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VergleichsDaten für Europa
Deutschland Schlusslicht beim Arzneimittelmissbrauch
Kauf auch über Internet-Apotheken
Die Personen hatten die Präparate aus unterschiedlichen Quellen bekommen. Als Hauptquelle wurden Freunde oder Familienmitglieder genannt, und zwar für Stimulanzien und Opiate in rund 45 Prozent und für Beruhigungsmittel in knapp über 60 Prozent der Fälle. Die zweithäufigste Quelle waren andere Personen ohne deren Wissen. Der Kauf über Internet-Apotheken hatte dagegen eine geringere Bedeutung (Stimulanzien 7,6, Opioide 4,1 und Beruhigungsmittel 2,7 Prozent).
Nicht auf die USA beschränkt
Nach Auskunft des Leitautors der Studie, Scott Novak vom Forschungsinstitut RTI International in North Carolina/USA, soll die European Union Medicine Study die erste Studie zum Missbrauch dieser Art in der EU sein. „Früher dachte man, dass diese Epidemie auf die Vereinigten Staaten beschränkt ist, aber unsere Studie zeigt, dass sie weit darüber hinaus geht“, sagt Novak.
Eine der führenden epidemiologischen Quellen für den Drogenmissbrauch in den USA ist die Nationale Umfrage zu Drogenkonsum und Gesundheit (NSDUH). Sie erstreckt sich auf den Konsum von Tabak, Alkohol, illegale Drogen und den Arzneimittelmissbrauch. Nach NSDUH-Daten aus dem Jahr 2013 sollen 20 Prozent der amerikanischen Bevölkerung im Alter von zwölf Jahren oder älter in ihrem Leben schon einmal ohne entsprechende Verordnung zu einem rezeptpflichtigen Psychotherapeutikum gegriffen haben.
Offenes „Geheimnis“
Für Harry Shapiro, Direktor von DrugWise, einem britischen Online-Dienst, der sich die Evidenz-basierte Information zu Drogen, Alkohol und Tabak auf die Fahnen geschrieben hat, sind die Ergebnisse der EU-Meds-Studie keine große Überraschung. Er sagt im Pharmaceutical Journal: „Der UN-Weltdrogenbericht hat den Missbrauch verschreibungspflichtiger Arzneimittel als globales Problem hervorgehoben und in den letzten Jahren hat es hier einen deutlichen Anstieg gegeben. Das ist ein bekanntes Problem, vor dem die Leute einfach die Augen verschließen.“
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