Neben
den lokalen Varianten gibt es noch die systemischen Antihistaminika. Sie
bieten sich an, wenn Augen und Nase betroffen sind, oder bei Kontaktlinsenträgern,
die vor der Anwendung von Augentropfen die Linsen herausnehmen und dann 15 Minuten
abwarten müssten, bevor die Sehhilfe wieder eingesetzt werden kann. Außerdem
sind die Wirkstoffe der zweiten Generation, Loratadin und Cetirizin,
komfortabel in der Anwendung, da sie nur einmal täglich eingenommen werden
müssen. Cetirizin gibt es als Tabletten, Saft und Tropfen und somit auch in
kindgerechter Darreichungsform. Loratadin ist nur in Tablettenform
verfügbar. Zugelassen sind beide Wirkstoffe ab einem Alter von zwei Jahren. Bei
Kindern, die unter 30 kg wiegen und mit Loratadin behandelt werden, ist darauf
zu achten, dass die Tabletten teilbar sind. Bei diesem Körpergewicht beträgt
die Dosis nur die Hälfte der Standarddosis von 10 mg, also 5 mg.
Loratadin oder Cetirizin? Einen grundsätzlich besseren oder schlechteren Wirkstoff gibt es nicht. Loratadin scheint bei vielen die noch weniger sedierende
Wahl. Es gibt aber Hinweise, dass Cetirizin scheinbar (etwas) stärker wirksam ist. Daher ist die Antwort: Das, was hilft und gut vertragen wird.
Die älteren Wirkstoffe Clemastin (Tavegil®)
oder Dimetinden (Fenistil®) spielen beim Heuschnupfen fast keine Rolle mehr,
da sie stark sedierend wirken. Sie kommen noch bei schweren allergischen Akutreaktionen zum Einsatz, zum Beispiel nach Insektenstichen.
Allerdings berichten manche Anwender auch über
Müdigkeit nach Einnahme von Loratadin oder Cetirizin. In solchen Fällen kann es
helfen, die Tagesdosis abends zu nehmen.
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