Umfrage

Antibiotika-Resistenzen beunruhigen Mehrheit der Deutschen

Berlin - 19.04.2017, 15:25 Uhr

Zwar wird der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung reduziert, doch viele Deutschen sorgen sich weiter um Resistenzbildungen. (Foto: buhanovskiy / Fotolia)

Zwar wird der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung reduziert, doch viele Deutschen sorgen sich weiter um Resistenzbildungen. (Foto: buhanovskiy / Fotolia)


Bei der Frage nach den größten Gefahren für die Lebensmittelsicherheit zeigen sich drei von fünf Deutschen über Antibiotika-Resistenzen beunruhigt, wie eine Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung ergibt. Andere Themen wie die heimische Lebensmittelhygiene oder lebertoxische Pyrrolizidinalkaloide geben hingegen wenigen Menschen Anlass zur Sorge.

In seinem „Verbrauchermonitor“ erhebt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nun zum vierten Mal, wie die Deutschen gesundheitliche Risiken einschätzen. Laut der repräsentativen, vom Institut Emnid mit über 1000 Teilnehmern durchgeführten Umfrage führen das Rauchen (19 Prozent) Umweltbelastung (17 Prozent), ungesunde oder falsche Ernährung (14 Prozent) wie auch Alkohol (14 Prozent) die Liste der größten Risiken aus Verbrauchersicht an. Zusammen mit dem Thema Gentechnik und Genmanipulation landete der Bewegungsmangel auf einem hinteren Platz – mit 7 Prozent gab nur jeder vierzehnte Befragte dies als eines der aus seiner Sicht drei größten gesundheitlichen Risiken an.

Obwohl die Gentechnik nur von wenigen Deutschen als großes Risiko eingeschätzt wird, führt sie die Liste der bekanntesten Themen an – 93 Prozent aller Befragten gaben an, von gentechnisch veränderten Lebensmitteln gehört zu haben. Auf dem zweiten Platz landeten mit 88 Prozent Antibiotikaresistenzen. Gefälschte Lebensmittel oder Reste von Pflanzenschutzmitteln, Mikroplastik oder Keime in diesen machten das Mittelfeld der bekanntesten Gesundheitsprobleme aus Verbrauchersicht aus. Nur vor dem Thema „Genome Editing“, von dem 84 Prozent der Bundesbürger laut der Umfrage noch nie etwas gehört hatten, landeten die leberschädlichen Pyrrolizidinalkaloide in Tees: Diese sind nur jedem Dritten bekannt.

Nur noch jeder Zweite beunruhigt

Obwohl das gesundheitsschädigende Potenzial von Pyrrolizidinalkaloiden wissenschaftlich unbestritten ist, wie das BfR in einer Stellungnahme betont, zeigt sich nur jeder zweite der Befragten, die das Thema kennen, hiervon beunruhigt. Im Vorjahr war dies noch deutlich anders: 2016 hatten 28 Prozent der Befragten angegeben, dass sie das Thema kennen – und genauso viele beunruhigte es.

Hingegen führen Antibiotikaresistenzen wie im Vorjahr die Liste der beunruhigendsten Themen an: 59 Prozent aller Befragten zeigten sich hierüber besorgt, 56 Prozent über gentechnisch veränderte Lebensmittel und 52 Prozent über Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln. Während die Rangliste gleich blieb, lagen diese Werte im Jahr 2016 noch rund 7 Prozent über den aktuellen Zahlen.  



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.