OTC-Direktgeschäft

Dr. Wolff verlinkt auf Versandapotheke – und wird abgemahnt

Berlin - 18.08.2016, 13:23 Uhr

Die Firma Dr. Wolff Gruppe will den Sachverhalt erst eingehend prüfen. (Screenshot: DAZ.online)

Die Firma Dr. Wolff Gruppe will den Sachverhalt erst eingehend prüfen. (Screenshot: DAZ.online)


Das Pharmaunternehmen Dr. Wolff befindet sich derzeit auf Kriegsfuß mit einigen Apothekern. Grund dafür ist die Internetseite der Produktreihe Vagisan, auf der Dr. Wolff seine Kunden direkt auf die Seite einer Versandapotheke weiterleitet. Nun hat sich die Wettbewerbszentrale eingemischt. Der betroffene Versandapotheker hat kein Verständnis für die Aufregung seiner Kollegen.

Wenn sich Themen über die Kommunikation von Menschen in sozialen Netzwerken verbreiten und dort für Aufsehen sorgen, spricht man heutzutage von einem „viralen“ Thema. Ein solches Thema diskutieren mehrere Apotheker derzeit in einem Internetforum. Es geht um eine konkrete Produktreihe des Herstellers Dr. August Wolff Gruppe. Ein Pharmazeut machte vor einigen Wochen die Beobachtung, dass der Hersteller auf der Internetseite seiner Produktreihe Vagisan direkt auf die Versandapotheke www.medikamente-per-klick.de verweist.

Konkret sieht die Verlinkung so aus: Auf der Vagisan-Seite gibt es einen großen Bereich, der mit „Kaufen“ betitelt ist. Klickt man sich in diesem Bereich weiter, gelangt man auf eine Seite mit zwei großen Auswahlmöglichkeiten. Links heißt es: „In der Apotheke vor Ort kaufen!“ Unter diesem Werbespruch ist das Logo des Internetportals www.aponet.de zu sehen. Klicken Nutzer auf diesen Link, kommen Sie also direkt zum Apothekenfinder.

Rechts neben diesem Link prangert ein ebenso großer Hinweis: „Online-Apotheke. Bestellen Sie Ihr Vagisan-Produkt bequem von Zuhause!“ Folgt man dieser Aufforderung, gelangt man direkt auf die Seite der Versandapotheke Medikamente-per-Klick. Dort sind dann auch gleich alle Produkte der Vagisan-Reihe aufgelistet. In dem Internetforum reagierten die Apotheker auch verärgert über die dort angebotenen Rabatte. Tatsache ist: Der höchste dort angebotene Rabatt im Vergleich zur unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers liegt bei rund 38 Prozent.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.