Mitgliedsbeiträge 2018

ABDA bittet kleine Bundesländer zur Kasse

Berlin - 07.06.2017, 08:45 Uhr

Mehr Geld nach Berlin: Weil die ABDA drei neue Stellen schaffen will, müssen die Kammern und Verbände in den Bundesländern mehr an die Berliner Standesvertretung der Apotheker überweisen. (Foto: fotogreber / fotolia)

Mehr Geld nach Berlin: Weil die ABDA drei neue Stellen schaffen will, müssen die Kammern und Verbände in den Bundesländern mehr an die Berliner Standesvertretung der Apotheker überweisen. (Foto: fotogreber / fotolia)


Aus Bayern kommt das meiste Geld

Der Haushalt der Öffentlichkeitsarbeit soll hingegen unverändert bleiben. Dem Geschäftsbereich von ABDA-Sprecher Reiner Kern soll auch im kommenden Jahr ein Budget von rund 3,67 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Alleine 2 Millionen Euro soll die Abteilung für PR-Kampagnen erhalten. Für Veranstaltungen, also das ABDA-Sommerfest, den Deutschen Apothekertag oder den ABDA-Stand auf der Expopharm, sollen auch 2018 500.000 Euro ausgegeben werden.

Die Ausgabensteigerungen will die ABDA in erster Linie durch gesteigerte Mitgliedsbeiträge finanzieren. Rund 16,8 Millionen Euro sollen die 34 Kammern und Verbände im kommenden Jahr nach Berlin überweisen. Die Beiträge der einzelnen Mitgliedsorganisationen berechnen sich nach den Umsatzentwicklungen der Apotheken in den einzelnen Bundesländern (bzw. Nordrhein und Westfalen-Lippe) in einem Berechnungszeitraum, der in der Regel drei bis vier Jahre vor dem zu planenden Jahr liegt. Haben die Apotheken eines Bundeslandes zwischen 2014 und 2015 beispielsweise ein Umsatzplus „erwirtschaftet“, müssen Kammer und Verband aus diesem Bundesland im kommenden Jahr dementsprechend mehr an die ABDA zahlen. Wie viel dieser Mehrkosten der Verband und wie viel die Kammer trägt, müssen beide Organisationen miteinander vereinbaren.

Im kommenden Jahr bittet die ABDA auf Basis dieser Formel insbesondere die kleinen Bundesländer zur Kasse. Den größten Zuwachs gibt es mit rund 7 Prozent im Saarland. Aber auch Bremen (plus 5,61 Prozent) und Berlin (plus 6,54 Prozent) müssen tief in die Tasche greifen. Der größte Beitragslieferant ist nach wie vor Bayern: Aus dem Freistaat sollen 2018 rund 2,5 Millionen Euro nach Berlin fließen. Es folgen Baden-Württemberg und Nordrhein.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

es sind nicht die finanziellen Mittel, die uns fehlen.....

von Martin Didunyk am 07.06.2017 um 11:27 Uhr

hervorragend ist Kopplung der Beiträge an Umsätze der Apotheken.

Selbstverständlich wissen alle Beteiligten in Kammern, Verbänden und anderen Organisationen, daß sich Umsätze der Apotheken von Gewinnen entkoppelt haben.

Der Einzug zahlreicher Hochpreis Arzneimittel in die Therapien ist kein Geheimnis und sicher allen bekannt und oft thematisiert.

Es sei denn, es geht um Beiträge für die eigenen Organisationen. Dafür ist der Umsatz IMMER NOCH die passende Rechengröße.

Warum nicht, ABDA, Verbände, Kammern erhalten für eigene Gebühren, Bezüge auf diese Weise eine Dynamisierung, für die wir Betreiber vergeblich kämpfen.
In der Rechengröße Umsatz ist die Dynamisierung reichlich vorhanden, durch Hochpreiser, Preisanpassungen der Hersteller weitergegeben durch Taxe etc.

Gut überlegt !

Schade, daß unsere Arbeit im Außenverhältnis nicht ganz so smart ist.

Bisherige Strukturen der Berufspolitik haben leider verhältnismäßig wenig erreicht.

Warum sollten diese ausgestattet mit mehr Mitteln plötzlich erfolgreicher sein ?

p.s.
ganz hervorragend finde ich die Ausgaben für ABDA Stand auf der Expopharm ! MIt Hilfe der Beitragsgelder werden so ALLE Unternehmen der "Konzerns" am Leben gehalten.

p.p.s
Geschwindigkeit, Agilität, "time to market" waren bisher nicht die Eigenschaften, die unsere Organisationen auszeichneten.
Wäre es nicht an der Zeit die gesamte Konstruktion zu überdenken und eher zu entschlacken um agiler, schneller, produktiver zu werden ?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

An die ABDA

von Christiane Patzelt am 07.06.2017 um 10:21 Uhr

Hey, ihr von der ABDA - ich habe kein Geld mehr für euch! Ihr habt mich jahrelang so hundsmiserabel vertreten, dass ich mir eure Beitragssteigerungen nicht leisten kann! Und jetzt schickt ihr auch noch eine ebenso miserable Vertretung nach Brüssel und das Ganze auf meine Kosten?
Wofür?
Dafür, dass ihr mir erzählt, wir brauchen zur Zeit keine Honorarerhöhung, denn der BTM-und Rezeptursteigerungsatz ist so drastisch hoch, damit möge ich mich doch zufrieden geben....
In der gleichen Zeit verlangt die ADEXA (mega zu Recht) erhöhte Löhne für die Angestellten, die ABDA greift ebenso verstärkt in meine Tasche und natürlich bleiben die Fixkosten auch nicht auf dem Stand von 2014 stehen.

Uns InhaberInnen schlecht vertreten und DANN noch Beiträge erhöhen? Ganz schlechter Stil, überhaupt nicht gerechtfertigt!

Habt ihr den Knoten RX-Versand und Bonus gelöst?
Nein! Mit Grausen denke ich an Herrn Tischs lamourantes "wir haben keinen Plan B, brauchen wir auch nicht" -- habt ihr von der ABDA eine personelle Konsequenz aus euerm Scheitern gezogen? NEIN!
Und ich weigere mich, so ein mieses Personal auch noch erhöht zu vergüten! Wie?
Ich blockiere die AVOXA o es geht und werde aus meinem Verband aussteigen.
Ihr habt für uns vor-Ortler nix reissen können, seit Oktober gucken wir wie schockgefroren auf steigene Aktien von Oberhänsli und ihr wollt mehr Geld? Holt euch das von DocMorris und den Schweizern, meine Taschen sind leer!!

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AW: An die ABDA

von Heiko Barz am 07.06.2017 um 11:34 Uhr

Ihr Unmut, Frau Kollegin, ist absolut nachvollziehbar. Nur, wir sind Zwangsmitglieder und müssen zahlen, so wie auch bei der Industrie - und Handelskammer.
Unser Problem ist die gradezu narzisstische Selbstherrlichkeit des Führungsgremiums nach altem preußischen Muster.
Ich weiß nicht warum der Unterbau der ABDA - Die Mitgliederversammlung - so devot ist, dass von dort kein Veto zu solchen angekündigten Beitragserhöhungen kommt. Haben die von uns Eingewählten alle keine E..... in der Hose, um Friedemann und seine Mitläufer mal auf die Basis der Vernunft zurückzubringen?

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