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Bundestagswahlen 2017
Arzneimittel-Experte Hennrich kandidiert erneut
Der Berichterstatter für das Thema Arzneimittel der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Hennrich (CDU), kandidiert erneut für den Bundestag. Die CDU-Mitglieder im baden-württembergischen Nürtingen haben Hennrich als Direktkandidaten der Christdemokraten ins Rennen geschickt.
Bei der Wahl am vergangenen Freitag sicherte sich Hennrich 92,5 Prozent der Wählerstimmen. Insgesamt 170 Wahlberechtigte erschienen zur Abstimmung in Unterensingen. Bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr könnte Hennrich somit zum fünften Mal in Folge als Direktkandidat in den Bundestag einziehen. 2002 hatte er erstmals seinen Wahlkreis gewonnen.
Hennrich stammt aus dem baden-württembergischen Balingen und studierte Rechtswissenschaften in Passau und Bonn. Schon ein Jahr nach dem Studium zog es ihn die Politik: Hennrich begann als wissenschaftlicher Mitarbeiter des damaligen Abgeordneten Elmar Müller. Seit Ende der 1990er Jahre ist Hennrich auch als selbstständiger Rechtsanwalt tätig, er hat ein Büro in Kirchheim unter Teck. Seine Schwerpunkte sind dort: Arbeits- und Sozialrecht, Gesundheitsrecht und Europarecht. In Berlin saß der Gesundheitspolitiker bis 2015 zudem im Beirat der Beratungsagentur „cui bono health consulting“. Die Agentur hilft unter anderem Pharmaunternehmen dabei, Dossiers zum Zusatznutzen für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu erstellen.
Hausbesitzer-Vertreter und Christdemokrat
In seiner Heimat engagiert sich Hennrich auch für Haus-, Wohnungs- und Grundstücksbesitzer. Seit 2003 ist er Vorstandsmitglied im Landesverband des Haus-, Wohnungs- und Grundstücksbesitzervereins. Seit 2008 ist Hennrich zudem im Bundesvorstand von Haus und Grund Deutschland. Seine Parteikarriere begann der damals 19-jährige Hennrich in der Jungen Union Baden-Württemberg. Es folgten Stationen im Kreisverband Esslingen, in der kommunalpolitischen Vereinigung der CDU sowie im CDU-Stadtverband Kirchheim-Dettingen. Zwischen 1998 und 2003 war er außerdem Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates der CDU Baden-Württemberg.
Den Apothekern ist Hennrich in dieser und der vergangenen Legislaturperiode wegen seiner Rolle als Berichterstatter Arzneimittel aufgefallen. In dieser Funktion ist er direkter Ansprechpartner für die Interessenvertreter der Apotheker in der ABDA und im Deutschen Apothekerverband (DAV). Zuletzt hatte sich Hennrich für einen Apotheker aus seinem Wahlkreis stark gemacht, der sich darüber beschwert hatte, dass Ärzte für die Einrichtung einer barrierefreien Praxis vergünstigte Kredite bekommen sollen und Apotheker nicht.
Überraschend war auch Hennrichs Äußerung zum EuGH-Verfahren über Rx-Boni. Der CDU-Politiker sagte zwar, dass er eine Deregulierung durch den EuGH als sehr unwahrscheinlich empfinde. Wenn es allerdings dazu komme, müsse auch über ein Verbot des Versandhandels nachgedacht werden. Zuletzt war Hennrich auch einer von vier namhaften Gesundheitspolitikern aus Union und SPD, die nach Bekanntgabe der Ergebnisse des Pharmadialogs in einem eigenen Positionspapier weitgehende Reformforderungen im Arzneimittelmarkt geltend machten. Darunter war auch die Deckelung der 3-Prozent-Marge der Apotheker. Bis heute ist unklar, wer diesen Vorschlag in dem Positionspapier unterbringen wollte.
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