Schlechter Atem

Mangelnde Mundhygiene ist meist schuld

Stuttgart - 26.09.2016, 06:00 Uhr

Am 25. September ist Tag der Zahngesundheit. Zu letzterer trägt auch die Zungenreinigung bei. (Foto: Christoph Hähnel / Fotolia)

Am 25. September ist Tag der Zahngesundheit. Zu letzterer trägt auch die Zungenreinigung bei. (Foto: Christoph Hähnel / Fotolia)


Der „Tag der Zahngesundheit" am 25. September steht 2016 unter dem Motto „Fakten gegen Mythen!". Ein solcher Mythos ist: Mundgeruch kommt meistens vom Magen. Er ist tatsächlich nur selten ein Begleitsymptom systemischer Erkrankungen. Viel häufiger entsteht der schlechte Atem durch mangelnde Mundhygiene.  

Manche Menschen kann man nicht riechen –  und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Der Grund: sie riechen unangenehm aus dem Mund. Dabei sind Ältere öfter betroffen als Jüngere und Männer häufiger als Frauen – insgesamt etwa jeder vierte Erwachsene. In weit über 90 Prozent aller Fälle handelt es sich um den sogenannten Foetor ex ore. Diese Form des Mundgeruchs wird nur beim Ausatmen durch den Mund von Fremden wahrgenommen, der Betroffene selbst riecht nichts. Die Ursache liegt im Mund-, Nasen-, oder Rachenraum.

Deutlich seltener rührt der Geruch von Erkrankungen des Verdauungsapparates, der Atmungsorgane oder des Stoffwechsels her. In diesen Fällen wird der eigene schlechte Geruch beim Ausatmen durch die Nase von einem selbst wahrgenommen – und natürlich von allen anderen auch. 

Bakterielle Beläge auf dem Zungenrücken, in Zahnzwischenräumen und mangelhaftem Zahnersatz sind die häufigsten Ursachen für unangenehmen Mundgeruch. Bei der Zersetzung organischer Substanzen aus Nahrungsmitteln oder abgeschilferten Schleimhautzellen entstehen Schwefelverbindungen, biogene Amine, Ketone oder kurzkettige Carbonsäuren. Stress oder einseitige Ernährung oder Diätetik können Mundgeruch forcieren. 

Bürsten und spülen

Die beste Prophylaxe gegen Mundgeruch ist die sorgfältige tägliche Zahn- und Zungenreinigung, am besten in Verbindung mit einer zweimal täglichen Mundspüllösung.

Am effizientesten sind elektrische Zahnbürsten. Ob mit Schall oder rotierenden Borsten spielt dabei keine Rolle. Hauptsache, die Bürste bewegt sich schnell. Empfohlen wird eine mittlere Härte, außerdem sollte der Bürstenkopf nicht zu groß sein. Alle zwei Monate sollte man sich einen neuen Bürstenkopf gönnen. Die verwendete Zahnpasta soll in jedem Fall Fluorid enthalten. Nur Fluorid-haltige Zahnpasta schützt erwiesenermaßen vor Karies.

Zungenreinigung nicht vergessen

Nicht zu vergessen bei der täglichen Mundhygieneroutine: Die Zahnzwischenräume. Während bei engen Zahnzwischenräumen die Reinigung mit Zahnseide besser funktioniert, sind bei größeren Lücken Interdentalbürsten eher geeignet. Werden die Drahtbürstchen als unangenehm empfunden, sind Sticks aus Kunststoff eine gute Wahl.

Die Zunge mit der herkömmlichen Zahnbürste oder mit speziellen Zungenbürsten oder -schabern gereinigt werden. Besonders das hintere Zungendrittel bildet für geruchsverursachende Bakterienbeläge einen idealen Lebensraum. Der Würgereiz, über den viele Patienten klagen, bessert sich in der Regel mit der Zeit. Außerdem kann er durch Augenschließen oder Festhalten der Zungenspitze gelindert werden.

Optimal ergänzt wird die Putzroutine durch Mundspülungen – zweimal täglich für 20 bis 30 Sekunden, am besten unabhängig vom Zähneputzen. Allerdings eignen sich nicht alle Mundspülungen zur Daueranwendung. So ist unter Experten der längerfristige Einsatz von Antiseptika, wie Chlorhexidin oder Cetylpyridiniumchlorid, in der Mundhöhle umstritten, da die natürliche Mundflora dadurch verändert werden könnte. Eine Alternative stellen Präparate mit ätherischen Ölen dar. 

Die in den Spülungen enthaltenen antibakteriellen Wirkkomplexe können die Belagabildung nachhaltig hemmen. So beugen sie Mundgeruch vor. Zudem dienen Mundspülungen auch der  Karies- und Parodontitisprophylaxe. Zähneputzen und Spülen ist immer besser als Zähneputzen alleine.

Tag der Zahngesundheit am 25. September

Am 25. September findet jedes Jahr der „Tag der Zahngesundheit" statt. 2016 steht er unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Fakten gegen Mythen!“. Manche von diesen Mythen halten sich über Generationen, heißt es in der Ankündigung. Zum Beispiel: „Milchzähne müssen nicht besonders gepflegt werden, weil sie ja sowieso ausfallen“, „Jedes Kind kostet einen Zahn“, „Schlechte Zähne sind erblich“, „Ein Apfel ersetzt die Zahnbürste“. Mit ihnen soll aufgeräumt werden. 

Zahngesundheit in der aktuellen DAZ

Auch die aktuelle DAZ widmet sich diese Woche dem Thema Zahngesundheit:



jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.