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ABDA-Unterschriftenaktion
Apotheker attackieren SPD-Politiker mit fragwürdigen Brandbriefen
Hat die Apothekerkammer die Aktion inszeniert?
Im restlichen Schreiben weisen die Apotheker zudem darauf hin, welche Gefahren ein Wegfall der Preisbindung haben könnte. Nur die „staatliche Preisvorgabe“ ermögliche es den Pharmazeuten, ihre „vielfältigen kostenintensiven Aufgaben“ wahrzunehmen. Zu diesen Aufgaben gehören den Verfassern zufolge unter anderem der Nacht- und Notdienst, das Aufdecken von Arzneimittelfälschungen und die Landversorgung, etwa durch Rezeptsammelstellen und Botendienste.
Versteckt ist auch eine kleine, politische Drohung in Richtung SPD: „Soll ich Ihren potentiellen Wählern sagen, dass Sie wegen eines kleinen Teils der Verbraucher zulassen, unser bewährtes Gesundheitssystem aufs Spiel zu setzen, mit unkontrollierten Folgen?“, heißt es in dem Musterbrief, der von allen Apotheken wortgleich an die beiden MdB-Büros ging.
Wer hinter dieser Aktion steckt, ist nicht ganz klar. Auffällig und interessant ist, dass die Briefe bis auf sehr wenige Ausnahmen allesamt aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern kommen. Spricht man die beteiligten Apotheker an, hört man immer wieder, dass die dortige Apothekerkammer den Vordruck an die Mitglieder geschickt habe. In der Kammer selbst war am heutigen Dienstag aber niemand für ein Statement erreichbar.
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* Hinweis der Redaktion: Ursprünglich hatte es in dem Artikel geheißen, dass nur Edgar Franke und Sabine Dittmar die Schreiben der Apotheker erhalten haben. Inzwischen hat sich aber herausgestellt, dass zahlreiche Abgeordnetenbüros in der SPD-Bundestagsfraktion solche Post bekommen haben.
1 Kommentar
SPD zu sensibel ?
von Ratatosk am 15.03.2017 um 11:01 Uhr
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