230 Millionen Euro für DocMorris-Mutter

Zur Rose-Aktien zum Börsengang überzeichnet

Berlich - 06.07.2017, 11:30 Uhr

Überzeichnet: Der Börsengang der DocMorris-Mutter Zur Rose verlief für die Schweizer mehr als gut. (Foto: dpa)

Überzeichnet: Der Börsengang der DocMorris-Mutter Zur Rose verlief für die Schweizer mehr als gut. (Foto: dpa)


Der Schweizer Arzneimittel-Versandhändler Zur Rose hat bei seinem heutigen Börsengang den Preis am oberen Limit der Angebotsspanne festgesetzt. Pro Aktie müssen Interessenten der DocMorris-Muttergesellschaft 140 Schweizer Franken zahlen. Die Erstnotiz lag mit 151 Franken fast acht Prozent über dem Ausgabepreis.

Der Börsengang der Schweizer Zur Rose Group AG ist perfekt. Die Muttergesellschaft von DocMorris hat den Angebotspreis auf 140 Schweizer Franken pro Aktie festgelegt und damit das obere Limit der Preisspanne von ursprünglich 120 bis 140 Franken gewählt. Wie das Unternehmen mitteilte, fließen dem Unternehmen damit rund 200 Millionen Franken zu. Falls die Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) vollständig ausgeübt wird, dürfte die Summe auf etwa 233 Millionen Franken steigen. Der eigentliche Börsengang fand am heutigen 6. Juli 2017 unter dem Tickersymbol „ROSE“ an der SIX Swiss Exchange statt. Die Erstnotiz der Aktien mit der ISIN CH0042615283 lag bei 151 Franken und somit 7,86 Prozent über dem Ausgabepreis.

Nach den Angaben von Zur Rose war das Orderbuch bei einem Angebotspreis von 140 Franken mehrfach überzeichnet. Dabei habe es eine hohe Nachfrage institutioneller Investoren aus Europa gegeben, insbesondere aus der Schweiz, Deutschland und Großbritannien, aber auch aus den USA. Die sogenannte Bookbuilding-Periode sei daher um einen Tag verkürzt worden. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens werde bei rund 871 Millionen Franken liegen, der Streubesitz - also der Anteil der Aktien, der für den Börsenhandel zur Verfügung steht - werde 71,9 Prozent betragen, sofern die Mehrzuteilungsoption vollständig ausgeübt wird. 

Größter Anteilseigner ist die Unternehmerfamilie Frey, die über eine Beteiligungsgesellschaft nach dem Börsengang 14,5 Prozent der Anteile hält. Die Matterhorn Pharma Holding, eine Investitionsgesellschaft der saudi-arabischen Investorengruppe Al Faisaliah, kommt auf 5,8 Prozent. Mitglieder des Managements und des Verwaltungsrats halten rund 7,2 Prozent.

Das Kapital will Zur Rose in den deutschen Apothekenmarkt stecken

Von den insgesamt platzierten 1.800.960 Aktien stammen 1.430.000 aus einer Kapitalerhöhung. Weitere 136.052 Papiere wurden von Mitgliedern des Verwaltungsrats und des Managements zur Verfügung gestellt. Die übrigen 234.908 Aktien sind im Rahmen der Mehrzuteilung platziert worden. Dieser Greenshoe kann laut Zur Rose bis zum 5. August 2017 ausgeübt werden.

Mit dem Geld aus dem Börsengang will das Unternehmen nach eigenen Angaben die Marktführerschaft in Deutschland ausbauen - also insbesondere die Aktivitäten von DocMorris -, in weitere ausgewählte europäische Märkte expandieren, integrierte Digitalisierungsinitiativen entwickeln, das „inhärente ‚Big Data‘-Potenzial der Gruppe" nutzen und eine im Dezember 2017 fällig werdenden Unternehmensanleihe im Volumen von 50 Millionen Franken zurückzahlen oder zurückkaufen. Was genau Zur Rose mit dem „Big Data-Potenzial“ des Unternehmens meint, war zunächst nicht zu erfahren.

Zeitgleich zum Börsengang hat Zur Rose nun auch die erste Shop-in-Shop-Apotheke in einer Migros-Filiale in der Berner Marktgasse eröffnet. Das Angebot besteht nach Mitteilung des Unternehmens aus einem Apothekensortiment, das sowohl rezeptpflichtige als auch rezeptfreie Arzneimittel sowie bestimmte Kosmetik- und Gesundheitsartikel umfasst. Die Kunden könnten die Produkte können online bestellen und diese dann entweder in der Filiale abholen oder sich nach Hause liefern lassen. In der Shop-in-Shop-Apotheke würden dieselben Preise wie in der Zur Rose-Versandapotheke gelten.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Aktienkauf 2

von Karl Friedrich Müller am 06.07.2017 um 16:45 Uhr

Verkaufen wir doch unsere Buden und dafür Aktien von DocMorris oder Zur Rose.
Vielleicht lässt sich dadurch die Altersversorgung sichern.
;-)

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Aktienkauf

von Frank ebert am 06.07.2017 um 12:30 Uhr

Hoffentlich bekommen die SPD-Abgeordneten auch genug zugeteilt.

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