Shanghai Pharmaceuticals

Gespräche über Gegenangebot für Stada bestätigt

Bad Vilbel - 17.05.2017, 12:00 Uhr

In das Bieterrennen um Stada kommt vielleicht doch noch einmal Bewegung. Eine chinesische Firma hat bestätigt, dass es Gespräche gibt. (Foto:dpa)

In das Bieterrennen um Stada kommt vielleicht doch noch einmal Bewegung. Eine chinesische Firma hat bestätigt, dass es Gespräche gibt. (Foto:dpa)


Eine Weile sah es danach aus, als ob das Bieterrennen um Stada entschieden wäre. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass das nicht der Fall ist. Die chinesische Firma Shanghai Pharmaceuticals hat offenbar bestätigt, dass es Gespräche gibt. Ein offizielles Angebot soll Stada aber noch nicht unterbreitet worden sein.

Diese Woche Montag hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass der im jüngsten Bieterrennen um das Bad Vilbeler Unternehmen Stada unterlegene Finanzinvestor Advent gemeinsam mit der chinesischen Firma Shanghai Pharmaceuticals erwäge, ein neues Angebot auf den Tisch zu legen. Es gehe um eine Offerte von rund 70 Euro je Aktie. Damit würde das Duo das Angebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven übertreffen. Diese hatten sich im April im Ringen um Stada gegen die konkurrierenden Investoren Advent und Permira durchgesetzt.

Shanghai Pharmaceuticals hat nun Kontakte zu Finanzinvestoren über ein mögliches Gegenangebot für den MDax-Konzern bestätigt. Wie aus einer Mitteilung an die Hongkonger Börse vom heutigen Mittwoch hervorgeht, führte Shanghai Pharmaceuticals mit den Investoren Gespräche. Ein offizielles Angebot sei Stada aber nicht unterbreitet worden. Es gebe noch Unsicherheiten, hieß es.

Stada unbeeindruckt

Die Chinesen hatten bereits vor Wochen gemeinsam mit dem Finanzinvestor CVC als Interessenten für Stada gegolten, jedoch kein offizielles Angebot vorgelegt. Aus Finanzkreisen verlautete, der Pharmakonzern habe aber weiterhin Gespräche mit möglichen Partnern gesucht. Die Aussicht auf ein noch lukrativeres Angebot trieb die Stada-Aktien am Dienstag zeitweise auf ein weiteres Rekordhoch bei 66,50 Euro. Damit blieb der Kurs aber deutlich unter den im Raum stehenden 70 Euro.

Stada hatte sich am Dienstag unbeeindruckt gezeigt und erneut für die Annahme des Angebots von Bain und Cinven geworben. „Wir haben kein weiteres Angebot erhalten, und uns wurde auch keines angekündigt“, so ein Sprecher. Bain und Cinven bieten für Stada je Anteil 65,28 Euro in bar plus eine Dividende für das Geschäftsjahr 2016 von 0,72 Euro. Der Deal kommt zustande, wenn 75 Prozent der Aktionäre zustimmen. Die Frist läuft bis 8. Juni. Stada-Chef Matthias Wiedenfels hatte zuletzt guten Zuspruch durch die institutionellen Anleger angedeutet, in deren Händen sich der MDax-Konzern mehrheitlich befindet. Stada will noch bis zum Ende der Annahmefrist gezielt Kleinanleger ansprechen, die rund 27 Prozent der Anteile halten. Damit der Deal zustande kommt, müssen 75 Prozent der Anteilseigner zustimmen. Bis zum Ablauf der Frist sind aber Gegenangebote jederzeit möglich.

Branchenexperten vemuten, dass sich ein Angebot in der genannten Höhe nur lohnen würde, wenn die Kosten bei Stada deutlich reduziert oder Unternehmensteile veräußert würden und sich Shanghai Pharma dabei die für sie interessanten Teile herauspicken würde. Einen solchen Schritt würden aber vermutlich weder das Stada-Management noch der Aufsichtsrat des Konzerns unterstützen.


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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