Zur Rose-Gruppe

DocMorris-Mutter sammelt weiteres Kapital ein

München - 15.11.2016, 16:40 Uhr

Walter Oberhänsli, Zur Rose-Vorstandschef, setzt weiter auf Wachstum. Nach dem EuGH-Urteil erwartet er dieses auch im Versandgeschäft mit verschreibungspflichigen Arzneimitteln. (Foto: Sket)

Walter Oberhänsli, Zur Rose-Vorstandschef, setzt weiter auf Wachstum. Nach dem EuGH-Urteil erwartet er dieses auch im Versandgeschäft mit verschreibungspflichigen Arzneimitteln. (Foto: Sket)


Der Schweizer Pharmahändler Zur Rose setzt weiter auf Expansion. Nachdem der Ankeraktionär Corisol bereits im Juni mit 20 Millionen Franken bei der DocMorris-Eignerin eingestiegen war, schießt die Beteiligungsfirma nun nochmal so viel Geld nach.  

Walter Oberhänsli, Vorstandschef des Schweizer Pharmahändlers Zur Rose, setzt seinen angekündigten Wachstumskurs fort und brachte vor wenigen Tagen die zweite Tranche einer Kapitalerhöhung über die Bühne. Dabei erwarb der Ankeraktionär Corisol, hinter dem die Schweizer Unternehmerfamilie Frey steht, wie schon im Frühsommer für 20 Millionen Franken (rund 18,5 Millionen Euro) 400.000 Zur-Rose-Aktien zu jeweils 50 Franken. Damit steigerte der Investor seinen Anteil an Zur Rose von bislang 13,3 Prozent auf 22 Prozent. „Mit den Mitteln der Kapitalerhöhung haben wir die nötige Flexibilität, um die Chancen im dynamischen Marktumfeld zu nutzen und unsere europäische Marktführerschaft im Arzneimittelversand forciert auszubauen“, stellte Oberhänsli mit Blick auf die Finanztransaktion fest.

Offenbar gibt das Urteil des Europäischen Gerichtshof zur Preisgestaltung im Rx-Versandhandel dem Zur-Rose-Chef Rückenwind. Bereits vor dem Richterspruch hatte die Versandapotheke DocMorris mit einer aufwendigen Werbekampagne in Deutschland geworben. Oberhänsli hatte zudem erklärt, das Versandgeschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln hierzulande ausbauen zu wollen. Zudem prophezeite er einen starken Aufschwung für dieses Geschäft, sollte das Rabattverbot wie geschehen fallen. Auch die aktuelle Geschäftsentwicklung der Versandtochter scheint ihm Recht zu geben: In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres brachte es DocMorris auf ein kumuliertes Umsatzwachstum von 45 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode – konkrete Umsatzzahlen hatte Zur Rose nicht mitgeteilt.

Für das angekündigte Wachstum kann Oberhänsli die zusätzlichen Corisol-Millionen gut gebrauchen. Allerdings muss er auch berücksichtigen, dass er Ende 2017 weiteres freies Kapital benötigt. Dann ist die Rückzahlung einer 50-Millionen-Franken-Anleihe fällig, die Zur Rose im Jahr 2012 zum Kauf von DocMorris begeben hatte.

Die Aktien von Zur Rose werden aktuell nur in der Schweiz über drei Banken gehandelt. Das Unternehmen zählt rund 2200 Aktionäre. Die Zur-Rose-Gruppe bezeichnet sich mit ihren Marken „Zur Rose“ und „DocMorris“ als Europas größte Online-Apotheke und führende Ärztegrossistin in der Schweiz. Die Gruppe beschäftigt an den verschiedenen Standorten über 800 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 834 Millionen Franken.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Weißte Walter,

von Christiane Patzelt am 15.11.2016 um 22:08 Uhr

Was uns beide unterscheidet? Du bist nur ein Online-Konstrukt, ein niederländischer Gorilla, der sich auf die Brust klopft uns sich riesig fühlt, weil ihm die ganz große Nummer gelungen ist -- ich sehe tagtäglich Freundlichkeit, Dankbarkeit, gebe eines der letzten Geleite und schlafe jede Nacht in dem Gewissen, ein paar Menschen vor dem "zuviel" an Sorgen, dem "zuviel" an Medikamenten und dem "zuviel" an Erwartungen bewahrt zu haben!
Ersticke doch an deinem Geld, auch dein letztes Hemd hat keine Taschen!

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