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Chemische Synthese
Neues Syntheseverfahren für enantiomerenreine Produkte
„Waren überrascht, wie leicht das funktioniert“
Die wie Maulide sagt „relativ einfach zu generierende“ chirale Information des Schwefelatoms kann nun in die Kohlenstoffverbindung übertragen werden, wo sie etwa für die Wirksamkeit als Arzneimittel entscheidend sein kann. „Um ehrlich zu sein, waren wir überrascht, wie leicht das funktioniert“, sagt Maulide, denn nur bei wenigen chemischen Prozessen könne Chiralität von einem Heteroatom wie Schwefel, Bor, Silicium oder Phosphor auf Kohlenstoff übertragen werden.
Die Forschergruppe habe mit dem Verfahren eine Vielzahl an Produkten synthetisiert, darunter auch einige, die starke strukturelle Ähnlichkeit zu bereits bekannten Wirkstoffen hätten. Natürlich müssten neue oder auf diesem Weg neu hergestellte Wirkstoffe den langen Weg zur Zulassung durchlaufen, jedoch habe man mit dieser Grundlagenforschung eine solide Basis für neue Anwendungen geschaffen. „Ein Rahmenvertrag mit einem großen Pharmakonzern ist nun in der Verhandlungsphase, um die Methoden unserer Gruppe gezielt auf die Beantwortung gewisser biologischer Fragen anzuwenden. Wir wünschen uns, dass es klappt“, sagt Maulide.
Förderung mit zwei Millionen Euro
Die einfachen Reaktionsbedingungen, die recht nachhaltige verschwendungsfreie Chemie ohne Nebenprodukte, die einfache Übertragung der chiralen Information sowie die Tatsache, dass nur ein enantiomerenreines Produkt erhalten wird, machen die Reaktion interessant auch für großtechnische Anwendungen. Die Forschung der Gruppe an der Uni Wien wird mit rund zwei Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert. Das geförderte Programm Maulides mit dem Namen VINCAT hat dabei die Entwicklung von verschwendungsfreier nachhaltiger Chemie zum Ziel.
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