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BPI zur Fachanhörung im Gesundheitsausschuss
Bessere Hilfstaxe statt Zyto-Rabattverträge
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) warnt die Politik vor Rabattverträgen im Zytostatika-Bereich. Die parallele Existenz von Hilfstaxe und Rabattausschreibungen würde zu einer unlösbaren Vertragssituation führen, befürchtet der BPI. Stattdessen schlägt der Verband vor, die Hilfstaxe weiterzuentwickeln.
Ziel der Anhörung im Gesundheitsausschuss ist es, sich einen Überblick über die Versorgungslage bei Zytostatika zu verschaffen, bevor es bei den Parlamentariern an die Beratung des Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetzes geht. Der Gesundheitsausschuss befragt dazu am heutigen Mittwoch fünf Experten zur Problematik der Zyto-Ausschreibungen der Krankenkassen. Für den Deutschen Apothekerverband ist Fritz Becker eingeladen.
Der BPI warnt die Politik davor, die problematische Rabattvertragssystematik auf die Versorgung im Zytostatika-Bereich zu übertragen. „Der Gesetzgeber schafft mit dem Vorhaben, parallele Regelungsinstrumente sowohl über die Hilfstaxe als auch über Rabattausschreibungen einzuführen, eine unlösbare Vertragssituation“, sagte der Vorstandsvorsitzende des BPI, Dr. med. Martin Zentgraf. „Dies wird zu einer unsicheren und damit schlechteren Versorgung von Krebspatienten führen.“ Im Vorfeld der anstehenden Fachanhörungen rät Zentgraf den politisch Verantwortlichen, die Idee der Zytostatika-Ausschreibung zu verwerfen und stattdessen die Hilfstaxe qualitativ weiterzuentwickeln.
„Alle Erfahrungen sprechen dagegen"
Ausschreibungen im Rabattvertragsmarkt führen bereits jetzt zu Unsicherheiten in der Versorgung, zur Marktkonzentration und zwingen Hersteller immer wieder zu Marktrückzügen. Die Konzentration auf nur wenige Anbieter für einen Wirkstoff birgt darüber hinaus die Gefahr von Versorgungsengpässen. „Die Zytostatika-Versorgung ist ohnehin auf wenige Hersteller konzentriert und ungleich komplexer. Sie birgt höchste Risiken, die sich durch die im Regierungsentwurf vorgesehenen parallelen Verhandlungen über den Preis in der Hilfstaxe sowie über Direktrabattausschreibungen noch verschärfen“, erklärte Zentgraf. Für den BPI-Vorsitzenden ist das nicht nachvollziehbar. Alle Erfahrungen sprechen dagegen. Zentgraf: „Das Gesetzesvorhaben würde die in Deutschland nach wie vor hochwertige, lückenlose und schnelle Versorgung mit Krebsmedikamenten gefährden. Risiken, die beispielsweise durch eine Bevorratung mit Produkten aller Rabattvertragspartner entstehen würden, müssen bei den anstehenden Beratungen bedacht werden.“ Der BPI fordert die Politik auf, auch unter Einbeziehung der Herstellerverbände, tragfähige Lösungen für die Versorgung mit Zytostatika zu entwickeln.
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