Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

11.12.2016, 08:00 Uhr

In dieser Woche: Die ABDA kämpferisch wie selten – kann das gut gehen? (Foto: Andi Dalferth)

In dieser Woche: Die ABDA kämpferisch wie selten – kann das gut gehen? (Foto: Andi Dalferth)


Game over – bei der ABDA-Wahl: die Alten sind die Neuen. Das verleiht Flügel! Jetzt voll die Populismuswelle: Gesundheitssystem in Gefahr und ein anderes Europa! Geht das gut? Game over – hoffentlich nicht beim Kampf gegen Boni, es gibt neue Ideen! Bad game – Adam tritt Armin: Die Barmer GEK macht Medikationsmanagement ohne Apotheker und kassiert 16 Millionen. Bad bad game: AOK will keine Honorarerhöhung bei Rezeptur.    

5. Dezember 2016

Wer 2003 die Diskussionen um die Einführung des Versandhandels miterlebte, dem klingen sicher noch die politischen Zusagen in den Ohren. Vor-Ort-Apotheke und Versandapotheke sollten gleich behandelt werden: die berühmten gleichlangen Spieße der Ulla Schmidt. Nichts von dem ist wahr geworden. Versandapotheken funktionieren anders als eine Vor-Ort-Apotheke: keine Rezepturen, keine BtM, eine Beratungspflicht, die nur auf dem Papier steht, aber so gut wie nicht wahrgenommen wird (allenfalls in Einzelfällen), und mitunter ein flotter Abverkauf auch bedenklicher Mengen von OTCs, die in diesen Stückzahlen und schon gar nicht ohne Rücksprache mit einem Kunden verkauft werden dürften. Der Testkauf eines Berliner Apothekers hat es wieder einmal gezeigt: 4 x 20 Paracetamol fliegen da ohne Zucken ins Päckchen. Kein Kontakt zum Kunden. Mein liebes Tagebuch, man sollte den versandhandelsverliebten Politikern deutlich machen: Die Internetseite einer Versandapotheke ist eine Freiwahl, keine Sichtwahl. Der Kunde kann dort in der Regel hemmungslos einkaufen. So sieht’s aus!

 

Der Ideenwettbewerb um Plan B, C und D nach dem EuGH-Urteil geht weiter. Jetzt wirft Edgar Franke (SPD), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, einen Vorschlag in die Runde: Für Teilnehmer am Rahmenvertrag (ein Muss, wenn man GKV-Versicherte beliefern will) sollten Rx-Boni ganz verboten oder auf einen Höchstbetrag (z. B. fünf Euro) begrenzt werden. Nach seiner Meinung sei dies ein kurzfristig und rechtssicher umsetzbarer Kompromiss. Mein liebes Tagebuch, dieser Ansatz hat zwar Charme, nur sollte sich Franke entscheiden, wofür er sich einsetzt: Verbot oder Begrenzung? Beim Verbot könnte man mitgehen, ein „Kollateralschaden“ wären dabei allerdings die selbstzahlenden PKV-Patienten, die nach wir vor von ausländischen Versendern mit Boni umworben werden könnten. Eine Begrenzung der Boni dagegen könnte uns gar nicht gefallen, denn dann bliebe der ungleiche Wettbewerb: Der niederländische Versender darf mit 5 Euro locken, die hiesige (Versand-)Apo nicht. Also, Edgar Franke, was nun?   

 

Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender, bemüht sich um die Apotheker. Wie rührend! Er fühlte sich wohl missverstanden, als er vor Kurzem in einem FAZ-Interview für eine stärkere Wettbewerbsorientierung im Apothekenmarkt und gegen ein Rx-Versandverbot sprach. Er schob seinen dreispaltigen Standpunkt in der FAZ nach: „Mehr Freiheit, mehr Fairness im Apotheken-Markt.“ Mein liebes Tagebuch, da tut er zunächst so, als hätte er viel Verständnis für die Apothekers, bleibt dann aber voll auf der Wettbewerbsschiene: Versandhandel muss bleiben, aber es soll mehr Entwicklungsmöglichkeiten für Apotheken geben. Heißt bei Lindner: z. B. Apotheken auch als Shop in Shop-Läden in Einzelhandelsgeschäften, breites Sortiment auch mit nichtgesundheitsspezifischen Produkten (also Kramladen), was für ihn eine „überfällige Liberalisierung“ ist, außerdem zusätzliche Prämien von den Kassen für Vor-Ort-Apotheken für spezifische Beratung und Dienstleistungen, mehr Geld für Notdienste. Uiii, wie liberal das klingt. Voller German Mut. Vorsicht, mein liebes Tagebuch, das ist nichts Neues, es ist die Drugstore-Apotheke, wie wir sie schon in anderen Ländern haben. Und der naive Glaube, Politik und Kassen würden dem Apotheker dann mehr Geld für Beratung und Notdienst geben. Ha ha ha statt ho ho ho. Kann man alles gut finden, muss man aber nicht.

6. Dezember 2016

Adam statt Arnim? Das ist heftig, echt heftig: Die Barmer GEK legt unter dem Namen Adam („Anwendung für digital unterstütztes Arzneimitteltherapie- und Versorgungsmanagement“) ein AMTS-Projekt auf, also das gesamte Polypharmazie-Arzneimittelrisiken-Medikationsplan-Programm, und macht das nur mit Ärzten! Im Klartext: Die Apotheker spielen da überhaupt keine Rolle! Es geht um Arzneimittelrisiken, Interaktionen, Medikationsplan und alles was AMTS so ausmacht und der Apotheker ist nicht beteiligt! Ich glaub es nicht! Und das Rattenschärfste: Dieses Gedöns mit den Ärzten wird aus dem großen Geldtopf, dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (Josef Hecken lässt grüßen!), mit 16 Millionen Euro in den kommenden drei Jahre gefördert. Ich fass es nicht, mein liebes Tagebuch. Im Prinzip dreht sich auch bei diesem Projekt alles um mehr Arzneimittelsicherheit und Einsparung von falschen und überflüssigen Verordnungen. Der kleine Unterschied: Bei der Barmer GEK soll’s nur der Arzt als der große Arzneimittelfachmann alleine richten (für 80 bis 120 Euro pro Patient im Jahr) und alles wird voll digital unterstützt. Und wie fühlt sich angesichts eines solchen Projekts unser kleiner Armin, die Arzneimittelinitiative in Sachsen und Thüringen? Ich sehe gerade, wie Adam dem Armin eine in den Allerwertesten tritt.

