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Schweiz
Apotheker unbesorgt über Aufweichung der Apothekenpflicht
In der Schweiz sollen die meisten OTC-Arzneimittel in Zukunft auch in Drogerien verkauft werden dürfen. Einige nicht verschreibungspflichtige Präparate wandern sogar in die Supermarktregale. Der Schweizer Apothekerverband gibt sich allerdings gelassen. Auch nach der Neuregelung würden die meisten Medikamente weiterhin in der Apotheke verkauft, heißt es. Vielmehr freuen sich die Pharmazeuten über eine Kompetenzerweiterung.
Die Änderungen an der Schweizer Apothekenpflicht hören sich drastisch an: Die Arzneimittelbehörde will eine ganze OTC-Medikamentenliste auflösen. Es geht um die sogenannte „Liste C“, die etwa 650 Präparate enthält, die allesamt apothekenpflichtig sind und nur nach Beratung durch einen Apotheker abgegeben werden dürfen. 90 Prozent dieser Medikamente sollen künftig in die „Liste D“ abwandern und somit auch in Drogerien verkauft werden, allerdings auch dort nur nach Beratung eines ausgebildeten Drogisten.
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Die restlichen 10 Prozent der Medikamente auf der C-Liste sollen rezeptpflichtig werden und in der Apotheke verbleiben. Hinzu kommt, dass auch die Liste D aufgeweicht werden soll. Viele Medikamente, die derzeit nur nach Beratung durch einen Drogisten abgegeben werden können, sollen künftig auch in Supermarktregalen stehen – ein Lobby-Sieg für die großen Supermarktkonzerne in der Schweiz, die sich schon seit Jahren um einen Einstieg in den Apothekenmarkt bemühen.
Der Schweizer Apothekerverband Pharmasuisse sieht diese Entwicklung allerdings gelassen. Gegenüber DAZ.online erklärte Marcel Mesnil, Generalsekretär bei Pharmasuisse: „Der Löwenanteil der Liste D wird in Apotheken verkauft. Damit ist ein Rutsch der Liste C in D nur ein sehr relativer Verlust.“ Ohnehin macht sich Mesnil was die Marktbeteiligung der Drogerien betrifft, wenig Sorgen: „Die Anzahl der Drogerien ist in der Schweiz rückläufig. Drogisten arbeiten oft auch in Apotheken. Sie sind im Schweizer System sehr gut ausgebildet; die Ausbildung ist nicht vergleichbar mit den in einigen EU-Ländern existierenden Drogisten.“
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