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DAZ-Tipp aus der Redaktion
Konservierungsstoffe auf der Anklagebank
Parabene werden aufgrund ihrer antimikrobiellen Wirkung in Arzneimitteln, Kosmetika und Lebensmitteln als Konservierungsstoffe eingesetzt. Seit einigen Jahren werden sie verdächtigt, eine estrogene Aktivität zu haben. Parabene als endokrine Disruptoren: schuldig oder nicht? In der aktuellen DAZ werten Prof. Dr. Ralf Stahlmann und Denise Häschke Indizien aus und klären den Fall.
In Lippenstiften, Deodorants, Sonnenschutzmitteln, aber auch in Pasteten und Knabberzeug – Parabene kommen als Konservierungsmittel breit zum Einsatz und gelangen über verschiedene Wege in den menschlichen Körper. Kritische Stimmen bezichtigen sie, das Hormonsystem zu stören und damit erheblichen Schaden anzurichten – ein schwerer Vorwurf. Gegen die Angeklagten spricht, dass in Ratten tatsächlich eine estrogene Wirkung nachgewiesen wurde. Zur Verteidigung: Dieser Effekt trat ein, wenn Parabene subkutan in hohen Dosen appliziert wurden, also in einer Weise, die für den Menschen irrelevant ist.
Entlastend ist auch die Tatsache, dass Parabene im Blutkreislauf schnell hydrolysiert werden. Und obwohl die zweiwöchige Ganzkörperanwendung einer Creme mit 2,0 Prozent Butylparaben keinen nachweisbaren Einfluss auf die Konzentration von Sexualhormonen beim Menschen hatte, legte die EU-Kommission einen zehnfach niedrigeren Grenzwert in Körperpflegeprodukten fest. Im Zweifel gegen den Angeklagten?
Im Kreis der Verdächtigen finden sich neben Parabenen auch Isoflavone aus der Sojabohne und Phthalate, die als Weichmacher in Plastikflaschen enthalten sind. Welche Stoffe konnten tatsächlich als endokrine Disruptoren überführt werden? Der Artikel „Bitte nicht stören!“ bringt Sie auf den aktuellen Stand der Ermittlungen, und Sie können Fortbildungspunkte sammeln.
Weiterhin empfehle ich in dieser Woche:
Hilfe für Brustkrebspatientinnen
Die Diagnose Brustkrebs verändert das ganze Leben. Eine Chemotherapie ist an sich kräftezehrend, erschwerend hinzu kommen die komplexen Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Mucositis, klimakterische Beschwerden, Fatigue, ossäre Komplikationen, um nur einige zu nennen. Den Betroffenen kann geholfen werden – wie, erläutert Dr. Petra Jungmayr im Artikel „Nebenwirkungen beherrschen, Langzeitfolgen mildern“.
Das Sortiment sinnvoll ergänzen
Was genau als „apothekenübliche Waren“ bezeichnet werden kann, was Kunden erwarten und was sich davon für den Apotheker auch wirtschaftlich lohnt, darüber lässt sich diskutieren – so geschehen in der vierten Runde der „Stuttgarter Gespräche“ unter Leitung von Prof. Andreas Kaapke. Erfahrungsberichte und Lösungsvorschläge von Kollegen im Artikel „Mehr als nur ergänzend“ geben Anregungen für die Gestaltung des eigenen Sortiments.
Viel Spaß beim Lesen!
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