Erhalt der Apotheke vor Ort

Allein 288 Unterschriften in einer Magdeburger Apotheke 

Magdeburg - 22.02.2017, 10:20 Uhr


Wie wichtig die Vor-Ort-Apotheke für eine sichere Arzneimittelversorgung ist und wie Patienten ihre Apotheker unterstützen können, erklärt Dr. Lars-Alexander Mohrenweiser, Vizepräsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.

Dr. Mohrenweiser sammelte schon zahlreiche Unterschriften zum Erhalt der flächendeckenden Versorgung durch Präsenzapotheken in seiner Apotheke. „Ich brauchte keine große Werbung für die Unterschriftsaktion zu machen. Viele Patienten haben von allein gefragt, wie sie uns unterstützen können“, erklärt der Inhaber der Sonnen-Apotheke. In kürzester Zeit kamen so bereits 288 Unterschriften auf insgesamt 16 Bögen mit je 18 Unterschriften zusammen.

Wie wichtig die Vor-Ort-Apotheke für eine sichere Arzneimittelversorgung ist, zeigt allein folgendes Praxisbeispiel aus seiner Sonnen-Apotheke: Eine Patientin verlangte einen Hustenreizstiller. Nachdem sie den Preis für das empfohlene Medikament erfahren hatte, erklärte sie, sie kaufe es sonst immer im Internet, wo es viel preiswerter wäre. „Meine Frage, wie lange sie das Mittel bereits nimmt, beantworte sie mit insgesamt sechs Monaten. Im Beratungsgespräch wurde dann deutlich, dass die Patienten einen ACE-Hemmer einnimmt. Dieser verursacht nicht selten als Nebenwirkung einen Reizhusten. Also empfahl ich ihr mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Oft reicht es, das Medikament umzustellen, um den Reizhusten zu beseitigen.“

Diese Wechsel- bzw. Nebenwirkungen kann keine Internetapotheke erkennen. Im Ergebnis hätte die Patientin also schon über mehrere Monate den Preis für den Hustenreizstiller sparen können, wenn sie schon eher das Beratungsgespräch in der Apotheke ihres Vertrauens gesucht hätte. „Damit zeigt sich der klare Vorteil der patientennahen Betreuung. Wir arbeiten gern mit unseren Patienten. Doch dafür brauchen wir auch ein ausreichendes Honorar, um unsere Kompetenz auch künftig zum Wohl unserer Patienten einzusetzen“, so der Arzneimittelfachmann.

Die Apotheker benötigen jetzt dringend die Unterstützung ihrer Patienten: Durch die Unterschrift in der Apotheke bekennen Sie sich zu Ihrer Apotheke vor Ort und zu deren Dienstleistungen. Viele Unterschriften zeigen der Politik, dass gehandelt werden muss, damit auch künftig immer eine Apotheke in Ihrer Nähe für Sie da ist.

Die bundesweite Unterschriftenaktion zum Erhalt der flächendeckenden Versorgung durch Präsenzapotheken endet am 28. Februar. Dann werden die Unterschriften zentral gesammelt und öffentlichkeitswirksam der Politik übergeben.


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