 

Nochmal was zum Thema EuGH und Rx-Versandverbot: CDU-Parteitag in Essen. Dort wird – ganz im Widerspruch zu Gröhes Plan – ein Antrag aus CDU-Kreisen eingebracht, den Rx-Versand zu erhalten. Und die Antragskommission der CDU rät ihren Delegierten auf dem Parteitag sogar, nein, nicht abzulehnen, sondern ihn an die Bundestagsfraktion der Union zu überweisen. Und so geschah es. Soviel zu den Tendenzen und Erfolgsaussichten, ein Rx-Versandverbot zu erreichen.

 

Mein liebes Tagebuch, ganz klar, nach dem EuGH-Urteil reflexartig erstmal ein Rx-Versandhandelsverbot zu fordern, lag auf der Hand. Passt, wackelt und hat Luft. Aber man hat die Rechnung ohne den Mainstream gemacht, der alles, was mit Verbot, Versandhandel und Internet zusammenhängt, hasst wie die Pest. Vielleicht hätte sich die ABDA doch lieber Unterstützung und Hilfe aus juristischen Kreisen holen sollen. Von außen. Zum Beispiel vom Juristen Heiko Meyer, der auch bei den klinik- und heimversorgenden Apothekern auf großen Zuspruch gestoßen ist mit seinem Vorschlag, beim Rx-Versand und den Boni alles zu belassen wie es ist, aber nur ein kleines bisschen das Arzneimittelgesetz zu ändern, nämlich: Die Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln müsse weiterhin gelten, „wenn sich aus objektiven Umständen ergibt, dass die betreffenden Arzneimittel allein zum Zwecke ihrer Wiedereinfuhr ausgeführt worden sind, um damit diese Vorschriften zu umgehen“. Genau! Damit könnte es keine Boni mehr auf Rx geben, denn diese Arzneimittel sind nur deswegen über die holländische Grenze gebracht worden, damit sie bald darauf wieder nach Deutschland geschickt werden und so deutsche Vorschriften umgehen können. Bei der Buchpreisbindung funktioniert das. 

7. Dezember 2016

Die deutschen Apothekerinnen und Apotheker wollten es so: Es bleibt alles so, wie’s war, zumindest  an der Spitze ihrer Berufsvertretung. Nachdem nun auch das letzte der Duma-ähnlichen Wahlergebnisse feststeht (gewusst haben wir’s schon vorher), ist es amtlich, wer die Geschicke lenken darf: Der alte ABDA-Präsident ist der neue, Friedemann Schmidt wurde mit 97 Prozent der Stimmen gewählt – also wesentlich besser als bei Mutti. Dazu darf er – ohne wär’s für ihn auch nicht gegangen – im Doppelpack weitermachen, also mit Mathias Arnold als Vize. Und so geht’s dann mit der bekannten Dreifaltigkeit in die nächsten vier Jahre: Schmidt, Kiefer, Becker. Nur im geschäftsführenden Vorstand gibt’s ein neues Gesicht auf dem Posten des angestellten Apothekers: Karin Graf raus, Cynthia Milz rein, also Ba-Wü raus, Bayern rein. Milz ist Mitarbeiterin in der Apotheke von Angela Hubmann, der Ehefrau von Dr. Hans-Peter Hubmann, der wiederum Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands ist und ab Januar 2017 auch Vize des Deutschen Apothekerverbands. So kann’s gehen. Mein liebes Tagebuch, nun kann man über das alles ja denken, was man will. Warum geht es so weiter wie bisher? War man mit allem zufrieden? War alles so gut?  Ging so, oder? Manches hätte besser kommen können. Aber warum stellten sich dann keine anderen Bewerber zur Wahl? Warum hat sich fast keine(r) dafür beworben? Ist ja vielleicht doch ein Knochenjob, so ein Ehrenamt neben der oder den eigenen (Versand-)Apotheken zu führen. Also, dann drücken wir der Spitze mal die Daumen, dass sie eine gute Politik macht, die richtigen Entscheidungen trifft und nicht abhebt. Denn selten war eine neue Amtszeit so entscheidend für Apothekers Zukunft wie die kommende.

 

Kaum ist die Wahl vorbei, wird schon aufgeräumt: Die ABDA tritt aus dem Bundesverband Managed Care aus, unter Protest! Dieser Verband (die ADBA war 1997 sogar Gründungsmitglied), der innovative Versorgungsmodelle unterstützt und bei dem Gesundheitsverbände, Pharma und Kassen Mitglied sind, hatte eine Pressemitteilung herausgegeben, in der die Apotheker indirekt zu den eigentlichen Gewinnern des EuGH-Urteils erklärt werden. Das geht natürlich gar nicht. Gespräche mit dem BMC führten allerdings nicht weiter. Natürlich könnte man darüber nachdenken, ob man es nicht doch noch mal versuchen sollte. Aber muss man in diese Fall gar nicht, denn die Apothekerkammer Niedersachsen, ebenfalls Mitglied im BMC, protestierte zwar auch, bleibt erstmal drin, so dass man auch weiterhin ein Ohr im BMC hat.

