Arzneimittelausgaben

US-Pharmamarkt wächst langsamer als erwartet

Remagen - 01.06.2017, 07:00 Uhr

Das Ausgabenwachstum des US-Pharmamarktes verlief zuletzt weniger drastisch als erwartet. (Foto: Elena R / fotolia)

Das Ausgabenwachstum des US-Pharmamarktes verlief zuletzt weniger drastisch als erwartet. (Foto: Elena R / fotolia)


Rosige Aussichten für Innovationen

Wie in dem Bericht weiter zu lesen ist, legte der Boom bei den Launches von Innovationen in den USA im letzten Jahr eine Pause ein. Es gab nicht einmal halb so viele Neueinführungen wie in 2014 und 2015. Die Spätphasen-F&E-Pipeline wird allerdings als „robust“ bezeichnet. Bis zum Jahr 2021 rechnet das QuintilesIMS-Institut pro Jahr im Schnitt mit dem Launch von 40 bis 45 neuen Marken. Rund 2400 neuartige Produkte sollen sich in einer späten Entwicklungsphase befinden, ähnlich viele wie im Jahr zuvor. Davon sind 37 Prozent Spezialarzneimittel. Mehr als 630 verschiedene Forschungsprogramme sollen in der Onkologie laufen, einem Viertel der Pipeline. Dabei soll jedes vierte neue Molekül gegen Blutkrebs eingesetzt werden.

Auch in Zukunft gebremstes Wachstum

Mäßige Preissteigerungen bei Markenprodukten und die Auswirkungen von Patentabläufen sollen das Nettowachstum der Gesamtausgaben für Medikamente in den USA bis zum Jahr 2021 auf 2 bis 5 Prozent beschränken. Die Ausgaben würden damit nach den Berechnungen des QuintilesIMS-Instituts auf 375 bis 405 Milliarden US-Dollar ansteigen. Die Netto-Preiserhöhungen für geschützte Marken sollen in den nächsten fünf Jahren ebenfalls auf durchschnittlich 2 bis 5 Prozent gebremst werden, trotz eines erwarteten Anstiegs der Rechnungspreise um 7 bis 10 Prozent. Geringere Ausgaben für Markenarzneimittel nach dem Verlust des Patentschutzes inklusive des Biosimilar-Wettbewerbs könnten nach der Prognose des Berichts bis 2021 zudem voraussichtlich insgesamt 140 Milliarden US-Dollar an Einsparungen bringen.

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*Mit Netto-Ausgaben ist hier eine Schätzung der Einnahmen der Hersteller nach Rabattierung und anderen Preisnachlässen gegenüber Distributeuren, Zwischenhändlern und Zahlern gemeint. Der Begriff erstreckt sich nicht auf die Eigenbeteiligung der Patienten an den Kosten und beinhaltet keine Handelsmargen und Vergütungen für die Abgabe sowie weitere Services, die damit verbunden sind.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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