Nach dem EuGH-Urteil

Tino Sorge warnt vor Zerstörung bestehender Apotheken-Struktur

Berlin - 02.03.2017, 12:00 Uhr

Mathias Arnold, ABDA-Vize und Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, hatte Tino Sorge (CDU) zur Diskussion mit Apothekern eingeladen. (Foto: LAV Sachsen-Anhalt)

Mathias Arnold, ABDA-Vize und Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, hatte Tino Sorge (CDU) zur Diskussion mit Apothekern eingeladen. (Foto: LAV Sachsen-Anhalt)


Welche Auswirkungen hat die EuGH-Entscheidung vom Oktober 2016 auf die Apotheke „um die Ecke“, die Patienten und die Arzneimittelversorgung? Hierüber diskutierte der CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge in seinem Wahlkreis mit Apothekern. Sorge stellt sich hinter den Gesetzentwurf für das Rx-Versandverbot – will langfristig aber weiterdenken.

Der Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt hatte am 28. Februar zu einer Diskussionsrunde mit seinem Vorsitzenden Mathias Arnold sowie dem Bundestagsabgeordneten und Mitglied des Gesundheitsausschusses Tino Sorge (CDU) in Magdeburg geladen. Das Thema: „Wohnortnahe Arzneimittelversorgung – Auswirkungen des EuGH-Urteils zum Versandhandel“. Rund 50 Apotheker waren erschienen.

Wie der Landesapothekerverband mitteilt, betonte Sorge in seinem Eingangsstatement, dass jetzt ein System für die sichere Arzneimittelversorgung benötigt werde, um langfristig zukunftsfähige Strukturen zu finden. Dabei dürfe die wohnortnahe Lösung mit der Apotheke-vor-Ort nicht unter die Räder kommen.

Wettbewerb mit gleichen Waffen

Sorge sprach sich dabei für den von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vorgelegten Referentenentwurf zum Rx-Versandverbot aus: „Der geplante Gesetzentwurf ist ein gangbarer Weg, zeitnah mit einer Lösung auf die Entscheidung des EuGH zu reagieren“, erklärte er. „Oberstes Ziel ist es, auch zukünftig sichere, wohnortnahe und an den Bedürfnissen der Patienten orientierte Versorgungsstrukturen, gerade im ländlichen Raum, vorzuhalten.“ Der CDU-Gesundheitspolitiker stellte aber auch klar, dass er nach einem solchen Verbot nicht die Hände in den Schoß legen will: „Gleichzeitig müssen wir mittel- und langfristig über eine Weiterentwicklung des Systems nachdenken, um gerade in Zeiten des digitalen Wandels und in Hinblick auf die Versandthematik einen Wettbewerb mit gleichen Waffen unter solidarischer Beteiligung aller Akteure, ob Apotheker vor Ort oder ausländische Versandapotheke, zu ermöglichen.“



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