 

Und gleich nochmal die ABDA ganz kämpferisch und im Aktionsfieber. Voll auf der Populismus- und Wutbürger-Welle. Eine PR-Kampagne mit Flugblatt und dem Tenor: EU macht böse Entscheidungen, Apotheke vor Ort in Gefahr. Und die Folgen, ganz, ganz schlimm: Keine Nachtdienste mehr, keine Rezepturen für kranke Kinder, keine zuverlässige Beratung für Schwangere, Senioren und Kranke, kein Schutz vor gefälschten Arzneimitteln und keine Therapiebegleitung für chronisch Kranke. Du, Patient, unterschreib, damit das nicht so kommt. Mein liebes Tagebuch, das ist man von unserer sonst handzahmen ABDA nicht gewöhnt. Solche drastischen Zukunftsszenarien unter einer roten Warnleuchte und der Überschrift „Gesundheitssystem in Gefahr“ können zwar aufschrecken, aber auch schnell als übertrieben und unglaubwürdig eingestuft werden. Worum es genau geht (Folgen des EuGH-Urteils), wird dem Patienten gar nicht verraten. Man kann aus dem Flugblatt Panikmache und eine anti-europäische Haltung herauslesen, was die ABDA allerdings abstreitet. Andererseits: Das erregt Aufmerksamkeit, darüber wird geredet. Den Gesundheitspolitikern Sabine Dittmar (SPD) und Michael Hennrich (CDU) gefällt die Kampagne, die nur Angst schüre, nicht. Die Apotheker hätten doch bessere Argumente…

8. November 2016

Die Linke will’s wissen. Die Linksfraktion hat dem Bundestag einen Antrag zum Verbot des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln vorgelegt. Die Oppositionspartei möchte die Kompetenzen des Apothekers stärker in die Versorgung einbringen und keine Ungleichbehandlung der Apotheker. Ihr Antrag bringt alle Argumente vor, pro Apotheke vor Ort, contra Versandhandel – die ABDA hätte es nicht besser schreiben können. Schade nur, dass es von der Linken kommt, denn einer Forderung einer Oppositionspartei wird eine Union wohl kaum zustimmen. Und SPD und Grüne wollen eh kein Versandverbot. Dennoch: Tut gut, solche Anträge zu lesen.

9. November 2016

Da flutscht doch mein Pistill aus der Schale: Der AOK-Bundesverband stellt sich gegen die geplante Erhöhung des Apothekenhonorars bei Rezepturen. Begründung: Die Daten fehlen, die eine Anpassung rechtfertigen würden und außerdem sollte man das Gutachten des Wirtschaftsministeriums abwarten. Und der AOK setzt sogar noch eins drauf: Der Zuschlag bei der Verwendung von Fertigarzneimitteln in Rezepturen sollte gedeckelt werden. Mein liebes Tagebuch, geht’s noch? Rezepturen! Das Zuschussgeschäft par excellence! Wenn etwas defizitär ist, dann sind es Rezepturen, auch nach der geplanten Almosenerhöhung, wenn sie denn kommt. Ist die AOK ganz von Sinnen? Mit Rezepturen sparen Kassen Geld! AOK, schon mal drüber nachgedacht?  Steck dir mal die dritte Kerze an – Erleuchtung garantiert!


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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33 Kommentare

Fuchs ich hör dir...

von Stefan Haydn am 12.12.2016 um 19:51 Uhr

Wenn ich heute lese, das der DoMo Mutterkonzern in der Schweiz die erste Shop in Shop Apotheke eröffnet, frage ich mich, wer wohl Herrn Lindner diese Idee eingeflüstert hat?

Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

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Nein

von Christian Giese am 11.12.2016 um 18:54 Uhr

Liebe Frau Patzelt,

für mich vollkommen unbrauchbar, denn der Text des Kopfes diskriminiert den erhofften Unterschreiber.
Weil im Textkopf nicht die gleiche Wahrheit gesagt wird, wie im Beiblatt von FS an den,die ApothekerIn.
Das dickgedruckte "Darum geht es:..." lesen Sie nur im Anschreiben von FS, im Unterschriftentextkopf dagegen: "Stoppen Sie die gefährlichen Einflüsse von aussen."
Wenn man Dritten, von denen man was will, nicht die gleiche begründete Wahrheit sagt, wie man denkt, dann ist das unsittlich und diskriminierend.
Soviel Empathie und Respekt ins Gegenüber müsst schon sein.

Was tun?
Vielleicht es bissle mehr Diplomatie und Miteinanderreden, wie Sie und der Kreis um Frau Kemmritz, Krombholz usw. es bei der SPD Dame getan haben. Dafür Dank, denn sowas hat ne Magie inne und wirkt mehr als anderer Leute Fliegen.
Nie aufgeben! Weitermachen!

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..sie sind einfach überall

von Christiane Patzelt am 11.12.2016 um 18:12 Uhr

..diese gekauften Kommentatoren..also nicht von Herrn Timme provozieren lassen...bei adhoc auch gerne Herr Jongerts...naja..Namen sind relativ....
Sollte uns aber von der eigentlichen Diskussion nicht abhalten.
Ist denn die ABDA-Initiative für euch/Sie in Teilen brauchbar?

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AW: ..sie sind einfach überall

von Christian Timme am 11.12.2016 um 18:49 Uhr

Sehr geehrte Frau Patzelt,
Sie stehen bei mir unter Artenschutz, also tun Sie sich bitte keinen Zwang an.

