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Innovationsfonds-Projekt
Apotheker wollen den eMedikationsplan testen
Wie soll der eMedikationsplan funktionieren?
In einer ersten Stufe sollen die teilnehmenden Ärzte einen elektronischen Medikationsplan der Patienten erstellen, der neben allen verordneten Rx-Medikamenten auch wichtige Diagnosen enthält. Der Mediziner lädt den Plan dann, ähnich wie beim Medikationsmanagement im ARMIN-Modell, auf einen Server. Von dort aus kann der vom Patienten ausgewählte Apotheker sich den Plan herunterladen. Der Pharmazeut führt gemeinsam mit dem Kunden einen sogenannten Brown-Bag-Check durch, er geht also die gesamte Medikation (auch OTC-Medikamente) des Patienten durch und schreibt dies in den Plan.
Auf Basis dieses Medikationsplans erfolgt im zweiten Schritt eine Medikationsanalyse, die Arzt und Apotheker gleichberechtigt gemeinsam durchführen. Das Ziel ist es, Arzneimittel-bezogene Probleme in der Therapie zu erkennen und zu vermeiden. Die beiden Heilberufler kommunizieren ausschließlich über einen gesicherten, strukturierten elektronischen Weg. Kein Fax, keine Telefonanrufe. In einem bislang einzigartigen letzten Schritt sollen Ärzte und Apotheker die Möglichkeit bekommen, ein sogenanntes AMTS-Kompetenzzentrum zu kontaktieren. Falls beide ein Problem in der Medikation finden und dabei wissenschaftliche Hilfe benötigen, können sie über die Serververbindung mehrere Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Uni-Klinikums Erlangen um Auskunft bitten.
Vergütung für Ärzte und Apotheker gleich hoch
Auch die Vergütung soll für Apotheker und Ärzte gleich hoch sein. Wie hoch das Zusatzhonorar genau ist, entscheidet sich aber erst nach einem eventuellen Zuschlag durch den G-BA. Die Projektpartner arbeiten derzeit noch an der Art der Vertragslösung. Denn auch die SBK und die Apotheker haben mitbekommen, dass insbesondere in Bayern Beratungs-Verträge mit Apothekern schnell von der Kassen-Aufsicht angezweifelt werden. Ein Selektivvertrag ist mit der direkten Beteiligung der Apotheker nicht möglich. Denkbar wäre hingegen ein Modellversuch, aber auch dafür müssen einige rechtliche Grundlagen erfüllt sein.
Aus politischer Sicht ist die Bewerbung des Konsortiums Partner@AMTS erstens zeitlich vielversprechend und zweitens inhaltlich aussichtsreich. Denn laut E-Health-Gesetz soll der elektronische Medikationsplan in zwei Jahren ohnehin bundesweit erhältlich sein. Warum sollte er bis dahin nicht schon einmal in Bayern getestet werden? Inhaltlich ist das Vorhaben vielversprechend, weil die Beteiligten (ähnlich wie die Initiatoren des ARMIN-Modells) beweisen können, dass eine problemlose elektronische Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker möglich ist – ohne Kompetenzgerangel.
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