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„Die Politik muss handeln!“, verlangt die ABDA eine Woche nach dem Urteil des EuGH zur Rx-Preisbindung für europäische Versandhändler. In einer überregionalen Werbekampagne erklärt sie, dass die Rundumversorgung durch wohnortnahe Apotheken aufs Spiel gesetzt wird. Die ABDA setzt auf eine baldige Lösung.
Mit einer viertelseitigen Anzeige in der „Süddeutschen Zeitung“ startete die ABDA am heutigen Mittwoch ihre bundesweite Kampagne, mit der sie über negative Auswirkungen des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von vergangener Woche aufmerksam machen will. Mit einem Karabinerhaken und der Überschrift „Sichern!“ fordert sie die Politik zum Handeln auf, da das verbriefte Recht der EU-Mitgliedstaaten auf selbstständige Ausgestaltung ihres Gesundheitswesens durch das Gerichtsurteil angegriffen worden sei.
„Unser bewährtes System der Arzneimittelversorgung wird gefährdet“, erklärt die ABDA. „Statt Beratung durch pharmazeutische Experten stehen Preise und Renditen im Vordergrund.“ So werde die Rundumversorgung durch wohnortnahe Apotheken „ohne Not aufs Spiel gesetzt“.
Aufwändige Kampagne
Schon kurz nach Verkündung des Grundsatzurteils des EuGHs hatte die ABDA angekündigt, mit allen Mitteln gegen negative Konsequenzen der Entscheidung vorgehen zu wollen. Der Anzeige in der Süddeutschen Zeitung, die laut Mediadaten um die 30.000 Euro gekostet haben dürfte, sollen weitere Anzeigen in überregionalen Medien wie auch Parteizeitungen folgen. „Es geht auf verschiedenen Ebenen weiter“, erklärte ABDA-Pressesprecher Reiner Kern auf Nachfrage.
Die Anzeige verweist auch mit einem QR-Code auf die ABDA-Internetplattform www.wir-sind-ihre-apotheken.de. Dort macht die ABDA darauf aufmerksam, welche Folgen die Freigabe der Rx-Preisbindung für ausländische Versandapotheken haben könnte. „Statt Beratung und Qualität in der Patientenversorgung stehen dann Preise und Renditen im Vordergrund“, erklärt die ABDA. „Das gefährdet die Apotheke in Ihrer Nachbarschaft.“ Auf der Internetseite ist auch ein Infoblatt zum Hintergrund des EuGH-Urteils verfügbar.
ABDA will eine zügige Lösung
Laut Kern müssen nun einerseits ein dickes Brett gebohrt werden, andererseits hätten aber bereits alle Bundestags-Fraktionen Handlungsbedarf signalisiert. „Es zeigt sich, dass sich jetzt auszahlt, was in den letzten Jahren an Arbeit geleistet worden ist“, erklärte er. „Die ABDA hat sehr gute Arbeitsbeziehungen aufgebaut – dass es diese gibt lohnt sich in solchen Momenten, wie wir sie im derzeit haben“, betonte Kern.
Erfreulich ist für die ABDA auch, dass Bundesgesundheitsminister Gröhe sich nur wenige Tage nach der Urteilsverkündung Zeit für ein ausführliches Gespräch mit der ABDA-Spitze genommen hat. Laut Kern setzt die ABDA auf eine baldige Klärung der offenen Fragen. „Angestrebt
wird von unserer Seite eine zügige Lösung, wir wollen Klarheit haben“, betonte er.
Update: Die Aussagen des ABDA-Pressesprechers wurden nachträglich ergänzt.
4 Kommentare
ABDA Kampagne
von Alexander Zeitler am 27.10.2016 um 0:30 Uhr
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Das Motiv ....
von gabriela aures am 26.10.2016 um 20:48 Uhr
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Wo ist der Sinn?
von Karl Friedrich Müller am 26.10.2016 um 16:33 Uhr
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Anzeigen
von Frank Ebert am 26.10.2016 um 14:44 Uhr
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