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- Eine Landapotheke weniger
Apothekenschließung droht, weil kein Apothekenleiter gefunden wird
Pharmazeutisches Fachpersonal auf dem Land sei praktisch nicht zu finden. Selbst PTA-Stellen seien nur schwer zu besetzen, sagt Burckhardt. Bis Ende Mai hätte er jemanden finden müssen, um die Apotheke auch in Sachsenhagen weiter betreiben zu können. So stehe die Apotheke nun erst einmal leer, die Ware sei bereits ausgeräumt. „Mir tut das ja auch leid. Aber die Apotheke in Sachsenhagen rechnet sich leider nur als Filialapotheke“, sagt der 41-Jährige. Die Glückauf-Apotheke im mit rund 4300 Einwohner etwas mehr als doppelt so bevölkerten Nachbarort Lindhorst sei für ihn einträchtiger als die Traditionsreiche in Sachsenhagen. „Das muss sich ja rein betriebswirtschaftlich rechnen“, entgegnet er dann auch, wenn vor allem die Sachsenhagener ihn bäten, doch die Apotheke in Lindhorst zu schließen und dafür die in Sachsenhagen weiter zu betreiben. Unter anderem der Bürgermeister Sachsenhagens, Ralf Hantke, setzt sich dafür ein, die bislang einzige Apotheke in seiner Stadt zu erhalten. Es fehle nun ein Stück Grundversorgung, sagte er der Zeitung Schaumburger Nachrichten.
Rezeptsammelstelle statt Apotheke in Sachsenhagen
Die Sachsenhagener kommen unterdessen nun häufig in die rund sechs Kilometer entfernte Glückauf-Apotheke. Einmal den Mittelandkanal müssen die Menschen dafür mit Auto, Bus oder Bahn überqueren. Dort treffen sie dann auf bekannte Gesichter, denn Apotheker Burckhardt hat das gesamte Personal der Apotheke Sachsenhagen in die Glückauf-Apotheke übernommen.
Wer den Weg nicht auf sich nehmen kann oder will, für den hat der Apotheker ebenfalls eine Lösung gefunden: eine Rezeptsammelstelle. In der Nähe des Rathauses steht der Rezeptbriefkasten, den Mitarbeiter der Glückauf-Apotheke zweimal täglich, morgens und nachmittags leeren. Die Medikamente bekommen die Patienten dann ebenfalls zweimal täglich per Lieferservice.
Im Herbst entscheidet sich die Zukunft der alten Apotheke
Aktuell suche er nicht weiter nach einem Apotheker für die Offizin in Sachsenhagen, sagt Burckhardt. „Ich habe aktuell einen zwölf bis 14 Stunden Tag hier in Lindenhorst. Ich komme im Moment gar nicht dazu.“ Im Herbst wolle er sehen, wie es mit der 308 Jahre alten Apotheke weitergehen könne, auf die er zwar ein Vorkaufsrecht habe, die ihm aber im Gegensatz zur Glückauf-Apotheke derzeit nicht gehört. Und nicht nur, dass es einfach kein Fachpersonal in der Gegend gäbe, macht ihm dabei Sogen, sondern auch, dass eine Wiedereröffnung und damit verbundene mögliche Umbaumaßnahmen auch am Denkmalschutz des historischen Gebäudes scheitern könnten. „Dann wäre es wohl definitiv vorbei“, sagt Burckhardt.
2 Kommentare
Bald sind die 20000 gebrochen !
von Ratatosk am 09.06.2017 um 18:48 Uhr
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AW: Bald sind die 20000 gebrochen
von Heiko Barz am 09.06.2017 um 19:55 Uhr
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