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Transparenzkodex
Ärzte geben sich bei Pharma-Honoraren bedeckt
Nur ein Viertel der Ärzte bereit zur namentlichen Veröffentlichung
Im Zuge der Erstveröffentlichungsrunde im letzten Jahr habe man gesehen, dass die Bereitschaft, über Geld im Gesundheitswesen zu sprechen, durchaus vorhanden ist, erklärte Fischer weiter. Und das findet sie gut: „Wir brauchen diese Bereitschaft, um sachlich darüber zu diskutieren, was gute Forschung und was gute Fortbildung zum Nutzen der Patienten kostet und wie sie finanziert werden sollen“.
Für Fischer unverständlich ist es jedoch, wenn Ärzte, die zu ihrer Zusammenarbeit mit der Industrie stehen und ihrer namentlichen Nennung zustimmen „an den Pranger gestellt“ werden. Das habe offensichtlich dazu geführt, dass mittlerweile weniger Ärzte zur Namensnennung bereit sind. Das ist nämlich der auffälligste Unterschied zu den Daten des vergangenen Jahres: Hatten 2016 noch rund ein Drittel der Mediziner ihre Namen angegeben, ist es nun wohl nur noch ein Viertel.
Die neuen Veröffentlichungen werden ab Ende Juni auf den Webseiten der einzelnen Unternehmen zu finden sein. Soweit sie nicht nach einzelnen Ärzten aufgeschlüsselt sind, werden die Gesamtsummen für die einzelnen Bereiche genannt. Die FSA bietet zwar keine zusammengeführte Übersicht, aber zumindest eine Linkliste auf die 54 Unternehmen.
Wem diese Liste nicht reicht: Die Recherche-Plattform Correctiv hat eine eigene Datenbank veröffentlicht. Hier sind nicht nur die Ärzte gelistet, die Geld erhalten haben – es können sich auch Heilberufler eintragen, die kein Geld von der Pharmaindustrie bekommen haben. Patienten können in der Suchmaske einen Namen, eine Stadt oder Postleitzahl eingeben und erfahren dann, ob „ihr” Arzt Honorare erhalten hat. Wird er nicht genannt, kann dies zwei Gründe haben: Entweder es floss Geld und er wollte anonym bleiben – oder es floss kein Geld, doch er hat sich nicht aktiv in die Correctiv-Liste eingetragen. Diese Initiative „Null-Euro-Ärzte“ wird unter anderem von der Weissen Liste – einem Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen – unterstützt.
DAZ.online fragte bei der Bundesärztekammer nach, wie sie die nachlassende Bereitschaft zur Namensnennung der Ärzte bewertet. Dazu erklärte eine Sprecherin, man werde „die vorgestellten Unterlagen sichten und sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht
äußern”.
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