Ihr Christian Timme
ch.timme@me.com

Vom Großen zurück zum Kleinen

von Kerstin Kemmritz am 11.12.2016 um 15:50 Uhr

Ist es wirklich schon so weit mit unserer Verzweiflung, sich populistischen Stimmungen in uns ergeben zu müssen, weil wirklich gar nichts mehr geht? Wie viel Druck müssen wir derzeit auf „die Politik“ ausüben, weil sie uns selbst scheinbar einfache Lösungen versagt? Wie viel Zeit müssen wir den Politikern noch lassen, nicht aktionistisch, sondern wohl überlegt zu handeln und eine tragfähige Lösung für das EuGH-Problem zu entwickeln? Es ist ja schon eher fünf nach zwölf als früher …

Nicht nur die Diskussion hier zeigt, dass die Antworten darauf für jeden Apotheker unterschiedlich ausfallen. Die Gespräche mit Politikern, die ich in letzter Zeit geführt habe, lassen mich schon noch an die Aufrichtigkeit und Handlungsfähigkeit dieser Personen glauben. Und natürlich hoffe ich auch, dass sie in der Mehrheit sind oder die Mehrheit der politischen Kollegen überzeugen können und nicht auch in der Politik Populisten das Sagen haben...

Ich habe jedenfalls eine Diskussionsbereitschaft und den ernsthaften Wunsch erlebt, außer einer vermeintlich einfachen Lösung durchaus tragfähige Zukunftsformen zu finden, egal, ob es um Honorierungsmodelle oder Leistungsangebote geht. Allerdings drängt die Zeit. Für uns, aber auch für die Politiker, die in den Wahlkampf wollen und müssen. Es wäre natürlich hilfreicher, wenn wir da bereits tragfähigere Lösungsangebote hätten und zumindest in internen Diskussionen Plan B und C und D gegeneinander abwägen würden.

Impfen, Folgerezepte, AMTS-Aufgaben, pharmazeutische Vor-Ort-Betreuung, Prävention? Wann wollen wir damit denn anfangen, wenn nicht jetzt, wo eine Diskussionsbereitschaft und seitens verantwortungsvoller Politiker auch die notwendige Wertschätzung da ist? Lassen wir uns von den populistischen Äußerungen einiger weniger Politiker oder Lobbyverbände nicht auf`s Glatteis führen! Halten wir lieber dagegen, denn wir haben tatsächlich die besseren Argumente und Leistungen! Dafür dürfen wir dann auch erwarten, dass wir damit bei „der Politik“ Gehör finden.

Ich wünsche mir dann einfach mal vom Weihnachtsmann, dass die „guten“ Politiker eine Mehrheit finden und dass unsere Standespolitik in die Diskussion kommt und dass am Anfang des Jahres ein existenzsichernder Plan auf dem Tisch des Bundestages liegt. Dann können wir zu Fasching die Unterschriftenlisten zu Konfetti verarbeiten und lieber gemeinsam daran arbeiten, dass das Kleine stark bleibt, um Großes zu leisten, statt Globales das Lokale fressen zu lassen. Dann haben nicht nur wir, sondern auch Europa wieder eine Chance. Weil wir alle handlungsfähig bleiben!

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AW: Vom Großen zurück zum Kleinen, ein Lösungsansatz?

von Christian Timme am 11.12.2016 um 17:11 Uhr

Sie stolpern, fallen, tun sich weh. Sie stehen wieder auf und arbeiten weiter. So geht das den ganzen Tag. Beim letzen Sturz bemerken Sie am Boden liegende schwarze, rote und grüne Stolperhölzer und wissen plötzlich warum Sie bald nicht mehr können. Was machen Sie, Sie kaufen sich jetzt eigene Stolperhölzer. Problem gelöst?. - Die Politiker sollten Ihre Probleme lösen und nicht Sie deren. Oder werden Sie zu gut bezahlt?.

Politiker

von Frank ebert am 11.12.2016 um 14:40 Uhr

Juhu, ich bin finanziell unabhängig. Wir haben knapp 500 Kundenkontakte am Tag. Meine Provinzpolitiker haben schon ein wenig Bammel vor meinen Ansichten und wie ich Kollegen von Ihnen wie Lauterbach,Schulz-Asche, Franke, Leikert und Lindner ein wenig dämlich darstellen kann.

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Ich kann lesen ...

von Christian Timme am 11.12.2016 um 14:01 Uhr

Sehr geehrter Herr W. Müller,
das ich kein Kollege bin ergibt sich schon aus dem Inhalt meiner Kommentare. Hätte Ihnen eigentlich auffallen können. Jetzt zur "Windstille", Sie bezeichnen hier einen Zustand den ich über Dekaden hinweg ganz klar Ihrem Berufsstand eindeutig zugeordnet habe. Zur Omnipotenz, durfte ich dank meines Jobs bereits sehr früh und real ausleben. Und wie war das bitte bei Ihnen?.

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AW: Katz und Maus

von Wolfgang Müller am 11.12.2016 um 14:25 Uhr

Wenn hier endlich mal wieder so ein sprachgewaltig sich gerierender Anonymus auftaucht, ist das für mich wirklich schwer, sich nicht mal wieder auf ein kleines, kindisches Off-Topic- Pläuschchen einzulassen. So nach dem Otto-Waalkes-Motto, wie Sie es ja gerade offensichtlich zelebrieren wollen: "Lieber Gott, gib doch zu, dass ich klüger bin als Du!"

Womit wir wieder ganz zwanglos bei Omnipotenz-FANTASIEN wären. Dass Sie nämlich wirklich omnipotent waren, ist schwer zu glauben .... oder haben wir es hier etwa mit The Italian Stallion oder dem fliegenden Spaghetti-Monster zu tun?

So, und nun muss Schluss. sein. Sie haben es genial geschafft, die aktuelle ABDA-Kampagne und unsere ganze Schwachleisterei sowohl über Bande, als auch ganz direkt ins rechte (!) Licht zu rücken, aber das Thema ist zu akut und zu Ernst, als dass mir meine Kolleg/innen hier ein längeres, sicher lustiges und befriedigendes Katz-und-Maus-Spiel mit Ihnen verzeihen dürften.

