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Nutzen und Risiko
Jetzt wollen Lancet-Autoren die Statin-Debatte beenden
Die Autoren eines Lancet-Reviews sind der Ansicht, dass der Nutzen der Statintherapie häufig unterschätzt, mögliche Risiken dagegen übertrieben dargestellt werden. Ihre Übersichtsarbeit soll Ärzte und Patienten dabei unterstützen, informierte Entscheidungen zur Anwendung dieser Wirkstoffe zu treffen.
Statine zählen zu den am besten untersuchten Arzneistoffen. Bei der Fülle an Daten, die in den letzten 30 Jahren generiert wurden, fällt es nicht leicht, die Übersicht zu behalten. Der jetzt in der Fachzeitschrift Lancet veröffentliche Review zeigt auf, wie die verfügbare Evidenz bewertet werden kann.
Er kommt zu dem Fazit, dass die Einstellung von 10.000 Patienten über fünf Jahre auf eine LDL-Cholesterol-Konzentration von 2 mmol/l (77 mg/dl) mithilfe einer kostengünstigen Statin-Therapie (z. B. Atorvastatin 40 mg täglich, Kosten in UK etwa 2 £ pro Monat) bei 1000 Personen mit bereits vorhandener vaskulärer Erkrankung (Sekundärprävention) sowie bei 500 Patienten mit Risikofaktoren wie Alter, Bluthochdruck oder Diabetes (Primärprävention) ein kardiovaskuläres Ereignis (Herzinfarkt, ischämischer Schlaganfall bzw. Koronar-Bypass) verhindern kann.
Dies entspricht einer absoluten Risikoreduktion von 10 bzw. 5 Prozent. Die Autoren verweisen darauf, dass laut Studienlage größere absolute Vorteile bei längerfristiger Einnahme beobachtet werden.
Die wichtigsten schweren Nebenwirkungen bei längerfristiger Statin-Therapie sind Myopathien (definiert als Muskelschmerzen oder -schwäche in Kombination mit erhöhten Kreatinkinase-Konzentrationen im Blut), das Neuauftreten eines Diabetes mellitus und hämorrhagische Schlaganfälle.
Behandelt man 10.000 Patienten über fünf Jahre mit täglich 40 mg
Atorvastatin, können fünf Myopathie-Fälle, fünf bis zehn hämorrhagische
Schlaganfälle, 50 bis 100 neue Diabetesfälle und bis zu 50 bis 100 Fälle von
symptomatischen Nebenwirkungen wie z. B. Muskelschmerzen auftreten. Diese Nebenwirkungen
verschwinden jedoch nach Absetzen des Statins. Bei Nichtabsetzen können sich
aus Myopathien potenziell lebensbedrohliche Rhabdomyolysen entwickeln.
1 Kommentar
Statine
von Dr Schweikert-Wehner am 12.09.2016 um 15:45 Uhr
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