BfArM und PEI

Patienten sollen Nebenwirkungen direkt melden

Bonn - 08.11.2016, 06:45 Uhr

Manchmal gibt es Verdachtsfälle: Patienten sollen Nebenwirkungen vermehrt selbst melden. (Foto: Pixelot / Fotolia)

Manchmal gibt es Verdachtsfälle: Patienten sollen Nebenwirkungen vermehrt selbst melden. (Foto: Pixelot / Fotolia)


Verwechslungen führen zu fehlenden Meldungen

Ein Grund für den mangelhaften Informationsfluss sei, dass Patienten ihren Arzt nicht über jede Beobachtung oder mögliche Zusammenhänge zwischen Symptomen und Arzneimitteln informieren. So könnten sie der Grunderkrankung zugeschrieben werden, anstatt mit der Medikation in Verbindung gebracht zu werden. Auch wird bei älteren Arzneimitteln offenbar seltener Verdacht geschöpft. „Nebenwirkungen zu Arzneimitteln, die sich bereits länger auf dem Markt befinden, werden bekanntermaßen weniger häufig gemeldet als solche von neuen Arzneimitteln“, erklären BfArM und PEI in ihrer Stellungnahme.

Auf ihren Internetseiten bieten die Behörden Formulare für Verbraucher an, über die sie Meldungen online abschicken oder als Brief oder Fax einsenden können. Die Daten würden sicher übertragen und vertraulich behandelt, betonen BfArM und PEI. Gleichzeitig laden sie Patienten dazu ein, auch Arztbriefe oder andere Informationen mitzuschicken. „Auch für BfArM und PEI ist die medizinische Beurteilung des Falles durch einen Arzt oder eine Ärztin, die den Patienten und die medizinischen Hintergründe gut kennt, eine wichtige Informationsquelle“, schreiben sie.

Die Behörden betonen, dass die Meldung einer möglichen Nebenwirkung nicht den Arztbesuch ersetzt. „Nur die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt kann und darf beurteilen, ob beispielsweise eine Dosisreduktion oder gar ein Absetzen des verdächtigten Medikaments notwendig und medizinisch sinnvoll ist“, warnen sie.

Mitteilung des BfArM sowie Video zur Meldung durch Patienten



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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