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Verbraucherbefragung
Zwei Drittel kaufen Arzneimittel lieber nicht im Versand
Nur 32 Prozent der Deutschen geben an, Arzneimittel lieber im Internet zu bestellen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des E-Commerce-Verbands bevh und des Marktforschungsunternehmens Boniversum. In den letzten zwei Jahren ist diese Zahl zudem leicht zurückgegangen.
Rund 60 Prozent der Deutschen kaufen lieber im stationären Handel ein, 40 Prozent bestellen lieber im Versandhandel, ob nun „klassisch“ aus dem Katalog oder online. Doch die Zahl der Versand-Fans steigt erstmals seit Jahren nicht mehr, wie eine Befragung des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) und der Creditreform Boniversum ergeben hat. Besonders gern werden Bücher, Unterhaltungselektronik und Medien sowie Handys und andere Telekommunikationsgeräte bestellt. Lebensmittel, Heimwerkerbedarf und Gartenzubehör sowie Möbel und Dekorationsartikel werden nur selten online gekauft, hier ziehen die Deutschen den stationären Handel vor.
68 Prozent gehen lieber in die Apotheke
Von den zwölf abgefragten Produktgruppen (s. Tab.) kommen Arzneimittel auf den achten Rang. Nur 32 Prozent kaufen sie lieber im Versand, 68 Prozent ziehen die Apotheke vor Ort vor. Die Zahl der „Versand-Fans“ ist auch bei dieser Produktgruppe seit 2014 gesunken, wenn auch nur leicht um 3,8 Prozent. Diese Zurückhaltung gegenüber dem Arzneimittelversand zeigt sich auch in den Umsatzzahlen. Der Umsatz mit Arzneimitteln ist im E-Commerce nach Zahlen der bevh im dritten Quartal um 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Er belief sich auf 140 Millionen Euro (inkl. Mehrwertsteuer). Drogerieartikel hingegen haben im Internethandel 13,3 Prozent zugelegt auf nun 368 Millionen Euro Brutto-Umsatz.
Ranking 2016: Einkaufspräferenzen nach Produktbereichen – Online- und Versandhandel |
||||
Produktbereich | Online- und Versandhandel | |||
2014 | 2015 | 2016 | 11/16 | |
Bücher | 66,7% | 64,5% | 61,6% | -5,1% |
Unterhaltungselektronik / Medien / Bild- und Tonträger | 60,5% | 63,3% | 59,2% | -8,7% |
Telekommunikation / Handy und Zubehör | 55,3% | 57,6% | 58,4% | +0,5% |
Computer und Zubehör | 58,3% | 57,6% | 57,3% | +0,6% |
Gutscheine unterschiedlicher Anbieter | 57,8% | 58,5% | 53,6% | -7,2% |
Spielwaren | 46,3% | 44,1% | 45,1% | -0,1% |
Bekleidung / Textilien / Schuhe | 41,8% | 41,8% | 42,0% | +4,0% |
Medikamente | 32,3% | 31,9% | 32,1% | -3,8% |
Schmuck und Uhren | 30,0% | 30,9% | 29,5% | +6,1% |
Möbel und Dekorationsartikel | 20,3% | 23,8% | 21,4% | +5,2% |
Heimwerkerbedarf / Gartenzubehör und Blumen | 13,7% | 16,1% | 15,4% | +5,0% |
Lebensmittel, Delikatessen, Wein | 5,4% | 6,6% | 6,8% | +3,9% |
Anteil an allen Nennungen | 40,7% | 41,4% | 40,2% | +4,8% |
Prozentuale Verteilung aller Nennungen. Seit 2014 werden die Produktbereiche „Bücher“ und „Gutscheine unterschiedlicher Anbieter“ separat ausgewiesen (Abweichungswert für Bücher daher für die Jahre 2014 / 2016) – Quelle: bevh |
Ist der Zenit erreicht?
Generell wächst die Kaufpräferenz der Deutschen für den E-Commerce nicht mehr. Die Zahl der Befragten, die angeben, bevorzugt im Versandhandel einzukaufen, ging von 2015 auf 2016 ganz leicht um 1,2 Prozent auf 40,2 Prozent zurück. 59,8 Prozent gaben dagegen an, lieber im stationären Einzelhandel einzukaufen. Überhaupt nicht im Versand kaufen aber nur 10 Prozent ein. Doch auch diese Zahl ist leicht gestiegen, im vergangenen Jahr lag sie noch bei 7,7 Prozent. Das Internet-Fachportal t3n.de sieht den Trend zum Online-Shopping in Deutschland bereits auf dem Rückzug und fragt, ob der E-Commerce in Deutschland bereits „auf dem Zenit“ sei. Der Boom scheine an eine Grenze zu stoßen.
Bemerkenswert ist dabei, dass die Zahlen nicht von Interessenvertretern des stationären Handels stammen, sondern vom Interessenverband der deutschen E-Commerce-Anbieter. Dem bevh gehören übrigens auch Versandapotheken an, der Bundesverband Deutscher Versandapotheken BVDVA kooperiert mit dem bevh.
4 Kommentare
Alter
von DAZ.online Redaktion am 03.11.2016 um 16:11 Uhr
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Versorgungssektor Arzneimittel
von Heiko Barz am 03.11.2016 um 12:24 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Alter
von Barbara Buschow am 03.11.2016 um 9:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: @Frau Buschow: Fakten...
von Rolf Lachenmaier am 03.11.2016 um 11:59 Uhr
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