Per Augensteuerung

Roboter als Hoffnung für ALS-Kranke?

Ramat Hascharon - 02.08.2016, 07:00 Uhr

Schai Rischoni (Mitte) und sein Telebuddy: Der ALS-Patient probiert neue Wege. (Foto: dpa / picture alliance)

Schai Rischoni (Mitte) und sein Telebuddy: Der ALS-Patient probiert neue Wege. (Foto: dpa / picture alliance)


Hilfe durch einen Roboter

Rischoni soll einen rollenden Roboter des Typs TeleBuddy steuern, der aus einer langen Stange auf Rollen mit aufgestecktem Ipad besteht. Da der 50-Jährige das nicht via Fernsteuerung mit seinen Händen tun kann, hat sich der israelische Forscher Roey Tzezana etwas überlegt. Er hat den TeleBuddy mit dem Bildschirm verknüpft, auf dem Rischoni sonst mit den Augen schreibt.

Nun soll der ALS-Kranke darüber dem Telebuddy Befehle geben. Zunächst tut sich nichts, doch nach einer Weile gelingt es: Der mit Anzug und Krawatte gekleidete Roboter bewegt sich wirklich. „Ahhh“, rufen die Anwesenden im Zimmer begeistert.

Ersatz für den gelähmten Körper

Tzezana, Mitgründer der Firma TeleBuddy, spricht zumindest von einem Teilerfolg. „Allein die Tatsache, dass wir beweisen konnten, dass er den Roboter kontrollieren kann, ist ein Fortschritt“, sagt der 36-Jährige.

„Der Roboter erfüllt mich mit Freude“, schreibt Rischoni selbst. Die Hoffnung ist, dass er in Zukunft mithilfe des Roboters etwa an internationalen Konferenzen teilnehmen kann. Die Maschine wäre für ihn auf der Tagung unterwegs und Rischonis Augen und Ohren. Auf dem Bildschirm des Ipads könnten andere Menschen Rischoni sehen. „Die Möglichkeit, dass ich auf der ganzen Welt zugegen sein kann, mit Leuten sprechen, und das alles von meinem Sofa aus, ist fantastisch.“ Der Roboter könne „den physischen Körper ersetzen“, sagt Tzezana. 



dpa / DAZ.online
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