AW: Ich kann lesen

von Thesing-Bleck am 12.12.2016 um 0:30 Uhr

Christian Timmes gibt es viele. Aber nur wenige auten sich als Gesundheitsexperten. Könnte es sein, dass Sie in Hannover ansässig sind? Und arbeiten Sie vielleicht sogar für einen "Kooperationspartner" der Apothekerschaft? Ich wüsste gerne mehr über Ihern Back-Grund, dann könnte ich Ihre Beiträge besser einordnen.

Offener Aufruf an Friedemann Schmidt

von Gunnar Müller, Detmold am 11.12.2016 um 13:40 Uhr

Nachdem sich in der letzten Woche u. a. bereits Politiker zu der Unterschriftenaktion geäußert haben, halte ich es für überfällig, die entsprechenden Texte endlich auf der ABDA-HomePage für alle unverzüglich offen zugänglich zu machen.
Ich gehe davon aus, dass dieses auch an einem Sonntag Nachmittag möglich ist, und bitte Sie um entsprechende Veranlassung.

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AW: Offener Aufruf an Friedemann Schmidt

von Bernd Jas am 11.12.2016 um 14:23 Uhr

Das war ja so versprochen: "Aus allen Rohren!"
Oder hatte er sich da nur versprochen?

Reduktion kommuniziert eben mit Risiken und Nebenwirkungen.

von Christian Timme am 11.12.2016 um 13:31 Uhr

Sehr geehrter Herr G. Müller,
vielen Dank für Ihre Rücksicht. Wen meinten Sie bitte mit "niemanden" und wollten Sie etwa etwas in diese Richtung ausdrücken: "Und rücken das ehrliche Anliegen der Apothekerschaft in ein - von mir abgelehntes" - unehrliches politisches Umfeld?.

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Von Jas und Neins.

von Christian Timme am 11.12.2016 um 13:05 Uhr

Sehr geehrter Herr Jas,
wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil. Bitte nach unten scrollen und lesen?.

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AW: Vom Verständnis und anderen Unwägbarkeiten

von Bernd Jas am 11.12.2016 um 13:29 Uhr

Lieber Herr Timme,
Ihr Kommentar ist nicht nur an der unpassenden Stelle.
Und nicht nur dieser.

Aktionismus wäre Zeichen geistiger Windstille

von Wolfgang Müller am 11.12.2016 um 13:03 Uhr

Wer davon überzeugt ist, dass die aktuelle ABDA-Kampagne kein Aktionismus ist , den politischen Entscheidungsprozess zu unseren Gunsten beeinflusst und unserem eigenen Geschäft nicht schadet, sollte sie leistungsfroh mitmachen. Das ist doch klar!

Es sollte aber auch klar sein, dass es wohl sehr unklug wäre, einen auf die eine oder andere Art zwar langsam, aber doch in die richtige Richtung laufenden Entscheidungsprozess dann doch noch drastisch durch Party-Aktionismus zu unseren Ungunsten zu kippen. Weil "jetzt einfach mal krass die Post abgehen muss, räbäh!"

Ich habe die Kampagne noch nicht gesehen, und daher nur einen vorläufigen, negativen Eindruck. Vor Allem auch deswegen, weil es so schien, dass gerade in letzter Zeit Kontakte von besonders engagierten Kolleg/innen zu Frau Dittmar und anderen Politiker/innen (wie z. B. Kollegin Kemmritz, Kollegin Overwining, Kollegin Patzelt, Kollege Bienfait, Kollege Brongkoll) zu einem gewissen Sicherheitsgefühl führen konnten:
" Die Politik weiß, worum es geht, und wird einen guten Weg finden; auch wenn das noch nicht so öffentlich gemacht werden kann."

Zudem kristallisieren sich gerade - jedenfalls für den geneigten Leser - einige sehr wohl tragfähige, intelligente Wege B1, B2, C usw. heraus, die hegens- und pflegenswert wären.

Habe ich das denn Alles nicht richtig verstanden?

Schlecht wäre es, wenn wir die bisher sicher gut möglich erscheinenden, sympathisierenden Regierungs-Mehrheiten für mindestens irgend einen für uns akzeptablen Weg heraus aus dem EuGH-Schlamassel zerschlagen würden. Durch falsche, allzu große Sucht nach einer anderen Art von eher unsympathischer, Distanz-schaffender "Aufmerksamkeit" HIER und JETZT.

Ich habe jedenfalls mal als Jungmanager lernen müssen: "Aktionismus ist Zeichen geistiger Windstille."

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Deutschkurs für Politiker.

von Christian Timme am 11.12.2016 um 12:26 Uhr

Machst Du Apotheke platt, mach ich Dein Mandat platt. Kapiert?.

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AW: Nehmen Sie bitte Ihre Äußerung zurück (!)

von Gunnar Müller, Detmold am 11.12.2016 um 13:09 Uhr

Was immer Sie damit zum Ausdruck bringen wollten:
Sie tun niemanden damit einen Gefallen.
Und rücken das ehrliche Anliegen der Apothekerschaft in ein - von mir abgelehntes - populistisches Umfeld.
Weiteres dazu möchte ich mir und Ihnen ersparen.

AW: Omnipotenz-Fantasien

von Wolfgang Müller am 11.12.2016 um 13:21 Uhr

Sehr sehr gut Kollege (?) Timme, dass Sie meiner Erinnerung aufhelfen!

Im Zusammenhang des netten Spruches "Aktionismus ist Zeichen geistiger Windstille" wurde selbsverständlich auch über die Jungspund-Gefährdung durch "Omnipotenz-Fantasien" gesprochen.

AW: Omnipotenz-Fantasien

von Wolfgang Müller am 11.12.2016 um 13:23 Uhr

Sehr sehr gut Kollege (?) Timme, dass Sie meiner Erinnerung aufhelfen!

