Schleswig-Holstein

Neuer Virustyp bei Geflügelpest beobachtet

Kiel - 24.01.2017, 10:30 Uhr

Bei der Vogelgrippe gibt es weiterhin keine Entwarnung. (Foto: dpa)

Bei der Vogelgrippe gibt es weiterhin keine Entwarnung. (Foto: dpa)


Innerhalb von zwei Tagen verstarb jedes zweite Tier

In der ersten betroffenen Haltung mit rund 3400 Tieren waren am Samstag erste Tiere gestorben, innerhalb von 48 Stunden war mehr als die Hälfte verendet. An einer nahegelegenen Haltung des Betreibers mit etwa 15.000 Tieren wurden die ersten Puten am Montagfrüh verendet aufgefunden. Wie das Virus in die Anlage gelangte, blieb zunächst unklar.

Ein Expertenteam des FLI soll epidemiologische Untersuchungen vornehmen und dabei alle möglichen Eintrags- und Verbreitungswege berücksichtigen. Die wahrscheinlichste Erklärung sei, dass etwas „aus der Natur“ in die Anlage gelangt sei, meinte Habeck.

Sperrbezirk und weitere Schutzmaßnahmen

Der Kreis Steinburg richtete einen Sperrbezirk von mindestens drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet von weiteren mindestens sieben Kilometern ein. Um das Risiko einer Virus-Ausbreitung so weit wie möglich zu verringern, gelten die strengen Schutzvorkehrungen wie Stallpflicht und Maßnahmen zur Biosicherheit weiterhin.

Nach Einschätzung des FLI handelt es sich in dem neuen Fall um ein Mischvirus, das auf Basis des ursprünglichen H5N8 entstanden sei. Bisher wurden nach Angaben des Kieler Ministeriums weltweit keine Fälle von Infektionen mit diesem Subtyp beim Menschen beobachtet. Mischviren von aviären Influenzaviren entstehen, wenn in einem infizierten Tier mehrere Virus-Subtypen zeitgleich auftreten und bei ihrer Vermehrung Erbmaterial austauschen.

Das Auftreten dieses Virus-Subtyps sei laut FLI nicht überraschend und ändere weder die Risikoeinschätzung des Instituts zur Geflügelpest noch die Empfehlungen zu Gegenmaßnahmen, gab das Ministerium an.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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