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Nach EuGH-Urteil
Apotheker befürchten unfairen Wettbewerb
Der Europäische Gerichtshof hat ausländischen Versandapotheken erlaubt, Rabatte auf rezeptpflichtige Medikamente zu gewähren. Der Apotheker Schmitz-Remy berichtet, welche Auswirkungen er für die Arzneimittelversorgung auf dem Land befürchtet.
In dicken Ordnern hat er den Schriftverkehr mit Ärzen gesammelt, die er auf unsinnige, ja gefährliche Kombination der von ihnen rezeptierten Medikamente aufmerksam macht. Zusätzliches Geld bekomme er dafür nicht, sagt Schmitz-Remy; er mache das aus Verantwortung für seine Kunden – eine Haltung, die er den Versandapotheken abspricht, so wn.de.
„Viele US-Konzerne beliefern uns schon heute nicht mehr, weil sie anderswo mehr verdienen“, verweist Schmitz-Remy auf die Interessen der Pharma-Industrie. Liefersicherheit sei ein „ganz großes Thema“ bei bestimmten Antibiotika, Impfstoffen und Krebsmedikamenten. Seine Sorge: „In fünf Jahren sitzen wir hier und wissen nicht, wie wir an die Arzneimittel herankommen“.
Derweil sieht Schmitz-Remy sich und seine Kollegen einem „shitstorm“ im Netz ausgesetzt: Die Apotheken wollten nur ein Bollwerk schaffen, um ihre Gewinne zu sichern. Da kann er nur lachen: 247 Euro bekomme er für einen 24-Stunden-Sonderdienst am Feiertag oder Wochenende – das sei nicht kostendeckend. Und den Vorwurf, die Apothekerschaft habe eine ganz mächtige Lobby, den kann er auch nicht mehr hören. „Im Vergleich zur Pharma-Lobby ist das gar nichts“, springt ihm Vogler bei. Die Linke als Apotheker-Partei? Schmitz-Remy hat damit kein Problem: „Wir brauchen jeden Verbündeten.“
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