Im Zusammenhang des hilfreichen Spruches "Aktionismus ist Zeichen geistiger Windstille" wurde selbsverständlich auch über die Jungspund-Gefährdung durch "Omnipotenz-Fantasien" gesprochen.

Neue Aufmerksamkeit

von Reinhard Rodiger am 11.12.2016 um 12:08 Uhr

Was ist daran schlecht, ins Bewusstsein der "Politik" zu kommen? Lediglich die Möglichkeit, wieder nichts zu erreichen.Sicher, es stimmt, dass Unterschriften gegen offenkundig nützliche Veränderungen nicht erfolgsträchtig waren. Aber es stimmt auch, dass ohne Öffentlichkeit gar nichts geht. Deshalb ist es fast ein Kompliment, wenn plötzlich Politiker Betroffenheitssignale senden.Und so schnell!

Das ist Erfolg.Eintauchen in die " NEUE AUFMERKSAMKEIT"
Dabei gilt es, nicht im empirisch noch nicht nachvollziehbaren Bereich zu bleiben, sondern konkrete Fragen zu stellen:

1) Wieviel Souveränität dh Entscheidungskompetenz will die Politik für den Staat ?

2) Wieviel Unsicherheit ist den Bürgern zuzumuten ?

3) Wieviel Sicherheit brauchen die Leistungserbringer , um die Unsicherheit der Bürger minimieren zu können ?


Also der Adressat ist die Politik.Und allein Aufmerksamkeit ist der Hebel.Nicht die Unterschriften.Schliesslich kann die Politik ja handeln.

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AW: Was brauchen wir? Neue Aufmerkelsamkeit oder populistischer KleisterNeue Aufmerkelsamkeit oder populistischer Kleister

von Bernd Jas am 11.12.2016 um 12:53 Uhr

Also der Adressat ist die Politik?
Ja genau!
Vor wem werden eigentlich am Ende die Listen mit den Unterschriften übergeben?
Oder bekommt die ABDA so nur ausgefallene Tapeten für´s neue Domizil?

Selber schuld?

von Christian Giese am 11.12.2016 um 12:05 Uhr

Identifizieren mit dem Unterschriftenblatt sollte man sich schon können: Kann ich das?
Ich kann´s nicht.
Zu unterschiedlich sind die Aussagen auf den drei verschiedenen zugesandten Texten. Der "Darum geht es:" -Inhalt ist weder auf der Liste für den erhofften Unterschreiber, noch auf dem Da-"Gegen"-Blättchen, "keine, keine, keine, keine, nochmal keine"... zu finden. Alles total schwammig, optisch schwammig dazu, schlecht lesbare negativweisse Buchstaben auf rotem Untergrund.
Und wenn ich was von jemand erreichen will, klotze ich doch nicht populistisch gegen die EU oder die deutsche Politik.
Populisten sind erfolgreich, weil sie reale Ängste und Nöte in einfachste Heilsrezepte ummünzen.
Selber schuld?
Ja, wir müssen den Glauben an unsere eigene Wirkungskraft zurückgewinnen! Nicht warten auf die Politik, wie FS permanent predigt.
Wir müssen Anreizsysteme für eine aktivere Wahlbeteiligung und ein aktiveres politisches Mitdenken ersinnen, mit mehr Entscheidungsmacht und mehr Initiativrechten.
Ansonsten, selber schuld!

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Sie sind WER, zeigen Sie es.

von Christian Timme am 11.12.2016 um 11:46 Uhr

Resignation, Rechthaberei und bin ich jetzt ein Populist und AfD-Wähler?. - Sie sind ApotherInnen, arbeiten täglich gegen den Strom der Mainstream-Medien und noch zusätzlich gegen die meisten Politiker, die selber denken durch nachplappern substituiert haben. Gehen Sie aufrechten Ganges und lassen Sie sicht nicht ablenken und verunsichern. Sie leisten täglich etwas für diese Gesellschaft, wer kann das schon von sich behaupten. Und noch etwas, den Mut den Frau Patzelt hier bewiesen hat, das verdient nicht nur meine ungeteilte Hochachtung.

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Populismus

von Gunter Ullmann am 11.12.2016 um 11:41 Uhr

Die ABDA Aktion ist NICHT populistisch.
Sie zeigt die Wahrheit und Realität, zumindest eine im schlimmsten Fall mögliche.
Wahrheit ist das Gegenteil von Populismus. Populismus ist Lüge.
Lauterbach ist ein Populist.
Die Behauptung, man brauche (auch noch ausländische!) Versandapotheken, um die deutsche Bevölkerung zu versorgen, ist populistisch. Das ist eine Erfindung, die zwar ständig wiederholt wird, aber eine Riesenlüge ist.
Die Politiker spielen Monopoly mit unseren Einkommen, mit unserer Existenz, verzocken unsere Zukunft, die sichere Versorgung der Kranken für genau was?
Dass ein paar niederländische XXXX sich dumm und dämlich verdienen?
Was ist schlimmer?
Populismus oder die gähnende inhaltliche Leere der etablierten Parteien?
Die schon wider damit beginnen, mit Phrasen, sinnlosen Schlagwörtern, Verdrehungen und auch Lügen (unsere Werte unsere Zukunft) den Wahlkampf zu füllen?
BEIDES sind Sargnägel für die Demokratie! Das Sponsoring setzt dem Ganzen noch die Krone auf! Haben Sie bemerkt, dass beim Bundespresseball auch wieder DocMorris bei den Sponsoren war? Was wurde dort besprochen? Die Korruption ist unerträglich.
Frau Patzelt hat recht mit ihren Ausführungen. Jedes Wort ist richtig.
Wenn wir Politiker mal Nerven zeigen, hat man die richtige Stelle erwischt.
Allen einen schönen Sonntag und immer noch die Hoffnung, dass Politiker doch mal sehen was sie tun.

