Das Museum „Alte Hof-Apotheke“, direkt am Marktplatz gelegen, Luitpoldplatz 6 in Sulzbach-Rosenberg, ist Donnerstag- und Samstagnachmittag je von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Darüber hinaus zu besonderen Anlässen. Führungen sind nach telefonischer Voranmeldung (09661/877520 oder 0175/2545766) möglich.
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Museum in der Oberpfalz
Über 490 Jahre Apothekengeschichte wieder erlebbar
1992 schloss die Alte Hof-Apotheke im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg bei Nürnberg ihre Pforten nach über 490-jährigem Bestehen. 2015 öffnete der Sohn des letzten Apothekers sie wieder – als Museum. Jetzt konnte es nach über 2000 Besuchern einjähriges Bestehen feiern.
Ende des 17. Jahrhunderts zog der berühmt gewordene Dr. Eisenbarth als Wundarzt und Starstecher durch die Oberpfalz, wo er geboren wurde. Da gab es die Hof-Apotheke in Sulzbach, nur rund 60 Kilometer vom Geburtsort Oberviechtach des Wundarztes entfernt, bereits seit über 200 Jahren. Heute gehört die ehemalige herzogliche Residenzstadt Sulzbach als Teil zur rund 20.000-Einwohnerstadt Sulzbach-Rosenberg in Bayern. Bis zur Schließung im Jahr 1992 war die Alte Hof-Apotheke eine der ältesten Offizinen in der Oberpfalz, ein erster historischer Hinweis datiert ins Jahr 1536.
Nach 15-jähriger Generalsanierung als Museum wiedereröffnet
Am 9. Oktober 2015 eröffnete der Sohn des 15. und letzten Apothekers der Alten Hof-Apotheke, Markus Lommer, die Offizin nach einer 15 Jahre dauernden Generalsanierung als Museum „Alte Hof-Apotheke“ wieder. Rund 2000 Besucher kamen seitdem in das nur Donnerstag- und Samstagnachmittag geöffnete Gebäude, dessen älteste Teile aus dem 13. Jahrhundert stammen, wie Lommer erklärt. „Aber 1822 gab es hier den großen Stadtbrand, dem auch Teile der Apotheke zum Opfer fielen“, sagt der 49-Jährige. Natürlich spielen die Geschichte des Brandes und der Wiederaufbau danach auch eine große Rolle im Museum.
Dass das Museum, das jetzt einjähriges Bestehen feierte, nur an zwei Tagen in der Woche geöffnet ist, liegt auch vor allem daran, das Lommer nur ehrenamtlich hier Führungen anbietet und die Ausstellung kuratiert. „Aber das Museum war sozusagen ein Jugendtraum von mir. Ich bin ja hier aufgewachsen mit meinem Vater als Apotheker und habe sogar selber im Hof Gegenstände aus der Geschichte der Apotheke ausgegraben“, sagt er. Diese Exponate sind zum Teil auch in der Ausstellung zu sehen. In zwölf Räumen auf 120 Quadratmetern ist im hinteren Teil des alten Apothekengebäudes anhand von altem Apothekenmobiliar und Gegenständen aus 490 Jahren die Geschichte der Apotheke, des Marktplatzes und des Stadtbrandes dargestellt.
Im Hauptberuf Hochschulseelsorger
Im vorderen Teil des Hauses gibt es seit 1994 einen Eine-Welt-Laden, mit dem das Museum kooperiert. „Wir verbinden damit hier das regionale, historische und das globale und soziale Engagement“, sagt Lommer. Nebenbei ist der 49-Jährige auch ebenfalls ehrenamtlich Stadtheimatpfleger in Sulzbach-Rosenberg.
Hauptberuflich ist der promovierte Theologe allerdings katholischer Hochschulseelsorger und Pastoralreferent an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden.
Dr. Eisenbarth ist Bestandteil jeder Führung
Der unter anderem durch das Trinklied „Ich bin der Dr. Eisenbarth“ aus dem Jahr 1800 verewigte Dr. Eisenbarth darf dabei in der historischen Darstellung nicht fehlen, schließlich kooperiert das Museum auch im „Verband Pharmaziegeschichte Oberpfalz“ mit dem Dr. Eisenbarth- und Stadtmuseum Oberviechtach sowie dem Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg. Letzteres beherbergt die Einrichtung der ehemaligen Löwen-Apotheke aus dem Ortsteil Rosenberg. „Der Doktor kommt immer als Teil in unseren Führungen vor“, sagt Lommer.
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