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MVDA-Präsidentenbrief
Keine Versorgung auf „Pfandautomaten- Niveau“
Zeit für Hausaufgaben durch kurzfristiges Rx-Versandverbot
In diesem Zusammenhang macht der MVDA nochmals deutlich, dass er beim Thema Rx-Versand eine differenzierte Position einnimmt. Im Gegensatz zu vielen anderen denke man nicht in „Schwarz oder Weiß“, sondern sehe mittelfristig Bedarf für eine klare Versand-Regulierung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Damit die Politik Zeit für diese Aufgabe hat, spricht sich der Verband für ein kurzfristiges Rx-Versandverbot aus.
Doch was kommt dann? Das MVDA-Präsidium spricht von einer „Art Versand“, die nötig sei. „Dieser sollte aber nur aus den regional niedergelassenen, vollversorgenden Apotheken heraus als Ergänzung eines qualifizierten Botendienstes zugelassen sein“. Nur Apotheken, die auch die üblichen Gemeinwohlpflichten erbringen, z.B. Notdienste, BtM-Versorgung und Rezepturen, sollten eine solche Berechtigung bekommen.
Das System der Mischkalkulation durch gnadenlose „Rosinen-Pickerei“ ins Wanken zu bringen, könne und dürfe nicht gelingen, betonen Hame-Fischer und Wicht. Sie mahnen: „Am Ende kostet jedes Ersatzsystem zur Sicherstellung der übrigbleibenden Versorgungsaufgaben ein Vielfaches mehr und ist schlechter“.
Gefährliches Zündeln einer kleinen Partei
Auch einen Seitenhieb auf die FDP können sich die MVDA-Präsidenten nicht verkneifen: Diese hat sich die Abschaffung des Fremdbesitzes ins Wahlprogramm geschrieben. Für den MVDA fällt dies in die Kategorie „gefährlich und klientelgesteuert“. Es gehe nur um Aufmerksamkeit um jeden Preis. Dabei bleibe zu hoffen, „dass der mündige Wähler die Intention erkennt und diesen Politikern die Quittung für so viel Servilität gegenüber internationalen Großkonzernen am Wahltag präsentiert“.
Abschließend betonen Hame-Fischer und Wicht nochmals, dass das bewährte System der Arzneimittelversorgung nicht ohne Not aufs Spiel gesetzt werden sollte. Vielmehr gelte es, dieses zu erweitern und dem demografischen Wandel anzupassen – dabei könne man gerade auf die Potenziale einer flächendeckenden Apothekenlandschaft zurückgreifen. „Denn was uns klar ist, muss der Politik offensichtlich nachdrücklicher verdeutlicht werden: Wenn eine Landapotheke schließt, ist sie weg und kann hier nicht mehr helfen.“
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