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Drastischen Zukunftsszenarien unter einer roten Warnleuchte?

von Thesing-Bleck am 11.12.2016 um 10:27 Uhr

Ob man nun aus dem ABDA-Flugblatt „Panikmache und eine antieuropäische Haltung herauslesen“ kann oder nicht, das ist nicht ausschlaggebend! Sehr wohl von Bedeutung ist, dass die ABDA sich selbst und damit gleichzeitig auch alle Kolleg*innen unnötigerweise dem Vorwurf auf der „Populismus- und Wutbürger-Welle“ mit zu schwimmen aussetzt. Genau das halte ich für kontraproduktive und der gemeinsamen Sache nicht dienlich!
Vor der Landtagswahl in NRW und der Bundestagswahl investieren alle im Bundestag vertretenden Parteien und mit ihnen unzählige Bürge*innen und große Teile der Medien erhebliche Kraftanstrengungen in das Zurückdrängen von Rechtpopulismus und Europafeindlichkeit. Dass „drastische Zukunftsszenarien unter einer roten Warnleuchte und der Überschrift: Gesundheitssystem in Gefahr [...] zwar aufschrecken, aber auch schnell als übertrieben und unglaubwürdig eingestuft werden“ können, genau das stellt für mich ein Hochrisiko dafür dar, dass die Chancen auf Umsetzung der berechtigen Forderungen der Apotheker*innen nach Abschaffung des RX-Versandhandels durch diese Aktion nicht verbessert sondern tendenziell eher verschlechtert werden können. Aus diesen Grunde muss jede Apothekenleiter*in für sich selbst entscheiden, wie er oder sie genau das einschätzt und ob er oder sie sich auch unter dieser Gefahr an der ABDA-Aktion beteiligen will.

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Eigentor in Berlin

von Ulrich Ströh am 11.12.2016 um 10:00 Uhr

Wir haben in unserer Apotheke das Papier mit der ABDA-PR-Kampagene noch nicht erhalten.Daher beziehe ich mich auf die heutigen Ausführungen vom Kollegen Ditzel:

Panikmache mit der Nichtausführung von Rezepturen für kleine Kinder,der Entfall des Nachtdienstes,etc... sind kontraproduktiv,weil realitätsfremd.Wo ein Markt ist,ist immer auch ein Anbieter.

Eine Unterschriftenaktion in Präsenzapotheken gegen Versandhandel mit Starttermin vor Weihnachten und Silvester
inmitten von Kalendern und Weihnachtsumschau wird
scheitern.

2003 haben wir mit 7,5 Millionen Unterschriften gegen den Versandhandel die besten Hinweise auf zusätzliche preisgünstige Vertriebsformen für AM gegeben,also kostenlose Werbung.
Nichts gelernt aus der Geschichte?

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AW: Eigentor in Berlin

von Christiane Patzelt am 11.12.2016 um 10:37 Uhr

Werter Herr Ströh,
Wer heutzutage noch Kalender verteilt, der hat in meinen Augen etwas nicht verstanden, aber sei es drum--kann ja jeder machen, wie er mag.
Dass Sie aber nach 13 Jahren immer noch enttäuscht über den Verlauf der letzten Unterschriftenaktion sind, und daraus Ihr Gefühl für die nächste heranziehen, finde ich sehr merkwürdig...ich hoffe, Sie haben sich auch mehr als einmal in Ihrem Leben verliebt, wohl wissend, wie es ausgeht/ausgehen könnte (bissl an den Haaren herbeigezogen, ich weiß, mir fiel nur gerade nichts besseres ein).
Mit dem Kopf im Sand lässt es sich verdammt
schlecht denken!
Machen Sie einen Vorschlag, wie es anders gehen könnte! Unterbreiten Sie mir die Idee, die mich entbrennen lässt!

Wisst Ihr KollegInnen, so geht es eben auch nicht!! Ihr/Sie können doch nicht jede Aktion madig machen und sich dann beschweren, dass nichts passiert!! Vielleicht haltet/halten Sie/Ihr das mal wie bei einer Bundestagswahl und wählt das kleinere Übel!!
Immer nur meckern macht auch keinen Fortschritt--ich finde wir halten es zur Abwechselung mal mit:

ZUSAMMENHALT!!

Das haben wir noch nie probiert, Zeit wirds!!

AW: Eigenohr in Berlin und hört sonst noch jemand zu?

von Bernd Jas am 11.12.2016 um 12:29 Uhr

Ja, ja schon 13 Jahre her!
ABER, wenn ich nur daran denke, dass Trullalala damals, alleine von unseren Patienten über 2500 Protest-Unterschriften mit dem Kommentar: "- alle nur erpresserisch dazu gezwungen -" in die Tonne gekloppt hat und ich jetzt wieder feststellen muss, wie behäbig sich die SPD mit einer Fliege im Ohr, die jeden lauter rauschenden Bach übertönt gebärdet, dann wird mir der gegenwärtige Grusel nur all zu bewusst. Da wird sich in Gesprächen die gesamte Problematik rund um das EuGH-Urteil, unter Sichtung des Thesenpapiers für die nächste Ausschusssitzung, zwar angehört, aber ob da ZUgehört und geschweige denn begriffen wurde, steht auf jeden Fall als Frage für die nächsten Wahlen offen.
Uns und somit der ordnungsgemäßen Versorgung der Patienten brennt der Kittel und die Herrschaften spielen Monopoly und Risiko in einem.
Vergeben, vielleicht; vergessen, auf keinen Fall.

