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Zur Rose
DocMorris-Mutter eröffnet erste Supermarkt-Apotheke
Zwei bekannte Schweizer Handelsunternehmen betreten Neuland: Der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose eröffnet im Sommer 2017 in einer Berner Migros-Filiale die erste Shop-in-Shop-Apotheke des Alpenstaats. Die Preise für die Arzneien sollen zwölf Prozent unter denen der Konkurrenz liegen.
Der Schweizer Versandhändler, DocMorris-Inhaber und Ärztegrossist Zur Rose setzt zunehmend auch auf den Präsenzhandel. Im Sommer nächsten Jahres will das Unternehmen in einer Berner Filiale der Schweizer Supermarktkette Migros – einer der Platzhirsche seiner Branche – die erste Shop-in-Shop-Apotheke der Schweiz eröffnen. Das Sortiment soll sowohl rezeptpflichtige als auch frei verkäufliche Arzneimittel sowie weitere Apothekenartikel wie zum Beispiel Kosmetika umfassen. Die Konditionen sollen die gleichen wie in der Versandapotheke sein, wobei die Preise nach Angaben von Zur Rose durchschnittlich zwölf Prozent unter denen anderer Apotheken liegen sollen.
Zur Rose hält sich zugute, mit dieser Preispolitik dazu beizutragen, die Gesundheitskosten in der Schweiz zu senken. Laut dem Verband der Schweizer Versandapotheken (VSVA) spare das Gesundheitssystem durch Versandapotheken jährlich 30 Millionen Franken.
Mit der Shop-in-Shop-Apotheke will Zur Rose verstärkt auch ein sogenanntes „kanalübergreifendes Einkaufen“ ermöglichen: Produkte könnten online bestellt, in der Filiale abgeholt oder nach Hause geliefert werden. „Durch die Verknüpfung von online und stationär treten wir auf die sich verändernden Marktbedürfnisse ein und bieten einen zusätzlichen Service“, sagte Walter Oberhänsli, CEO der Zur Rose-Gruppe. Damit führe das Unternehmen seine „Omni-Channel-Strategie“ fort. Bereits im August hatte Zur Rose beim Berner Hauptbahnhof eine Flagship-Apotheke eröffnet und damit den Schritt von der Online- in die reale Apothekenwelt gemacht.
Migros und Zur Rose: Erstmal ein Test
Migros-Präsident Andrea Broggini sieht die erste Shop-in-Shop-Apotheke allerdings erstmal als Test. Sofern dieser erfolgreich verlaufe, könne das Konzept auch an großen Migros-Standorten umgesetzt werden, wo es noch keine Apotheke und keine ärztliche Medikamentenabgabe gebe, sagte er nach Angaben der Schweizer Nachrichtenagentur sda in einem Interview. Die SonntagsZeitung wie auch das Medium Le Matin Dimanche schätzten das Potenzial in der Schweiz auf etwa 50 Shop-in-Shop-Apotheken.
Laut sda setzt Migros mit dem Einstieg in den Apothekenmarkt eine umfassende Gesundheitsinitiative fort. Vor einem Jahr habe die Genossenschaft die Mehrheit an den Santémed Gesundheitszentren übernommen. Damit sei sie zum größten Anbieter von Hausarztmedizin in der Schweiz aufgestiegen.
Darüber hinaus besitze Migros die Sportmedizin-Zentren Medbase und Fitnesszentren, verkaufe Sportgeräte und biete Gesundheitskurse in Klubschulen an.
Der Schweizer Migros-Konkurrent Coop betreibt dem Bericht nach bereits seit dem Jahr 2000 im Joint Venture mit dem Pharmakonzern Galenica eigene Apotheken unter dem Namen Coop Vitality. Diese würden allerdings separat betrieben und seien nicht in die Coop-Läden integriert. Nach Angaben auf der Webseite zähle das Filialnetz heute 68 Apotheken und solle mittelfristig auf 100 Apotheken ausgebaut werden.
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