IMS Health Marktdaten für Mai

475 Millionen Euro Kassenabschlag

Berlin - 18.07.2016, 11:00 Uhr

Die Arzneimittel-Umätze der Hersteller wachsen, die Zahl der in Apotheken abgegebenen Packungen stagniert hingegen nahezu. (Foto: avarand / Fotolia)

Die Arzneimittel-Umätze der Hersteller wachsen, die Zahl der in Apotheken abgegebenen Packungen stagniert hingegen nahezu. (Foto: avarand / Fotolia)


Die Apotheken haben den Krankenkassen in den ersten fünf Monaten 2016 einen Rabatt von 475 Millionen Euro gewährt. Während die Herstellerumsätze im Apothekenmarkt um 3,1 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro stiegen, wuchs die Zahl der abgegebenen Packungen um 0,2 Prozent. Dies zeigen aktuelle Zahlen von IMS Health.

Der Umsatz der Hersteller im Apothekenmarkt (GKV+PKV, inklusive Impfstoffe und Testdiagnostika) ist im Mai 2016 um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen und belief sich auf 2,6 Milliarden Euro. Im gesamten Pharmamarkt – also inklusive Kliniken – lag der Umsatz bei 3,1 Milliarden Euro (+7 Prozent). Basis dieser Berechnungen von IMS Health sind die Abgabepreise des pharmazeutischen Unternehmers abzüglich gesetzlicher Herstellerabschläge, aber ohne Einsparungen aus Rabattverträgen.

Auch der Absatz stieg im Mai: Apotheken gaben im Mai 122 Millionen Packungen ab; das waren drei Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dabei gingen deutlich mehr große (N3-)Packungen als im Mai 2015 (+6 Prozent) über die HV-Tische. Bei N1- und N2- Packungsgrößen lagen die  Zuwächse nur bei 2 beziehungsweise 1 Prozent.

Entwicklung von Januar bis Mai 2016

Betrachtet man den Zeitraum Januar bis Mai 2016, so wuchsen die Herstellerumsätze im Apothekenmarkt um 3,1 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro. Die Zahl der abgegebenen Packungen stieg dagegen nur um 0,2 Prozent. Dabei fielen 11,3 Milliarden Euro auf rezeptpflichtige Präparate – ein Plus von 3,2 Prozent. Sie generierten sich über 308 Millionen Packungen (+0,9 Prozent).

IMS Health

Mit OTC wurde von Januar bis Mai 2016 ein Umsatz von 2 Milliarden Euro gemacht – mit 365 Millionen Packungen. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 2,5 Prozent, aber ein Absatzrückgang um 0,3 Prozent.

Versandapotheken legen zu

Einen deutlichen Umsatz- und Absatzzuwachs – vor allem bei OTC – konnten hingegen die Versandapotheken verzeichnen: Der Umsatz stieg insgesamt um 15 Prozent auf 654 Millionen, die Zahl der abgesetzten Packungen um 13 Prozent auf 63,5 Millionen Packungen. Erfasst sind neben Arzneimitteln auch  Gesundheitsmittel, Kosmetikprodukte, Medizinprodukte und Produkte für die Ernährung. Nahezu alle Teilbereiche wuchsen dabei im niedrig zweistelligen Bereich. Die OTC-Arzneimittel nehmen dabei den größten Marktanteil ein – sowohl nach Umsatz (55 Prozent) als auch nach Absatz (64 Prozent).

Apotheken und Industrie gewähren höhere Nachlässe

Nicht zuletzt schlüsselt IMS Health die Rabatte auf, die Apotheken und Hersteller an die Krankenkassen zahlen. Das Volumen der Apothekennachlässe belief sich demnach in den ersten fünf Monaten des Jahres auf 475 Millionen Euro und liegt damit um 2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Apotheken entrichten pro auf GKV-Rezept abgegebener Rx-Arzneimittelpackung einen Abschlag von 1,77 Euro.

Die Herstellerabschläge – in die auch die  Rabatte der Erstattungsbeträge eingerechnet sind – summierten sich im Zeitraum Januar bis Mai 2016 auf 1,13 Milliarden Euro. Dies ist eine Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Grund seien hier vor allem die deutlich gestiegenen Einsparungen durch Erstattungsbeträge, so IMS Health.  


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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2 Kommentare

Rechnung

von Kirsten Sucker-Sket am 19.07.2016 um 14:59 Uhr

Hallo Herr Post,
die Rechnung 0,2 % = 2 % geht tatsächlich nicht auf. Die 0,2 Prozent mehr beziehen sich auf den gesamten Apothekenmarkt - und der beinhaltet rezeptpflichtige und OTC-Arzneimittel, zudem Diagnostika, außerdem sind GKV und PKV umfasst. Da sollte man also keine Verbindung zum den +2 Prozent Abschlag herstellen, der ja nur mit GKV-Rx im Zusammenhang steht. Zu den + 0,9 Prozent im Rx-Bereich schon eher - aber auch hier sind PKV-Umsätze miterfasst, so dass die Rechnung nicht glatt aufzumachen ist.
Ob das schon etwas hilft?
Herzliche Grüße, Kirsten Sucker

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0,2% = 2%?

von Dr. Peter Post am 18.07.2016 um 18:54 Uhr

Wenn sich die Zahl der abgegebenen Packungen um 0,2% erhöht, sollte sich ein packungszahlbasieerter Rabatt ebenfalls um 0,2% erhöhen und nicht um das Zehnfache. Wer klärt mich über meinen Denkfehler auf?
Oder rechnet IMS Health unberechtigte Retaxationen einfach als Rabatt ab?

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