

Welche hilfreichen Informationen zu Arzneimitteln und Therapien kann der Apotheker dem Patienten im Beratungsgespräch geben? Diese Woche stand der Apotheker im DAZ.online-Beratungs-Quickie vor dem Problem der ärztlichen Verordnung des Antibiotikums Clarithromycin mit dem Cholesterinsenker Simvastatin. Was tun? Welche konkrete Alternative steht bei kontraindizierten Arzneimitteln zur Verfügung? 

Bald „buy one get one free” bei Rx-Boni?

Wer siegt? Die deutsche Arzneimittelpreisverordnung oder das Recht des freien Wettbewerbs? Als „Ware der besonderen Art” sollten verschreibungspflichtige Arzneimittel von „ruinösen Preiswettbewerben” ausgeschlossen werden, argumentiert der Apothekerverband Brandenburg in der Diskussion um Rx-Boni-Verbote oder eben -Rechte. Auch die ABDA vertritt diesen Standpunkt. Folgt der EuGH in dieser – für deutsche Apotheker heiklen – Frage, den Empfehlungen der Generalanwaltschaft?

Euphorie

Der Ball rollt wieder. Die Fußballfans sind in Ekstase. DAZ.online begleitet die kommenden vier aufregenden Wochen und gibt Tipps zum möglichst nebenwirkungsfreien Erleben des Ausnahmezustands. Wohl auch ekstatisch, jedoch weit weniger nebenwirkungsarm dafür zum Teil mit weitreichenden Folgen, ist ein Trend aus Großbritannien: Chemsex. Länger, intensiver, enthemmter. Die Kombination von Drogen mit Sex – ist sie wirklich neu oder schon immer mit der Menschheit?

Pack die Badehose ein, die Arzneimittel auch!

Sommer, Sonne, Seuche: Nicht nur in fernen und exotischen Ländern lauern Gefahren während der schönen Urlaubszeit. Fernab von Zika in Brasilien, giftigen Schlangen und Spinnen Down-Under oder Löwen in der Serengeti, wartet Deutschland als Reiseziel mit Zecken, Raupen, Mäusen und Kühen auf. Klingt wenig spektakulär und bedrohlich? Vielleicht. Fieber, Quaddeln oder FSME wünscht man sich dennoch nicht als Reiseballast.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Was ist passiert?

Die Woche in Bildern

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Landesapothekerkammer Hessen sieht keinen Handlungsbedarf

Rx-Boni-Prozess ändert für Deutschland erstmal nichts

1 Kommentar

Spannende Woche

von Frank Ebert am 11.06.2016 um 13:45 Uhr

Diese Woche wird in die Geschichte vom Anfang vom Ende für die deutschen Apotheken eingehen. Danke Ulla Schmidt, danke der Deutschen Parkionvereinigung, danke der Wettbewerbszentrale, danke dem OLG Düsseldorf und vorallem danke an die EU. Und zu guter Letzt, danke an Herrn F. Schmidt für seine salbungsvollen Worte in der Zeitung und dem Tatendrang der Abda. Dafür nur um 3 Prozent den Beitrag zu erhöhen, ist so selbstverständlich nicht.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.