Es rennt die Zeit...

von Christiane Patzelt am 11.12.2016 um 9:42 Uhr

Nach nunmehr fast 2 Monaten sind wir ApothekerInnen bei Allerlei Politikern vorstellig gewesen..Jeder betonte, wie wichtig wir seien, jeder betonte das vollste Verständnis, viele hatten die Weitsicht, dass nach DocMorris auch Amazon auf den Versorgungszug aufspringen wird/muss. Was haben wir uns alles für Beteuerungen anhören dürfen, welche Versprechen wurden gemacht, welche Szenarien der Stärkung für die Apotheke vor Ort gezeichnet....

Und was ist bis heute passiert?

NIX IST PASSIERT!! NULL KOMMA GAR NIX!!

Nein, die Politik streitet sich wie im Kindergarten darum, wie sie meine Existenz am schnellsten vernichten kann, ein (sorry) beschissener Vorschlag jagt den nächsten (wieder sorry) beschissenen Vorschlag. Für mich waren die letzten Wochen eine Art Film im Stile von " 1000 Arten, zu Tode zu kommen".

Da flattert doch eine semi-geglückte ABDA-Kampagne in mein Haus. Jaaa, sooo schlecht isse jetzt nicht...Unterschriften sammeln..jetzt kurz vor Weihnachten auch kein Traum...
ABER: ich liebe es, wie pissed die Politik darauf reagiert!! Die sind da sehr schnell mit der Verurteilung gewesen.
Aber hey, es ist mal eine Reaktion - die Aktion wirkt in eine Richtung, bevor sie überhaupt gestartet ist....

Ganz ehrlich? Nach all den tröstenden Worten für unsere kleinen Büdchen und unsere kleinen Krämerseelen und dem wochenlangen Verhungernlassen hab ich persönlich jetzt einfach mal den Kanal sooo gestrichen voll --
Ich mach diese ABDA-Aktion! Einfach weil sie da ist, einfach weil die Politik sie nicht mag, einfach weil ich sonst in Regungslosigkeit und Schockstarre sterbe!!

Ich habe nur diese Aktion (und sie ist besser als ihr Ruf und besser als der Karabiner!) und ich wäre schön blöd, wenn ich nicht einen neuen Weg ginge! Der direkte Weg in die Politik hat mir nicht geholfen, also verlasse ich diesen aussichtslosen Weg und mache eine ABDA-Kampagne mit!
Wenn ein so großer Kritiker der ABDA wie ich das als letzte Gelegenheit sieht, ist die Verzweifelung groß und in der Tat--
Uns brennt der Baum!! Uns allen!! Vielleicht nicht heute...

Euch einen schönen dritten Advent und den Notdiensthabenen viele dankbare Patienten!

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AW: Es rennt die Zeit

von Anita Peter am 11.12.2016 um 11:07 Uhr

Es geht hier auch nicht mehr nur um ein paar Unterschriften, die wir irgendwann der Politik übergeben, und dann in irgendeiner Schublade verschwinden. Die Politik ist sich sehr bewusst wie wir mit unseren X-Millionen Kundenkontakten am Tag die kommenden Wahlen beeinflussen können. Bei JEDEM Gespräch, dass ich mit Kunden über meine aktuelle Situation führe, endet das Gespräch bei ALLEN in einem Europaverdruss mit Enttäuschung über die aktuelle Politik. Unser Apothekenthema ist da nur der Einstieg in das Gespräch... Aber gerade die Alten fürchten um den Wegfall ihrer wohnortnahen Versorgung ink. kostenloser Beratung und 24-h Versorgung.
Von der Politik kommen nur warme Worte sonst NICHTS. Die Politik wird sich nur auf Druck oder Sponsoring bewegen. Das Sponsoring hat DM übernommen...
Ich bräuchte auch keine Unterschriftenliste. Mir reichen die Gespräche vor Ort. Denn die Wahlentscheidung der meisten Kunden fällt eindeutig aus. Und die lautet nicht SPD, Grüne etc....

Arzneimittel sind Güter besonderer Art...

von Gunnar Müller, Detmold am 11.12.2016 um 8:58 Uhr

Ich kann mich deshalb nur wiederholen - und ergänzen:
Sie sind Über-Lebensmittel.
Die Abgabe (der Verkauf) an den Endverbraucher unterliegt diversen Regelungen und Gesetzen.

Warum besteht also (noch) kein generelles Verbot, beim Patienten mit Preisen für Arzneimittel zu werben?
Wollen wir es wirklich weiter zulassen, dass Arzneimittel über den Preis definiert werden dürfen? Dass für Medikamente mit Preisen geworben wird? Soll es wirklich einen 'Markt' für Arzneimittel geben mit Angeboten wie 'kauf 3, zahl 2', 'happy hour' und 'Großpackung - gerade günstig im Angebot'?

Und
Wollen wir wirklich zulassen, dass 'Endverbraucher' Medikamente über den Versandhandel unreflektiert d. h. ohne unmittelbar vorherige (!), direkte (!), persönliche (!) pharmazeutische Beratung erhalten dürfen?
Von den Präsenzapotheken vor Ort wird eine solche Beratung - zu Recht - verlangt. Einschließlich einem permanent persönlich verfügbaren, verantwortlichen Apotheker vor Ort. Und das - und nur das - ist auch gut so.

Wie lange noch wollen wir es hinnehmen, dass mit zweierlei Maß gemessen wird?

Eine Korrektur ist längst überfällig.

Die Parteien - insbesondere die in der Regierung - haben es in der Hand:

Sind Sie für die traditionelle Apotheke vor Ort oder für irgendwelches Gedöns?

Entscheiden Sie sich. Jetzt. Ohne wenn und aber.

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Brauchen Apotheker eine betreute Diskussion?.

von Christian Timme am 11.12.2016 um 8:24 Uhr

Liebe Politiker, sollte wohl heißen: Die Apotheker hätten auch schlechtere Argumente. Danke ABDA.

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