- DAZ.online
- News
- Politik
- Grüne wollen Ausnahmen f...
Online-Arztpraxen
Grüne wollen Ausnahmen für Internet-Rezepte
Am morgigen Mittwoch will der Gesundheitsausschuss des Bundestages nach langem Zögern die AMG-Novelle beschließen. Darin enthalten: Ein Verbot sogenannter Online-Rezepte von ausländischen Internet-Arztpraxen. Die Grünen wollen Rezepte aus dem Internet aber in Ausnahmefällen behalten und planen einen Entschließungsantrag.
Mit der aktuellen Änderung des Arzneimittelgesetzes will die Große Koalition Fernverschreibungen verbieten. Die Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche sagte gegenüber DAZ.online, sie habe „große Probleme“ mit dem Verbot. Ein Entschließungsantrag sei in Vorbereitung, der bestimmte Ausnahmen erlauben solle.
Indem sie Fernverschreibungen verbietet, will die Große Koalition einen
persönlicher Arzt-Patient-Kontakt sicherstellen. Laut Gesetzentwurf dürfen Apotheker dann keine Rezepte mehr beliefern, die nicht nach einem direkten Arzt-Patienten-Kontakt ausgestellt wurden.
Schon vor einigen Monaten hatte Schulz-Asche angemahnt, dass insbesondere Chroniker oder alte Menschen auf dem Land von solchen Fernverordnungen profitieren könnten. Nun erneuert sie ihre Kritik an dem Komplettverbot: Ihr Büro will einen Entschließungsantrag vorlegen, der „strittige Punkte“ aufgreifen soll – so das generelle Fernverschreibungsverbot.
Für Schulz-Asche steht dieses im Widerspruch zum E-Health-Gesetz. „Ich habe ein sehr großes Problem mit dem Verbot der Fernverschreibung“, sagte sie auf Nachfrage. „Wenn man die Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen will, muss man das diskutieren. Es geht mir nicht darum, dass per Video oder Skype Arzneimittel massenhaft verschrieben werden – aber man muss Formen dafür finden.“
1 Kommentar
Etwas für die Fachleute mit Gefühl für Forrmulierungen
von Gunnar Müller, Detmold am 28.09.2016 um 23:11 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.