AoG bittet um Spenden auf das folgende Konto:
Spendenkonto: 0005077591
Bank: Deutsche Apotheker- und Ärztebank
BLZ: 300 606 01
IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91
BIC (Swiftcode): DAAEDEDDXXX
Überall zerlumpte Menschen in erbärmlichem Zustand am Wegesrand. Ich mag sie gar nicht fotografieren. Das kommt mir so voyeuristisch vor. Mit Schaufeln und den bloßen Händen versuchen sie, die angeschwemmten Bäume, Steine und den Müll von ihren kleinen Äckern zu räumen. Ihren Hütten fehlen die Seitenwände oder das Dach. Das einstmals grüne Land sieht aus, als hätte das Kind eines Riesenmatsch und Dreck in gewaltigen Haufen darüber verteilt.
In Dori angekommen, schlagen wir unsere „Klinik“ und „Apotheke“ in der Dorfschule auf – auch hier ist das Dach zum Teil weggeflogen. 50 Patienten sitzen hier schon seit Stunden geduldig wartend. Kaum wird unsere Ankunft bekannt, strömen die Menschen aus allen Richtungen auf uns zu: Mütter, selbst krank mit ihren verletzten Kindern auf dem Arm und an der Hand, alte Leute gestützt auf einfache Holzstecken humpeln zu uns. Viele barfuß. Hinsehen tut weh. Für die Behandlung haben sie ihre Sonntagskleider herausgesucht. Da erst fällt mir auf: Es ist auch Sonntag.
Ein leises, dankbares „Merci“.
Eine tiefe Verbeugung.
So viel Dankbarkeit, Würde und Geduld habe ich nach den Berichten über aggressive Überfälle nicht erwartet. Ich bin zutiefst gerührt.
Mit Gesängen versuchen die Haitianer, sich gegenseitig zu stützen und ihre traurige Lage irgendwie etwas aufzuhellen. Die Gesänge treffen mich ins Mark.
Genauso wie die Auskunft des Arztes auf meine Frage, wann wir denn wieder zur Kontrolle vorbeikommen: „Gar nicht, Barbara. Mehr können wir im Moment nicht tun. Du weißt, dass noch viele Menschen auf uns warten…“
Sechs Teams fahren täglich von Les Cayes aus über die Dörfer – in der Hauptsache haitianische Ärzte und Krankenschwestern, mit Verständigung in der Muttersprache geht die Hilfe schneller vonstatten. 200 bis 250 Menschen können pro Tag versorgt werden. Die Hin- und Rückfahrten über die zerstörten Straßen rauben unendlich viel Zeit. Und abends packen wir neue Medikamente in die Koffer für den nächsten Tag.
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